Farbige Aufwertung
Nicht jeder in die Jahre gekommene Heizkörper taugt als Designobjekt. Eine neue Beschichtung kann hier Abhilfe schaffen. Doch muss die Lackierung handwerklich fachgerecht ausgeführt werden. Der folgende Beitrag erläutert, worauf man bei einer Renovierung von Heizkörpern achten muss.
Heizkörper können sich in Material und Bauart sehr unterscheiden. Verbreitet sind Radiatoren aus Stahl oder Gussstahl, die von Warmwasser, Heißwasser oder Heißdampf durchströmt werden. Doch welche Eigenschaften muss ein Lack mitbringen, der für diese ganz spezielle Anwendung geeignet ist? Zunächst ist hier die Hitzebeständigkeit zu nennen, da Heizkörper für den Lack eine sehr hohe, zum Teil dauerhafte Wärmebelastung bedeuten. Durch eine starke Wärmebelastung, aber auch durch fehlendes Tageslicht können chemische Reaktionen im Lackfilm ausgelöst werden, die in der Folge zu einer Farbtonveränderung führen können. Diese Gefahr der Vergilbung besteht insbesondere bei weißen und sehr hellen Farbtönen. Hersteller wie Brillux bieten deshalb spezielle Heizkörperlacke an, die wie der Lacryl-PU Heizkörperlack 265 nicht nur hitzebeständig bis +180 °C sind, sondern eine hohe Weißgradstabilität aufweisen und bis +140 °C auch farbtonstabil sind.
Wie man Fehler bei der Lackverarbeitung an Heizkörpern vermeiden kann
Eine weitere Herausforderung bei der Beschichtung von Heizkörpern ist die Geruchsentwicklung. Um diese so gering wie möglich zu halten, empfiehlt sich bei großflächiger Anwendung der Einsatz von wasserbasierten Lacken, wie dem Brillux Lacryl-PU Heizkörperlack 265, einem geruchsarmen Acryllack. Der für Alkydharzlacke materialtypische Geruch gehört mit solchen wasserbasierten Lacken der Vergangenheit an. Zur besseren Durchtrocknung und zur Geruchsminimierung sollte der Heizkörper nach dem Lackieren kurzfristig aufgeheizt werden.
Aufgrund ihrer Oberflächenspannung beziehungsweise Viskosität bauen flüssige Beschichtungsstoffe an scharfen Ecken meist nur eine unzureichende Schichtdicke auf, so dass der Untergrund hier noch durchscheint. Aufgrund des vergleichsweise hohen Anteils von Kanten kommt es insbesondere bei der Beschichtung von Heizkörpern darauf an, ein Produkt mit einer möglichst hohen Kantenabdeckung einzusetzen. Während der Ausführung der Beschichtung sollte der Heizkörper gut abgekühlt, also nicht in Betrieb sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Lack zu schnell trocknet und sich nicht optimal verarbeiten lässt. Somit eignen sich die Sommermonate am besten zur Heizkörperrenovierung.
Unterschiedliche Untergründe fordern unterschiedliche Beschichtungen
In der Regel handelt es sich bei Heizkörpern um lackierte Stahl- oder Gussheizkörper. Die Beschichtungen auf Heizkörpern sind unter anderem in der VOB DIN 18363 unter Punkt 3.2.3. Erstbeschichtungen auf Metall sowie unter Punkt 3.2.3.3 nicht grundierte und grundierte Heizflächen geregelt. Zur Grundierung und für einen optimalen Korrosionsschutz empfiehlt sich der Einsatz von zum Beispiel Brillux Haftgrund 850. Ist ein Altanstrich vorhanden, muss zunächst per Lösemittelprobe definiert werden, ob es sich um einen Dispersions- oder Alkydharzlack handelt. Bei Heizkörpern, die nur über einen werkseitigen Industrieanstrich verfügen beziehungsweise pulverbeschichtet sind, empfiehlt sich für einen optimalen Beschichtungsaufbau zunächst eine Grundierung mit 2K-Epoxi-Haftgrund 855.
Autor
Johannes Gerdes ist Produktmanager Lacke und Lasuren bei der Firma Brillux in Münster.
Um die Geruchsbelästigung so gering wie möglich zu halten, empfiehlt sich die Anwendung wasserbasierter Lacke