Fliesen und Parkett auf Trockenestrich
Trockenestriche verfügen im Gegensatz zu Nassestrich über viele Vorteile, wenn es um eine schnelle und einfache Verlegung geht. Häufig ist allerdings die Wahl des Bodenbelags eingeschränkt – Fliesen und Parkett aus „schwierigen Hölzern“ lassen sich darauf in aller Regel nicht verlegen. Zementgebundener Trockenestrich hingegen ist für alle handelsüblichen Bodenbeläge geeignet, da die Elemente wasserbeständig, schimmelpilzresistent und sehr stabil sind.
Durch das Stecksystem mit Nutkante können Handwerker Aquapanel Cement Board Floor, das zementgebundene Estrichelement von Knauf Perlite, schnell und einfach verlegen. Mit einem Flachdübel erfolgt automatisch ein Niveauausgleich, so dass der Estrich eine plane Oberfläche bildet (siehe Praxistipp in BAUHANDWERK 4/2008, Seite 64). Nach dem vollflächigen Auftrag der Grundierung ist der Boden vorbereitet für jede Art von Belag. Daher eignet sich dieser Trockenestrich auch dann, wenn Böden für noch nicht festgelegte Beläge aufgebaut werden sollen, um zukünftigen Haus- und Wohnungsbesitzern die freie Wahl des Belags zu ermöglichen.
Fliesen und Naturstein
Keramische Beläge können in der Regel direkt, also ohne zusätzliche Verspachtelung, auf den Estrich aufgebracht werden. Der Belag muss allerdings für die Verlegung im Dünnbett geeignet sein und mit Fuge verlegt werden. Zum Einsatz kommen dabei flexibel eingestellte Klebesysteme und Flexfugenmörtel. Fliesenkleber müssen den Anforderungen der Klassen C2 und S1 nach DIN EN 12004/12002 entsprechen. Die maximale Seitenlänge für keramische Beläge beträgt 33 x 33 cm. Größere Formate bis 80 x 80 cm sind nur bei der Verwendung einer Entkopplungs- und Belagsträgermatte möglich.
Auch in feuchtebeanspruchten Bereichen sind diese Estrichelemente die richtige Wahl: Sie erfüllen die Anforderungen für Nassräume nach dem ZDB-Merkblatt. In Nassräumen mit hoher Feuchtebeanspruchung muss nach den Vorgaben des Merkblattes eine zusätzliche vollflächige Abdichtung erfolgen. In privaten Feuchträumen mit nur geringer Nässebelastung (Beanspruchungsklasse 0) ist hingegen keine vollflächige Abdichtung erforderlich – der Handwerker muss hier lediglich den Randanschluss mit einem Dichtungsband abdichten. Auch für die Installation von Fußbodenheizungen werden die Elemente empfohlen – ohne Einschränkung bei den Vorlauftemperaturen.
Parkett und Laminat
Aufgrund der Formstabilität sind die Trockenestrichelemente der ideale Untergrund für alle Arten von Parkett, von schwimmendem Fertigparkett über Laminat bis hin zu vollflächig verklebtem Massivparkett. Für die Verklebung eignen sich alle Klebestoffe, die vom Parketthersteller empfohlen werden: Kunstharze, Dispersionen, Reaktionsharze, Pulver- oder Polymerklebstoffe. Parkett muss der Handwerker immer rechtwinklig zur Verlegerichtung der Estrichplatten anordnen. Bei einer Verlegung im Fischgrätmuster muss der Winkel zwischen den Verlegerichtungen 45° betragen. Stabparkett hingegen wird im Winkel von 90° zum Estrich verlegt.