Energieerzeuger: „House of Energy“ in Kaufbeuren
Fast bezugsfertig ist das in diesem Jahr entstandene „House of Energy“ in Kaufbeuren. Am Bavariaring finden nicht nur der Bauherr, die Firma Airoptima, sondern auch weitere Unternehmen aus den Bereichen Architektur und Haustechnik ihren neuen Firmenstandort. Das Erscheinungsbild der Fassade, das an einen Strichcode erinnert, setzt hier Akzente; besonderes Augenmerk setzte Airoptima-Geschäftsführer Markus Meyer auf das Energiekonzept des Gebäudes im Passivhaus-Plus-Standard. Heizung und Warmwasser werden über eine Erdreichwärmepumpe erzeugt. Das Herzstück der Gebäudetechnik ist die Temperatursteuerung: So werden Wärmeverteilung und passive Kühlung im Sommer über die Heiz- und Kühlflächen an den Decken optimal geregelt. CO2-Fühler halten das Kohlendioxid und die Luftteuchtigkeit in definierten, komfortablen Rahmen. Zur weiteren Entwicklung der Haustechnik werden alle wesentlichen Daten, wie Wärmerückgewinnungsraten technischer Geräte, die Temperatur und die Einspeisemengen überschüssiger Energie ins öffentliche Netz dokumentiert. Die benötigte Energie für die Gebäudetechnik wird über die großflächigen Photovoltaikanlagen auf Dach und Garage bezogen. Das House of Energy kann bis zu achtmal mehr Energie erzeugen, als es für seinen Betrieb benötigt.
Wichtig ist zudem ein ausgewogenes Verhältnis des Bau-
volumens zur Außenhülle. So ergaben sich aus dem Berechnungsmodul PHPP Dämmstoffstärken für das Dach von durchschnittlich 55 cm, sowie für die Fassade eine 20 cm dicke Dämmschicht, die auf das massive Ziegelmauerwerk aufgebracht wurde. Eingesetzt wurde das Baumit WDV-System Silverstar. Ohne zusätzliche Verdübelung wurden die Dämmplatten im Punkt-Wulst-Verfahren aufgebracht. Der Einsatz von vorgefertigten Dämmelementen, wie dem Eckelement und dem Dämmstoffkeil für das Fensterblech, erleichterten den Handwerkern die Verarbeitung. Bei den für die Gestaltung gewählten intensiven Farbtönen, aber auch bei den zum Teil niedrigen Hellbezugswerten, musste der Putzaufbau den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. Besonders geeignet für die gewählte intensive Tönung ist der pastöse Oberputz Baumit StyleTop. Das Gestaltungsfinish übernahm der Malerbetrieb Fischer aus Bad Wörishofen. Die Übertragung des Strichcodes auf die Fassadenflächen und das Abkleben der einzelnen Bahnen verlangte dabei viel handwerkliches Geschick.