Starker Untergrund fürs Kirchenschiff
Fußbodensanierung mit Zement-Bodenausgleichsmasse und Glasfaser-Armierung im Kloster Zeitz
Mit einer Verbundlösung aus einer Zement-Bodenausgleichsmasse und Glasfaser-Armiermatten konnten die Handwerker den Boden der als Kulturzentrum genutzten Zeitzer Klosterkirche trotz geringer Aufbauhöhe für die Belastungen durch Veranstaltungen ertüchtigen.
Das Franziskanerkloster am Südrand der Altstadt von Zeitz gehört zu den am besten erhaltenen Klosteranlagen in Sachsen-Anhalt. Die im Mittelalter erbaute Kirche nutzt die Stadt seit 2011 als Kulturzentrum. Nach den ersten Veranstaltungen zeigten sich im alten, bereits vorgeschädigten Estrich allerdings weitere Schäden. Daher sollte ein belastbares Material gefunden werden, das die Handwerker so dünn aufgebringen können, dass an Stufen, Türschwellen und Türen selbst keine Änderungen erforderlich sind. Bei der Sanierung entstand – wie von der Stadt Zeitz in Auftrag gegeben – eine glatte und geschlossene Oberfläche. Eine besondere Herausforderung: die geringe Aufbauhöhe.
Der Fußboden des historischen Bauwerks besteht aus unregelmäßigem Sandsteinpflaster, das erhalten bleiben sollte. Über diesem Steinbelag fanden die Bauprofis Estrich unterschiedlicher Güte vor, der durch partielle Fehlstellen, flächige Hohllagen und Risse gekennzeichnet war. In mehreren Schritten machten sie daraus einen sehenswerten und nutzbaren Untergrund. Dazu beseitigten sie zunächst alle haftungsfeindlichen Schichten sowie Verunreinigungen mit Hilfe von Stahlkugelstrahlern. Die Fehlstellen reprofilierten die Handwerker mit dem Universalreparaturmörtel PCI Nanocret R3.
Von Grund auf glatt
Nach den Reprofilierarbeiten grundierten die Handwerker anschließend die Fläche filmbildend, indem sie PCI Gisogrund 404 in zwei Lagen auftrugen. „Die modifizierte Kunstharzdispersion haben wir dabei im Verhältnis eins zu drei mit Wasser verdünnt“, erklärt Andreas Heidrich vom Meisterbetrieb Heidrich Estrich Bau aus Bad Klosterlausnitz. „Damit haben wir die Grundierung ideal auf die Saugfähigkeit des Untergrunds abstimmen können.“ Die hohe Verbundhaftfestigkeit von Gisogrund 404 gewährleiste die sichere Haftung von Bodenbelägen und Estrichen. Zudem werde durch die violette Produktfarbe eine gute Arbeitsflächenkontrolle geboten.
Um die Biegezugfestigkeit der folgenden Bodenausgleichsmasse zu erhöhen, arbeiteten die Handwerker mit zwei Armiermatten. Zunächst wurde die PCI Armiermatte GFS in 60 cm Abstand rechtwinklig zu den Arbeitsfugen angebracht und anschließend die Armiermatte GFM auf der gesamten Fläche ausgelegt. Mit dem Zement-Bodenausgleich Zemtec 1K fixierten die Bauprofis die Glasfaserverstärkung im Bereich der Arbeitsfugen und pumpten das Produkt in einer Schichtdicke von 10 mm auf die gesamte Bodenfläche.
„Die PCI Armiermatte GFM beinhaltet ein spezielles Bindemittel, das die Glasfasern im Lieferzustand in Mattenform zusammenhält“, erklärt PCI-Fachberater Jörg Schulze. „Bei Kontakt mit der Bodenausgleichsmasse löst sich dieses Bindemittel ohne störende Wirkung auf.“ Mit einer Stachelwalze entlüfteten und egalisierten die Handwerker die Fläche. Trotz eines Höhenunterschiedes von etwa 15 cm auf der Längsachse wurde der Fußbodenaufbau gleichhoch aufgebracht.
Modernes Material im Denkmal
Um die Oberflächenoptik aufzulockern und ein passendes Gesamtambiente zu erzielen, trug das Team des Malerfachbetriebs „o‘color“ zum Abschluss der Sanierung die Dispersions-Versiegelung PCI Zemtec Top lasierend auf. Damit ist der Boden nun nicht nur rutschhemmend, sondern auch besonders widerstandfähig gegen leichte schleifende und rollende Beanspruchung. Die Färbung und die Lasurtechnik wurden auf kleineren Musterflächen erprobt und von der Denkmalschutzbehörde genehmigt.
Autor
Dipl.-Ing. Stefan Hofmann arbeitet als Anwendungstechniker bei der Firma PCI Augsburg GmbH in Augsburg.
Um die Biegezugfestigkeit zu erhöhen, wurde mit zwei Armiermatten gearbeitet