Holz ist ein wunderbarer Werkstoff – uralt und doch ganz modern
Holz ist ein wunderbarer Werkstoff – uralt und doch ganz modern. Er lässt sich gut bearbeiten, formen und chemisch durch Acetylierung mit Essigsäure haltbarer machen. In Japan verwendete man zum Schutz des Holzes über Jahrhunderte hinweg das kontrollierte Verkohlen der Holzoberflächen. Drei Bretter werden dafür zusammengeschnürt und auf ein Feuer gestellt. Dadurch entsteht eine Kaminwirkung und es verkohlen die Innenseiten der Hölzer. Für größere Mengen an karbonisierten Holzprofilen wäre diese traditionell-handwerkliche Methode natürlich zu zeitaufwendig. Wie heute im industriellen Maßstab auf der größten Beflammungsanlage Deutschlands Hölzer karbonisiert werden und was man aus dem Holz mit der verkohlten Oberfläche auch im Innenausbau machen kann, zeigen wir ab Seite 24 in dieser Ausgabe der bauhandwerk.
Holz spielte auch bei der Umnutzung des ehemaligen Güterbahnhofs Gare Maritime in Brüssel eine entscheidende Rolle. Dort entstand durch den Einbau von zwölf viergeschossigen Holzpavillons ein modernes Arbeits-, Geschäfts- und Ausstellungszentrum. Wie die Handwerker die Montage der Holzbauteile trotz der räumlich beengten Einbausituation hinbekommen haben, stellen wir ab Seite 18 vor.
Und Holz ist auch das Markenzeichen des neuen Verwaltungsgebäudes der Ziegler Group in Plößberg. Kein Wunder, denn die Ziegler Group steht für einen ganzheitlichen Umgang mit Holz – vom Baumstamm über das fertige Haus bis hin zur Dekoration. Und eben das kann man schon von weitem an den vor die Fassade gestellten geschälten Baumstämmen sehen. Wie Zimmerleute und Schreiner auch im Gebäudeinneren die Vorzüge des Werkstoffs Holz unter anderem mit einer aufwendig gearbeiteten Spindeltreppe zum Ausdruck bringen, zeigen wir ab Seite 27 in diesem Heft.
Aber was tun, wenn Holz – wie zurzeit auf deutschen Baustellen der Fall – zusehends knapper wird? Selbst mit dem „Abfallprodukt“ Sägespäne lässt sich noch etwas bauen. Hierzu benötigt man allerdings die Hilfe von Pilzen. Die Sägespäne als loses Ausgangsmaterial werden vom Wurzelwerk (Myzelium) des Pilzes zu einem druckfesten Baustoff verwoben, dessen bauphysikalische Eigenschaften wie Dichte und Festigkeit sich bei diesem Prozess steuern lassen. Dass man diesen natürlichen Baustoff in allen möglichen Formen wachsen lassen kann, zeigen wir ab Seite 14.
Viel Erfolg bei der Arbeit wünscht Ihnen