Erst möglich durch Trockenbau: Graftworld in Berlin
1998 gründeten die Architekten Wolfram Putz, Lars Krückeberg und Thomas Willemeit ihr Büro „Graft“ im fernen Los Angeles. Bereits 2001 gab es eine Dependance in Berlin, 2004 ein weiteres Büro in Peking. Um der Öffentlichkeit einen Einblick in die vielfältigen Projekte des Teams zu gewähren, entwarfen die Architekten eine begehbare und transportable Ausstellungsskulptur, die in Trockenbauweise von der Mänz und Krauss Ausbau GmbH (MuK) aus Berlin umgesetzt wurde und unter der Bezeichnung „Graftworld“ den Innovationspreis der Rigips Trophy ´07 gewann. Zusätzlich konnte sich die Ausstellungsskulptur im internationalen Wettbewerb, der Saint-Gobain Gypsum International Trophy durchsetzen.
Nach einer abstimmungsintensiven Planungsphase hatte das Team von Mänz und Krauss nur zwölf Kalendertage zur Verfügung, um die Skulptur rechtzeitig zum ersten Ausstellungstermin fertigzustellen. Das Team um Projektleiter Matthias Lehmann-Jacobs, bestehend aus vier Polieren und einer handvoll Azubis, machte sich also mit den anspruchsvollen Architektenentwürfen umgehend ans Werk. Es wurden zwölf Tage und Nächte „rund um die Uhr“ gearbeitet.
Aus den Skizzen von Graft entwickelten die Mitarbeiter von Mänz und Krauss zunächst am Computer eine dreidimensionale Simulation. Die Trockenbauer entschieden sich anhand der Entwürfe für eine segmentierte, steife, aus dem Schiffsbau bekannte Spantenbauweise mit einer aus Gipswerkstoffen beplankten Freiform. Bei den Gipswerkstoffen fiel die Entscheidung für Platten und Fugenspachtel von Rigips. Das gesamte Modell wurde auf dem Computer in parallele Querschnitte in 30-cm-Abständen, die späteren Spanten, zerlegt. Die daraus errechneten Spantendaten wurden anschließend im Verhältnis 1:1 auf 19 mm dicke Spanplatten übertragen und mit einem Vierachsen-CNC-Fräser ausgesägt.