Luftdicht kleben unterm Dach

Dauerhaft luftdichte Anschlüsse sind für das nachhaltige Bauen unabdingbar. Dies gilt für Nähte und Stöße, An- und Abschlüsse sowie Durchdringungen. Durch Fugen und Undichtigkeiten dürfen keine Wärmeverluste entstehen. Zudem darf keine feuchte, warme Luft aus dem Gebäudeinneren in die Konstruktion strömen.

Stoffe und Bauteile müssen für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet und aufeinander abgestimmt sein. Dies betrifft die Materialverträglichkeit zwischen dem Untergrund und der hierfür vorgesehenen Klebe-/Dichtverbindung, aber auch Feuchtigkeits-, Oxidations- und UV‑Beständigkeit sowie Reißfestigkeit.

Vorteile einseitiger Klebebänder

Praxiserfahrungen zeigen, dass Verbindungen von Luftsperren mit einseitigen Klebebändern leichter luftdicht hergestellt werden können. Im Gegensatz zu zweiseitigem Klebeband  können die Nahtverbindungen bei einseitigen Klebebändern besser überprüft, Falten herausgearbeitet und überklebt werden. Zweiseitig klebende Bänder können aber als Montagehilfe gerade für die Fixierung von Luftsperren auf Unterkonstruktionen eine große Hilfe sein.

Bei der Verlegung von Luftsperren muss der Handwerker darauf achten, dass im Bereich der Nahtverbindung keine unzulässigen Spannungen durch ein Durchhängen oder spätere Baubewegungen auftreten. Gleiches gilt auch für den Einbau von Wärmedämmung zwischen den Sparren. Hier kann eine Lattung die Last aufnehmen und von der Klebestelle fernhalten. Klebebänder sollen dichten, sie können aber zu starken Scherbewegungen auf Dauer nicht immer standhalten. So sollte etwa im Bereich eines Giebelwandanschlusses die Luftsperre immer mit einer kleinen, zugentlastenden Bewegungsfalte eingebaut werden.

 

Sicherheit durch Systemprodukte

Klebebänder müssen von ihrer Trägerstruktur, Klebstoffrezeptur und der Masse des aufgebrachten Klebstoffes für den geplanten Anwendungszweck geeignet sein. Handelsübliche Packbänder sind nicht geeignet. Klebe- und Dichtprodukte systemfreier Anbieter sind ebenso selten auf die Untergründe abgestimmt und können bereits nach kurzer Zeit Schwachpunkte aufzeigen. Dies wirft auch haftungsrechtliche und Gewährleistungsfragen auf.

In ein System integrierte Klebebändern ergeben Vorteile, wie sie die DIN 4108-7 fordert. So ist das entsprechende Klebeband Klöber TR speziell auf die Verklebung der Luftsperre/Dampfbremse Klöber Wallint 3 und 10 eco abgestimmt. Eine besondere Haftung wird durch Anrakeln der Klebestreifen auf den Untergrund erzielt, wobei der UV-vernetzende Kleber eine wasserunlösliche Verbindung mit dem Untergrund eingeht und nicht verseifen kann.

 

Überlappung luftdicht verkleben

Die Überlappungsflächen einer Luftsperre werden mit einem transparenten Klebeband verbunden. Nach dem Lösen des Trennstreifens wird das Band mittig ausgerichtet und mittels eines Rakels angedrückt. Dabei sollte nie zuviel Band von der Rolle gelöst werden, um Faltenbildung zu verhindern. Damit ein sicherer T-Stoß ausgebildet werden kann, sollte der seitliche Neuansatz einer Lage der Luftsperre Wallint auf einem druckstabilen Untergrund ausgeführt werden. Durch das transparente Klebeband werden mögliche Fehlerstellen leicht sichtbar. So können luftdurchlässige Falten durch Ausstreichen von der Mitte nach außen ausgeglichen werden. Kann die Falte mit dem einseitigen Klebeband nicht direkt überklebt werden, so wird die Falte T-förmig quer zur Überlappung mit einem Stück Permo TR überklebt.

Häufige Anschlusssituationen am Dach sind  Kehlbalken oder Rohre, die luftdichtend an die Funktionsmembran angeschlossen werden müssen. Diese können mit einem flexiblen Anschlussband Easy-Form aus hochdehnfähigem Aluminium hergestellt werden. Mit 70 Prozent Dehnfähigkeit in Rollrichtung ist das Herumführen und rechtwinklige Einfassen von schwierigen Durchdringungen problemlos möglich.

Nach dem Ausrichten der Dampfbremse werden die Ausschnitte für die Durchdringung der Bahn vorgenommen und am Kehlbalken fixiert. Der zu verklebende Bereich wird abgemessen und das Klebeband entsprechend abgelängt. Nachdem der Streifen mittig geknickt wurde, wird eine Seite der geteilten Trennfolie abgezogen, um das Holz geklebt und angerieben. Nun kann die andere Seite der Trennfolie Zug um Zug abgezogen und auf der Bahn fest angerieben werden. Für die Anpassung an die Ecken wird das Band je nach Situation gedehnt oder zusammengedrückt.

 

Anschluss einer Solarleitung

Der Anschluss einer durchdringenden Solarleitung wird mittels einer Dichtmanschette mit selbstklebender Unterseite hergestellt. Die Solarleitung wird durch die Wärmedämmung im Schichtenpaket des Dachaufbaus geführt. Entstehende Hohlräume muss der Handwerker dämmen, um Wärmebrücken zu vermeiden. Die Öffnung in der Dampfbremse/Luftsperre soll dabei nur so groß ausgeführt werden, dass die Dichtmanschette das Loch auch problemlos abdecken kann. Sobald die Manschette über die Solarleitung gezogen wurde, legt sich der flexible Innenrand selbstdichtend um die Rundung an. Nach dem Abziehen der zweiteiligen Trennfolie wird die Dichtmanschette kräftig angerieben und mit der Luftsperre oder auch der Unterdeckbahn verbunden.

 

Einsatz einer Dunstrohrmanschette

Größere Rohrleitungen können mit einer universellen Dunstrohrmanschette flexibel eingebunden werden. Diese kann auch problemlos auf der Außenseite als winddichte und regensichere Einbindung von Rohrdurchführungen auf einer Unterdeckbahn eingesetzt werden. Der Rand der Dunstrohrmanschett legt sich ebenfalls selbstdichtend um die Rundung. Die Manschette wird abschließend mit dem transparenten Klebeband TR auf der Dampfbremse angeschlossen und fixiert.

 

Seitlicher Wandanschluss

Bei angrenzenden Bauteilen wird die Dampfbremse  mit einer Entlastungsschlaufe zur Wand verlegt. Mit dem weichelastischen Klebe- und Dichtstoff Pasto ist eine Verklebung ohne Primer möglich. Der Kleb-Dichtstoff kann auch auf feuchten und rauen Untergründen und ohne Masseverlust bei Trocknung eingesetzt werden. Hierzu wird eine Raupe auf dem Mauerwerk aufgetragen und die Dampfbremse mit einer Entlastungsschlaufe angedrückt. Es ist wichtig, die Anschlussbahn ohne Zugbeanspruchung zu verlegen um sicherzustellen, dass Bauteilbewegungen nicht zu einem Abreißen der Klebenaht führen. Bei unsicheren Untergründen kann der Einsatz einer Anpresslatte erforderlich sein.

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