Farbe macht Schule in Köln-Riehl
Die denkmalgeschützte Gemeinschaftsgrundschule Garthestraße in Köln-Riehl wurde nach Plänen vom Büro Heiermann Architekten um einen offenen Ganztagsbereich und eine Turnhalle erweitert. Außen Sichtmauerwerk, innen Beton, lasiert mit Farben aus dem Hause Keim.
Der in Massivbauweise erstellte zweigeschossige Neubau fügt sich wie selbstverständlich in das Schulgelände ein und bildet im Zusammenspiel mit den Bestandsgebäuden aus den 1920er-Jahren einen dreiseitig gefassten Schulhof. Im Untergeschoss befindet sich die Turnhalle, die über einen begrünten Tiefhof belichtet wird. Das Erdgeschoss springt hofseitig zurück und bildet dadurch einen überdachten Eingangsbereich für die unterschiedlichen Nutzungen. Die Fassade des Erweiterungsbaus ist als Verblendschale in teils lebhaft durchbrochenem Sichtmauerwerk ausgebildet. Innen bilden Wände, Stützen, Decken und Balken ein System aus ockerfarbig lasiertem Sichtbeton. Severin Heiermann: „Farbe beeinflusst nachweislich die Motivation, Kreativität und Konzentrationsfähigkeit auf ganz unmittelbare Weise. Mit einem harmonischen Farbkonzept schafft man ein gesundes Klima für die Entwicklung und unterstützt das Wohlbefinden der Kinder.“
Die farbigen Sichtbetonflächen wurden mit mineralischer Keim Lasur beschichtet.
Der ausführende Malerbetrieb arbeitete die stark verdünnte Lasur in zwei Schichten mit der Bürste ein. Den Architekten war es wichtig, dass die Farbe die Struktur des behandelten Materials auf keinen Fall überdeckt. „Der Beton sollte nicht bemalt erscheinen, sondern eher wie mit Farbe imprägniert“, erläutert Bernadette Heiermann. „Die Keim-Lasur hat genau diese von uns gewünschte Struktur erhaltende, mineralisch matte Oberflächenwirkung.“
Einen schönen Kontrast zu den sandfarbenen Ockertönen von Beton und Mauerwerk bilden die durchgängig türkisgrüne Bodenbeschichtung und die im selben Farbton beschichteten Türen, Zargen und Fenster. Dieser Farbklang wirkt wohltuend heiter und lässt auch in der vollständig unterirdisch angeordneten Turnhalle zu keiner Zeit eine „Kelleratmosphäre“ aufkommen.