Haftung aus der Düse
Die fachgerechte Vorbehandlung von Beton als Untergrund für Gipsputze bringt Sicherheit, hat aber auch ihren Preis: Der Auftrag von Hand und die Trocknung der Haftbrücke kosten wertvolle Zeit. Eine neue Technologie beendet das Dilemma zwischen sorgfältiger und effizienter Ausführung.
Hochwertige Haftbrücken verbessern die Haftung von Gipsputzen auf glattem, schwach saugendem Beton. Sie bestehen aus alkalibeständigen Dispersionen und mineralischen Zuschlägen wie zum Beispiel Quarzmehl. Die groben Zuschläge sind nach der Trocknung der Dispersion fest in den Haftfilm eingebunden, wodurch Größe und Rauheit der Oberfläche zunehmen. Haftbrücken sind heute generell etabliert, ihre Wirkung ist unbestritten. Allein ihre überwiegend manuelle Verarbeitung gilt als aufwendig und zeitintensiv.
Betonkontakt Spray von MultiGips basiert auf einer hochfluiden Spezialdispersion, die mit Feinstkornstoffen angereichert ist. Deshalb kann die Haftbrücke mit geeigneten Spritzgeräten auch maschinell ausgeführt werden. Im Vergleich zu Produkten, die mit der Flächenwalze aufgerollt werden müssen, kann eine Zeit-ersparnis von mehr als 50 Prozent erzielt werden.Für diese Aufgabe ausreichend ausgelegt sind handliche, mobile Pump-Sprayer, die je nach Set mit Hochdruck-Spritzschläuchen zwischen 15 und 30 m sowie Spritzpistole inklusive Düse und Pistolenverlängerung angeboten werden.
Als so genannte „ungefüllte“ Haftbrücke wird Betonkontakt Spray direkt aus dem Originalgebinde nebelarm und nahezu verlustfrei aufgetragen. Für eine effiziente Materialverarbeitung darf der Abstand zwischen Düse und Fläche nicht zu groß (Overspray) und nicht zu klein sein (Nasenbildung). Je nach Untergrund können dann mit einem 15-kg-Eimer bis zu 150 m2 Haftbrücke erzielt werden, in der Regel doppelt so viel Fläche wie mit konventionellen Produkten.
Das aufgetragene Spray trocknet sehr schnell. Unter günstigen Bedingungen können die Putzarbeiten bereits nach zwei statt wie üblich 24 Stunden beginnen. Die vollständig verfilmte Haftbrücke sorgt anschließend für eine raue, mikro-strukturierte Oberfläche und die sichere Haftung des Putzfestkörpers – selbst auf Betonflächen, die die normativ geforderten drei Prozent Restfeuchte noch nicht erreicht haben. Denn Betonkontakt Spray gesteht dem Beton abweichend von DIN V 18 550 maximal vier Masse-Prozent zu und rückt somit den Beginn der Putzarbeiten im Bauzeitenplan deutlich nach vorne.
Autor
Peter Rzymanek ist Stuckateurmeister und Verkaufsleiter MultiGips Putzsysteme bei der VG-Orth GmbH & Co. KG.
Schnelltrocknende Haftbrücke kann mit dem Spritzgerät aufgetragen werden