Akku-Bohrschrauber ASB 18 M bl von Maffel im Werkzeugtest der bauhandwerk-Redaktion

Alle Werkzeughersteller setzen auf Akkumaschinen. Mafell präsentiert mit der „ASB 18 M bl“ einen Allrounder, der beim Werkzeugtest der bauhandwerk einen fast durchweg positiven Eindruck hinterlassen hat. Der gute Eindruck, den die Redaktion vom Gerät hatte, wird von Profi-Handwerkern bestätigt.

Die Zweigang-Maschine ist kompakt, nicht zu schwer und liegt gut in der Hand – das ist der erste Eindruck. Dann spielt der Zeigefinger mit dem Auslösegriff – guter Sound! Man merkt sofort, dass die Drehfrequenz stufenlos dosierbar ist. Dass der Akku-Bohrschrauber auch Power hat, das beweisen die ersten Schraubversuche: Problemlos werden 4,5 x 120 mm Schrauben in Weichholz gedreht, ohne dass der Motor angestrengt wirkt. Wie vermutet hat Mafell ein Profigerät auf den Markt gebracht, das ein verschleißfreies Arbeiten mit dem bürstenlosen Motor und hohe Drehmomente verspricht. Mit 30 Nm im weichen Schraubfall können auch große Holzschrauben bis 10 x 400 mm verarbeitet werden.

Wir haben neun Handwerkern den Akku-Schlagbohrschrauber „ASB18 M bl“ an die Hand gegeben, um ihn im Baustellen-Alltag auf „Herz und Nieren“ zu testen. Wie nicht anders zu erwarten war, wird der Schraubfall als häufigste, das Bohren als zweithäufigste Anwendung angegeben.

Blinkende Drehmoment-Anzeige

Die gute Anordnung und einfache Bedienung der wichtigsten Schalter – Vor-, Rücklauf, Drehzahl, usw. – sind im Arbeitsalltag wichtig, um den Schrauber bei wechselndem Einsatz und schwierigen Situationen gut in der Hand zu halten. Fast alle Tester beurteilten und benoteten dies mit sehr gut beziehungsweise gut. „Alles sitzt am richtigen Platz und ist leicht zu bedienen“, sagt beispielsweise Johannes Beyer von der Zimmerei Beyer aus Heidenheim. „Um beim Arbeiten vom Schlagbohr- auf den Schraubbetrieb zu kommen, benötigt man allerdings eine zweite Hand“, schreibt Andreas Knoll aus Hennef in seinem Testbericht. Der Eindruck der Redaktion war, dass das Umschalten von Rechts- auf Linkslauf nicht immer problemlos funktioniert und bisweilen der Schalter nachgeschoben werden muss. Das ist dann problematisch, wenn man in angestrengter Haltung schraubt und wiederholt in den Vor- und Rücklauf schalten muss. Hier sollte nachgebessert werden.

Die Einstellung der elf Drehmoment-Stufen erfolgt mit einer Rädelschraube am Fuß des Schraubers. Bei der Aktivierung leuchtet ein Taster rot auf. Mit dem Drücken des Tasters gelangt man in den Bohrmodus, kann aber durch wiederholtes Drücken in den Schraubmodus zurückkehren – das an der Rädelschraube voreingestellte Drehmoment bleibt erhalten. Ein Tester hatte allerdings Probleme mit der Drehmoment-Einstellung: Mario Müller aus Karlsruhe kritisierte den zum Teil ungewollten Einsatz der Drehmomentbegrenzung beim Schrauben. Womöglich wurde hier der Taster unabsichtlich bedient.

In den Impulsschraubmodus gelangt der Anwender, wenn er die Rädelschraube noch weiter als „1“ dreht. Der Taster blinkt nun und zeigt diesen Modus an. Vor allem festsitzende Schrauben konnten beim Test durch die Redaktion damit problemlos gelöst werden. „Das Lösen von festen Schrauben funktioniert echt gut“, sagt Schreiner Knut Nietschmann, der die Maschine ebenfalls für uns getestet hat. Der Impulsbetrieb soll zudem das Anbohren und Ansetzen von Schrauben auf glatten Oberflächen erleichtern und unbeabsichtigtes Versetzen und Verkratzen vermeiden.

Die „ASB18 M bl“ ist kompakt und wiegt in der Schlagbohr-Version 1,8 kg, ohne gar nur 1,7 kg. Ein erfreulich niedriges Gewicht. Das beurteilen auch die meisten Tester als sehr positiv. Patric Vrieler aus Bissendorf bezeichnet das geringe Gewicht als „sehr gut, wenn man bedenkt, wie viel Kraft der Schrauber hat!“ „Für die Power sehr leicht“, meldet uns auch Tester Volker Pinke aus Stemmwede zurück.

Zusatzgriff: wichtig, aber zu kurz

Insbesondere für viele Zimmererarbeiten scheint der Griff wichtig zu sein, gerade bei der Kraft, die die Maschine entwickeln kann. So bewerten auch fast alle Tester den Zusatzgriff als wichtig. „Gerade bei langen Schrauben eine gute Hilfe“, kommentiert Johannes Beyer. Patric Vrieler aus Bissendorf bemängelt allerdings, dass der Griff zu kurz geraten sei. Zudem ist er mit der Qualität des „Stück Plastik“ nicht zufrieden, wie er schreibt. Er hätte gerne einen hochwertigen Griff mit Gummierung gehabt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Maschine über eine so genannten „Kickback“-Schutz verfügt. Die elektronisch gesteuerte Funktion, die auch für die elektronische Drehmomentkupplung verantwortlich ist, schützt vor Verletzungen: Blockieren zum Beispiel ein Ast, eine Bewehrung oder ein Einlegeteil beim Einschrauben oder Bohren, schaltet der Akku-Bohrschrauber sofort ab und der Kickback-Schutz verhindert das oft schmerzhafte Verdrehen des Handgelenks oder des Unterarmes.

Hohe Leistung, lange Akkulaufzeit

Die Maschine hat eine Spannung von 18 V, die Leistung der Maschine wird aus dem Lithium-Ionen-Akkupack gespeist, der wahlweise mit 4,0 Ah oder 5,2 Ah angeboten wird. Mit dieser Leistung waren die Tester ausnahmslos zufrieden und bewerteten sie mit gut oder sogar sehr gut beim Bohren und Schrauben in Hart- und Weichholz. Einige Kommentare zu diesem Punkt finden sich hier: „Gut zu dosierende Kraft – der Leistungsbereich wird komplett abgedeckt, ein Profigerät eben“ (Patric Vrieler, Bissendorf). „Sehr gute Leistung, alles Bestens“ (Johannes Beyer, Heidenheim). „In Weichholz wäre ein dritter Gang von Vorteil“ (Mario Müller, Karlsruhe). „Bei Metall keine Probleme bis 13 mm“ (Andreas Knoll, Hennef).

Die Leistungsfähigkeit und die Laufzeit des Akkus wurden ebenfalls abgefragt. Die Tester vergeben hier die Noten 1 bis 2, waren also sehr zufrieden bis zufrieden. Allerdings sind einige Tester skeptisch, ob die Akkulaufzeit auch in der Zukunft ähnlich gut ist wie zu Beginn: „Super lange Laufzeit – hoffentlich ist das nach einem Jahr noch genauso“, schreibt Patric Vrieler. „Lange Laufzeiten, starke Leistung“, sagt Johannes Beyer. Als „vollkommen ausreichend“, bezeichnet Andreas Knoll die Leistung und Andreas Weit sagt: „Im Neuzustand ausgezeichnet“, fragt aber gleichzeitig, „Wie lange bleibt das so?“.

Bohren und Schrauben im Wechsel

Der Akku-Schrauber wird im praktischen Systainer ausgeliefert. Darin enthalten ist neben einem Zusatzgriff auch ein Schnellwechsel-Bohrfutter, das im Wechsel mit dem Bithalter auf die Maschine aufgeklickt werden kann. Das macht einen schnellen Wechsel vom Schraub- in den Bohrmodus möglich. Zum Lösen wird entweder das Bit-System oder das Schnellspann-Bohrfutter einfach weggezogen, das funktioniert problemlos. Das Draufstecken allerdings gelingt oft nur im zweiten Anlauf und mit etwas Drehen und Probieren. Hier gibt es funktionellere Systeme am Markt.

Das System an sich aber ist genial. Auch unsere Tester erkennen in dieser Funktion viele Vorteile, gerade wenn Schrauben fortwährend vorgebohrt werden müssen und nicht zwei Schrauber parallel benutzt werden wollen. Vorbohren, Wechseln, Schrauben – „Interessant, wenn wiederkehrend vorgebohrt und geschraubt werden muss“, erklärt dann auch ein Handwerker. Von anderen wird dieser Schnellwechsel als „unkompliziert“, „bequem“ und „zeitsparend“ beurteilt.

Ideal ist der Winkelvorsatz, der das Schrauben an unzugänglichen Stellen, dort wo der Schrauber zum Beispiel zu lang ist und nicht mehr in eine Ecke passt, ermöglicht. Der Winkelvorsatz wird einfach auf das Bohrfutter aufgesteckt und mit einem Schnellspanngriff, wie man ihn vom Fahrrad kennt, fixiert. Im 90°-Winkel kann so geschraubt werden.

Insgesamt sehr zufrieden

In der Gesamtbeurteilung vergaben die Tester gute bis sehr gute Noten für den Akku-Schlagbohrschrauber. Dazu passend, hier einige positive Rückmeldungen und „eindrückliche Schrauberlebnisse“ nach denen wir die Testpersonen gefragt haben: „Eine 380er Tellerkopfschraube in Lärchenholz geschraubt, ohne vorbohren“ (Patric Vrieler Bauservice aus Bissendorf). „Die Power beim Eindrehen starker Holzbauschrauben bei der kompakten Bauweise“ (Andreas Knoll aus Hennef).

Sehr positiv wurde von vielen das Schnellwechselsystem von Bohren auf Schrauben bewertet, auch der Winkelvorsatz, um an engen Stellen schrauben zu können. Der noch nicht erwähnte Drehmoment-Aufsatz wurde außerdem positiv erwähnt. „Die Möglichkeit mit dem Drehmomentaufsatz auch längere Schrauben problemlos ins Bauteil einzubringen und der Winkelvorsatz“, haben Johannes Beyer von der Zimmerei Beyer imponiert. Gleichzeitig kritisiert er allerdings, dass bei jeder kleinen Erschütterung das Licht des Schraubers angeht. „Das Licht auf Bewegung/Berührung auszuführen ist übertrieben und braucht womöglich viel Akku“, so sein Kommentar beziehungsweise seine Frage. Auch wir in der Redaktion fanden dieses Feature übertrieben. Eigentlich sollte es reichen, wenn das Licht – eine wirklich sinnvolle Ausstattung, die heute jeder Profischrauber hat – angeht, wenn der Schrauber in Benutzung ist.

Vielseitig mit Power

Unser Fazit lautet: Ein Akku-Schlagbohrschrauber, der eine große Leistungspalette abdeckt und für seine kompakte Bauweise enorm viel Power mitbringt und das bei hoher Akkulaufzeit. Die Drehmoment-Einstellungen sind anfangs gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt logisch aufgebaut. Sie funktionieren gut und sind vor allem im Zusammenspiel zwischen dem Wechselaufsatz Bohren / Schrauben sehr sinnvoll. Die Zusatzbauteile (Drehmomentaufsatz, Winkelvorsatz) wurden von vielen Testern als sehr hilfreich angesehen und erleichtern die Arbeit wesentlich. Verbesserungsmöglichkeiten werden am Griff gesehen und am Licht, das zu empfindlich reagiert und fast ständig leuchtet, obwohl das nicht sein müsste.

Als Fazit lässt sich zusammenfassen: Acht Tester können die Maschine weiterempfehlen, vier davon mit kleinen Einschränkungen. Die „ASB 18 M bl“ von Mafell ist ein Allroundtalent mit großer Power.

Autor

Rüdiger Sinn ist verantwortlicher Redakteur der zur Marke bauhandwerk gehörenden Zeitschrift dach+holzbau.
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