Wie historische Kastenfenster Schritt für Schritt saniert werden
Erneuern statt entsorgen: Dieses Credo der Nachhaltigkeit gilt auch für Fenster. Wie sich historische Kastenfenster mit dem „Histo“-System von Adler wieder auffrischen lassen, zeigen wir mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Mit dem „Histo“-System von Adler können historische Kastenfenster fachgerecht saniert werden. Der lösemittelbasierte Beschichtungsaufbau garantiert Haftung auch auf altem Holz mit eventuellen Leinölresten sowie auch auf Metall. Beschläge können einfach mitlackiert werden. Durch ihre diffusionsoffene Oberfläche sorgt die Beschichtung für einen aktiven Feuchtigkeitsausgleich. „Histo“ lässt sich variabel im Streich- und im Spritzverfahren verarbeiten – so kann der Fensterstock auf der Baustelle und der ausgebaute Fensterflügel in der Werkstätte beschichtet werden.
Darüber hinaus garantiert „Histo“ eine authentische, seidenmatte Oberfläche in Weiß sowie in ausgewählten Farbtönen. Die Adler-Anwendungstechniker Veronika Kronberger und Reinhard Spinn zeigen Schritt für Schritt, wie historische Kastenfenster mit „Histo“ saniert werden.
Schritt 1: Kitt und Glas entfernen
Alten Kitt vom Fenster entfernen
Foto: Adler
Handwerker befreien zunächst den ausgebauten Fensterflügel von altem Kitt. Das Glas sollte am besten durch einen Fachmann entfernt werden.
Schritt 2: Lack entfernen
Im nächsten Schritt muss die alte Beschichtung möglichst vollständig entfernt werden. Der Abbeizer „Express“ von Adler wird mit einem Pinsel aufgetragen und wirkt 30 Minuten ein. Der Lack wird danach mit einer Abziehklinge entfernt. Alternativ kann auch ein Heißluftföhn zum Abbrennen verwendet werden.
Schritt 3: Schleifen
Fensterflügel anschleifen
Foto: Adler
Fensterflügel und -stock werden mit Körnung 100-150 (Nadelhölzer) beziehungsweise 150-180 (Laubhölzer) angeschliffen. Anschließend wird der Schleifstaub entfernt.
Schritt 4: Imprägnieren
Sofern ein chemischer Holzschutz benötigt wird, kommt „Pullex Imprägniergrund“ zum Einsatz. Das Fenster muss für etwa 12 Stunden trocknen.
Schritt 5: Grundieren
Grundieren im Spritzverfahren
Foto: Adler
Handwerker tragen die Grundierung „Histo-Base“ im Spritzverfahren mit einer Auftragsmenge von maximal 100µm Nassfilmdicke auf. Alternativ kann die Oberfläche auch mit Pinsel oder Rolle grundiert werden. „Lassen Sie die Oberfläche dann gut trocknen und schleifen Sie einmal mit Körnung 240“, raten die Adler-Anwendungstechniker.
Schritt 6: Ausbessern
Fugen und andere Schäden in der Oberfläche können mit einem Kunstharz-Spachtel ausgebessert werden. Die Spachtelmasse muss 16 Stunden trocknen und wird dann mit Körnung 120 glattgeschliffen.
Schritt 7: Decklackieren – Erste Schicht
Die erste Schicht des Decklacks „Histo-Protect“ wird aufgetragen. Auch hier kann im Streich-, Roll- oder Spritzverfahren gearbeitet werden. Die Auftragsmenge liegt wiederum bei maximal etwa 100µm Nassfilmdicke.
Schritt 8: Zwischenschliff
Durch einen Zwischenschliff mit Körnung 240 gleichen Handwerker Unebenheiten aus und sorgen für eine bessere Haftung der Schlussbeschichtung.
Schritt 9: Decklackieren – Zweite Schicht
Decklackieren in zwei Schichten
Foto: Adler
Mit einer zweiten Schicht „Histo-Protect“ erhält das Fenster seine perfekte Oberfläche. Je nach aufgetragener Menge im Spritzverfahren kann die zweite Schicht entfallen. Übrigens: Die Beschichtung ist nicht nur in Weiß, sondern auch in ausgewählten Farbtönen erhältlich – so erhält jedes Fenster seine individuelle, authentische Note.
Schritt 10: Fertigstellen
Nach der Trocknung müssen die Fensterscheiben nur noch eingeglast und gekittet und die Beschläge angebracht werden.
AutorDzenan Imamovic arbeitet im Bereich Technische Anwendung & Service Fenster- und Bautenlacke bei der Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG in Schwaz.
Verwendete Produkte
Pullex-Imprägnier-Grund, Histo-Base,
Histo-Protect, Abbeizer Express,
Kunstharz-Spachtel, Adler, www.adler-lacke.com