Böden in Betonoptik – zeitlos und modern
Der Trend zu exklusiven Unikatlösungen macht auch vor Bodenbelägen nicht halt. Immer mehr Bauherren wünschen sich einen modernen, einzigartigen Fußboden mit urbaner Betonoptik. Oft fällt die Wahl auf einen direkt nutzbaren, fugenlosen zementären Belag.
Im Vorfeld sollten unbedingt sogenannte „Orientierungsflächen“ (Handmuster) angelegt werden. Auf diese Weise kann der Handwerker seinen Kunden bei der Beratung visualisieren, wie das Endergebnis auf der Fläche wirken wird. Jedoch zeigen diese Handmuster immer nur einen Ausschnitt. Äußere raumklimatische Bedingungen können die endgültige Optik des Fußbodens beeinflussen. Auch können größere Flächen einen anderen optischen Effekt haben und damit auch ein anderes Erscheinungsbild der Spachtelmasse erzeugen. Diese Details gilt es also zu beachten.
Neuer Boden in nur wenigen Arbeitsschritten
Die Grundierung bindet Staub, erhöht das Haftspektrum und reduziert die Saugfähigkeit des Untergrunds
Foto: PCI
Zunächst muss die Tragfähigkeit und Oberflächenfestigkeit der Untergründe, wie Zementestrich, Calciumsulfat- und Calciumsulfatfliessestrich, beheizt oder unbeheizt, oder auch von eventuell vorhandenen Holz- und Trockenestrichkonstruktionen geprüft werden. Bei den mineralischen Untergründen sollte die Haftzugfestigkeit >1,0 N/mm² betragen. Alle anderen Untergründe müssen entsprechend, falls erforderlich mit Ertüchtigung, vorbereitet werden. Auf den sauberen Oberflächen erstellt der Handwerker mit einer Spezial-Haftgrundierung eine dichte und feste Grundierungsebene. Dabei müssen zu allen aufgehenden Bauteilen Randdämmstreifen als geschlossene Winkel gestellt werden, um zu verhindern, dass die Spachtelmasse in vorhandene Fehlstellen ins Mauerwerk fließt. Dies lässt sich am besten mit selbstklebenden Randdämmstreifen realisieren.
Einbau der zementären Bodenausgleichsmasse
Im nächsten Schritt werden zementäre, direkt nutzbare Bodenausgleichsmassen eingebaut. Bei großen Flächen ist es sinnvoll, Produkte zu verwenden, die dank ihrer leicht verlaufenden Konsistenz pumpfähig sind. Dadurch fügen sie sich einfach in die Raumstrukturen ein und können so schnell und mit geringem Arbeitsaufwand verarbeitet werden. Das spannungsarme Aushärten und eine integrierte Faserarmierung beugen Rissbildungen vor.
Entlüftung der mineralischen Beschichtung mit der Stachelwalze
Foto: PCI
Beim Anmischen der Bodenausgleichsmasse ist es wichtig, dass der Verarbeiter die vom Hersteller für die Produkte vorgegebene Wassermenge genau einhält. Denn veränderte Wasserzugaben bergen ein Schadenspotenzial und führen zu einer unterschiedlichen Optik der fertigen Flächen. Ein weiterer Punkt, den der Handwerker beachten muss: Bei großen Fensterflächen muss die mineralische Beschichtung lichtbeständig und in der Lage sein, thermische Spannungen abzubauen.Die mineralische Beschichtung wird in einer Schichtstärke von min. 3 mm auf die getrocknete, ausgehärtete Grundierung ausgegossen. Je nach Aufgabenstellung kann beim Auftrag der Bodenausgleichsmassen mit einem Rakel gearbeitet werden. Bewährt haben sich zum Beispiel Kufen- oder Stiftrakel. Die Fläche wird dann mit einer Stachelwalze entlüftet und mit einer Glättkelle final gestaltet.
Die gewissenhafte Vorarbeit des Grundierens macht sich hierbei ebenso bezahlt wie das Einhalten der erforderlichen Umgebungstemperatur sowie das Vermeiden von Zugluft oder starker Sonneneinstrahlung während des gesamten Verarbeitungs- und Abbindeprozesses. Je nach vereinbarter Optik können vor der Oberflächenvergütung Schleif- und/oder Poliergänge zwischengeschaltet werden.
Versiegelung für dauerhaften Schutz
Die Versiegelung PCI Zemtec Top verleiht der direkt nutzbaren Betonoberfläche eine seidenmatte, optisch schöne und pflegeleichte Oberfläche
Foto: PCI
Zum dauerhaften Schutz des mineralischen Bodenbelags empfiehlt es sich, die Flächen abschließend mit einer verschleißfesten und rutschhemmenden 2K-wässrigen PU-Versiegelung zu überarbeiten. Diese macht nicht nur den Boden widerstandsfähig, abriebfest und leicht zu reinigen, sie sorgt auch für eine schöne Optik.
Absprachen notwendig
Bei zementären Bodenbelägen, wie hier beschrieben, kann es – selbst bei Einhaltung aller planerischen Vorgaben – zu Unregelmäßigkeiten im Erscheinungsbild kommen. Ein Grund können klimabedingte Schwankungen sein. So ist es möglich, dass die Fläche vor einer großen Fensterfront aufgrund von Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden erhöhten Oberflächentemperatur optisch einen anderen Charakter bekommt als die Flächen mit weniger Sonneneinstrahlung und weniger Oberflächentemperatur. Handwerker sollten diese Thematik im Vorfeld mit ihrem Bauherren besprechen und darauf hinweisen.
Ebenso ist es wichtig, die Endbenutzer der Räume nach der Fertigstellung auf die regelmäßige Reinigung der Böden hinzuweisen. Wie bei Parkett und Fliesen können auch bei diesen Böden spitze Steinchen die Oberfläche verkratzen und Stück für Stück beschädigen.
AutorMarkus Maier ist Anwendungstechniker bei PCI in Augsburg.
Tipps für ein gelungenes Bauvorhaben
PCI-Produktempfehlungen
PCI Pecitape Silent: Selbstklebender Randdämmstreifen
PCI Zemtec 1K: Pumpfähiger Zement-Bodenausgleich für Wohnungs- und Gewerbebau
PCI Periplan Multi: Faserarmierter, pumpfähiger Zement-Bodenausgleich für Wohnungs-, Gewerbe- und Industriebau
PCI Zemtec Top: Verschleißfeste, rutschhemmende 2K-wässrige PU-Versiegelung Die genannten Spachtelmassen sind nach GEV-EMICODE EC 1 PLUS zertifiziert und tragen aufgrund ihrer sehr emissionsarmen Eigenschaft zu einem gesunden Wohnklima bei.