Wohnen in gläsernen Kuben
Die Orangerie im westfälischen Nordkirchen wurde im Jahre 1727 erbaut und von der heutigen Eigentümerfamilie zu einem außergewöhnlichen, barrierefreien Alterswohnsitz inmitten des öffentlich zugänglichen Schlossparks umgebaut.
Der Bauherr – selbst Ingenieur – und die Mitarbeiter des ortsansässigen Architekturbüros „leistungsphase“ standen vor der Herausforderung, trotz der strengen Denkmalschutzauflagen eines barocken Gebäudes einen energetischen Betrieb der zukünftig knapp 300 m2 goßen Wohnung nach modernen Standards zu realisieren. Dabei waren massive bauliche Eingriffe in die Innenräume – wie das Einziehen von Wänden oder durchgängiges Abhängen des 6 m hohen Raumes – ausgeschlossen. Die vorhandene Fußbodenheizung sollte bestehen bleiben, konnte jedoch nicht den insgesamten fast 3000 m3 fassenden Raum auf eine wohnliche Temperatur beheizen.
Die Lösung: Gläserne Kuben mit einer lichten Raumhöhe von 2,66 m gliedern die Gesamtfläche in einzelne Wohnbereiche wie Arbeits-, Gäste- und Schlafzimmer sowie die Küche. Sie lassen sich nicht nur variabel offen oder geschlossen nutzen, sondern vor allem energetisch sinnvoll betreiben. Das rahmenlose Schiebe-Dreh-System SL 25 XXL von Systementwickler und -hersteller Solarlux findet hierbei eine ungewöhnliche Anwendung: Die Kuben wurden rundum mit dem Ganzglassystem des Herstellers ausgestattet. Da die Glaselemente frei beweglich sind, lassen sich die Kuben zu allen Seiten vollständig öffnen. So werden offene, teilgeöffnete und geschlossene Räume möglich. Dank leichter Handhabung lässt sich die SL 25 XXL zügig und bequem über einen Edelstahlseilzug öffnen. Alle weiteren Glaselemente werden zur Seite geschoben, über Eck verfahren und platzsparend zu einem Flügelpaket weggedreht. Häufig als Balkon- und Fassadenverglasung eingesetzt, kann das System bis zu 65 kg schwere Glasflügel pro Laufwagen aufnehmen. Verdeckt liegende Beschläge sorgen für eine harmonische, elegante Optik. Der Laufwagen ist über jeden Winkel von 90 Grad bis 180 Grad verfahrbar, wodurch zahlreiche Grundrissvarianten möglich sind. Das System bietet vollkommene Transparenz, da es keine senkrechten Flügelprofile hat.
Die Ausführung mit eingelassener Bodenschiene erfüllt in der Orangerie die Anforderungen an ein barrierefreies, altersgerechtes Wohnen und definiert zugleich klare Bereiche, ohne die großzügige Atmosphäre des historischen Raumes zu stören. Im Winter werden die Schiebe-Dreh-Systeme der einzelnen Kuben geschlossen. Auf den insgesamt 115 m2 Wohnfläche in den Kuben herrscht auch während der kälteren Jahreszeit ein angenehmes, wohnliches Raumklima, während der Rest des Raumes auf eine Grundtemperatur gebracht werden kann.