Kooperation als Schlüssel zur Zukunft des Handwerks
04.03.2025Der aktuelle Handwerk Connected Report 2024 zeigt: Kooperationen sind für Handwerksbetriebe entscheidender denn je. Die digitale Plattform Handwerk Connected verzeichnete nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ein rasantes Wachstum und habe ihre Nutzerzahl mehr als verdoppelt. Besonders Kleinstbetriebe profitieren von der Vernetzung mit anderen Unternehmen, um Kapazitäten auszulasten und Auftragsschwankungen auszugleichen.
Laut Report machen Kleinstbetriebe mit maximal vier Mitarbeitern rund 63,7 Prozent der auf Handwerk Connected registrierten Betriebe aus. Diese Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, krankheits- oder urlaubsbedingte Ausfälle zu kompensieren. 78 % der Betriebe suchen aktiv nach Kooperationen, um ihre Auftragslage zu verbessern.
Regionale Unterschiede erkennbar
Die geografische Analyse des Reports verdeutlicht regionale Unterschiede: Während Betriebe in NRW dringend nach Kooperationen suchen, um Mitarbeiter auszulasten, herrscht in Bayern und Baden-Württemberg oft ein Fachkräftemangel, der zu einer hohen Nachfrage nach externem Personal führt.
Mehr Kooperationen, steigender Auftragswert
Ein besonders interessanter Befund des Reports ist der steigende durchschnittliche Auftragswert bei Kooperationen. Während dieser 2023 noch bei 8.300 Euro lag, stieg er 2024 um 59 Prozent auf 13.200 Euro. Dieser Zuwachs ist vor allem auf vermehrte Kooperationen im Bereich erneuerbarer Energien, insbesondere bei Wärmepumpeninstallationen, zurückzuführen.
Die Grafik zeigt die Verteilung der Betriebe nach Bundesländern (2024) und stellt dar, wo die Nachfrage nach Kooperationen am höchsten ist.
Grafik: Handwerk Connected
Fazit: Zukunft des Handwerks liegt in der Vernetzung
Die Zahlen des Reports zeigen: Kooperationen sind nicht nur eine Notlösung für kleine Betriebe, sondern auch für größere Unternehmen ein strategischer Vorteil. Unternehmen mit regelmäßigem Bedarf an qualifizierten Handwerkspartnern können durch ein gut funktionierendes Netzwerk effizienter agieren, Auftragsspitzen abfangen und sich zusätzliche Fachkompetenzen sichern. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels würden digitale Vernetzung und partnerschaftliche Zusammenarbeit zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren. Handwerk Connected biete die Plattform, um genau diese Synergien zu ermöglichen und die wirtschaftliche Stabilität des gesamten Handwerkssektors nachhaltig zu stärken. (bhw/ela)