Zimmereibetrieb dämmt Kellerdecken
Durch die wachsenden Bedürfnisse, Energiekosten einzusparen, entstehen für das Zimmererhandwerk neue Geschäftsfelder. Wurde bisher auf den klassischen Holzbau mit der damit verbundenen Dämmung gesetzt, kommt nun auch die Dämmung der untersten Geschossdecke, die Kellerdeckendämmung hinzu.
Negative Umwelteinflüsse wie Kälte, Hitze, Lärm in Wohn- oder Industriegebäuden führen zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens der Bewohner und müssen verbessert werden. Es bestehen hier oft nicht nur Vorgaben der Gesetzgeber, sondern eine energiebewusste Bauweise oder Sanierung spart auch Geld, reduziert den CO2-Ausstoß der Heizanlage und trägt zur Erhaltung der Gesundheit der Menschen bei. Dazu gibt es viele einfach durchzuführende Dämm-Möglichkeiten, zum Beispiel die der Geschossdecke oder der Kellerdecke. Beide können mit relativ geringem finanziellem Aufwand ein hohes Einsparpotential bringen.
Sanierungspotential liegt bei den Wohnungsbau-
genossenschaften
Viele Wohnungsbaugenossenschaften haben dieses Potential für ihre Wohnungen erkannt und in die Tat umgesetzt. Diese Vereine prägen mit ihren Aktivitäten in vielen Städten das Bild der städtebaulichen Landschaft. Jährlich werden große Summen investiert, um die Häuser und Wohnungen auf dem neuesten Stand zu halten und modernen Wünschen anzupassen. Moderne Genossenschaften tragen Verantwortung für die Lebensqualität breiter Schichten der Bevölkerung, erkennen frühzeitig veränderte Wohnbedürfnisse und sind offen für Neues.
Bei einer Wohnungsbaugenossenschaft in Hannover werden im Moment vornehmlich Kellerdecken von Häusern der 1950er und 60er Jahre gedämmt. Hauptsächlich handelt es sich bei den zu sanierenden Objekten um drei- bis vierstöckige Mehrfamilienhäuser in Blockbebauung. Dabei wird von einem Regelaufbau im Erdgeschoss von 50 mm Zementestrich, 20 mm Trittschalldämmung und 160 mm Stahlbeton ausgegangen. Diese Decke wird neu von unten mit Dämmplatten von 60 mm Dicke versehen. „Die relativ dünne Dämmstoffdicke kann gewählt werden, weil der Hersteller Kingspan eine Platte anbieten kann, die mit einem Lambdawert von 0,22 einen sehr guten Dämmwert zur Verfügung hat“, sagt der verantwortliche Bauleiter. Bei Dämmstoffen mit einem schlechteren U-Wert müssten oft doppelt so dicke Dämmstoffstärken eingebaut werden, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Dies könne gerade bei älteren Kellern mit geringen Raumhöhen zu konstruktiven Problemen führen.
Sanierung nach EnEV durch Wärmedämmplatten
Die Platte Kooltherm ist eine Wärmedämmplatte, bestehend aus FCKW- / HFCKW-freiem Resol-Hartschaum mit beidseitiger Kaschierung aus Glasvlies. Sie ist geeignet für kompakte und energiesparende Unterdecken bei Neubau und Sanierung nach EnEV. Kooltherm K10 Unterdeckendämmplatten erfüllen die Anforderungen der DIN EN 13166, Anwendungstyp DI.
Problemlose Verarbeitung der Platte
Ausführendes Unternehmen war die Biermann Holzbau aus Hannover. Die Firma Biermann beschäftigt sich unter anderem mit dem klassischen Holz- und Fensterbau und mit der Restaurierung von historischem Fachwerk. Herr Struß, Leiter der dortigen Zimmerei, berichtet von der problemlosen Verarbeitung der Platte:
„Bei der Verlegung sollte darauf geachtet werden, dass die Kellerdecke ausreichend flach und sauber ist und bestehende Unebenheiten entfernt werden. So liegt die Dämmplatte gut auf und es entsteht ein lückenloses Fugenbild“. Die 800 x 1200 mm große beidseitig mit Glasflies kaschierte Kingspan Kooltherm K10 Unterdecken-Dämmplatte wird im Verband unter Vermeidung von Kreuzfugen mit Kunststoffdübeln an der Decke befestigt, die Platten werden stumpf aneinander gestoßen.
Für das Zurechtsägen beziehungsweise das Schneiden von Hand sollte eine feingezahnte Handsäge oder ein scharfes Messer verwendet werden. Passstücke müssen maßgenau hergestellt werden, um konstruktive Wärmebrücken in der Dämmschicht zu vermeiden. Rinnen oder Aussparungen bei unter der Decke verlegten Rohrleitungen können einfach in die Platte gefräst oder gesägt werden.
Da die Haftung geklebter Platten stark von der Qualität des Untergrundes abhängt, ist dübeln im Vergleich zum Verkleben immer die sicherere Methode bei der Kellerdeckendämmung. Der Teller des Dübels sollte dabei einen Mindestdurchmesser von 40 mm haben, normalerweise werden dabei Bohranker verwendet (die Anordnung der Dübel ist im Verlegeprospekt dargestellt, der im Internet bereitgestellt wird)
Weitere Verarbeitung nach der Anbringung
Die Platte wird als Kellerdeckendämmung in der Regel nicht abgedeckt, sie kann aber bei Bedarf entsprechend den Herstellervorgaben gestrichen werden (zum Beispiel mit Sigmatex Superlatex) oder verputzt werden. Soll die Decke mit Bauplatten verkleidet werden, empfiehlt sich die Kooltherm K17. Diese Dämmplatte ist – fertig verbunden mit einer 9,5 mm starken Gipskartonplatte – im Handel erhältlich.
Arbeitssicherheit – Grenzwerte werden eingehalten
Arbeitssicherheit und Gesundheit ist für jeden Baustoff ein wichtiges Thema. Gerade bei der Verarbeitung von Bauprodukten kommen die Mitarbeiter des ausführenden Betriebes in intensiven Kontakt mit dem einzubauenden Material. Ein Unternehmen, das Kingspan Produkte in großem Maße einsetzt, hat deshalb mögliche Gesundheitsgefahren von Handwerkern bei der Verarbeitung der Dämmplatte durch ein neutrales Institut überprüfen lassen. Die Befunde zeigen, dass bei der Verarbeitung von Kooltherm im Freien wie in Innenräumen alle Arbeitsplatzgrenzwerte, zum Beispiel bei der Staubentwicklung, eingehalten oder sogar unterschritten werden und bei Chlorpropan sogar unterhalb von Nachweisgrenzen liegen.
Fazit: Schnell wachsender Markt mit Nutzen für den Zimmerer
Der Markt der Kellerdeckendämmung wächst überdurchschnittlich, weil – ähnlich wie bei der obersten Geschossdecke – mit relativ geringem finanziellem Aufwand der Nutzer eine hohe Energiekostenreduzierung und damit eine schnelle Refinanzierung der getätigten Investition erzielt. Zimmereien können diesen Boom für sich nutzen, um zusätzlich Aufträge zu generieren. Sei es durch eine gezielte Beratung bei Wohnbaugesellschaften oder durch eine Spezialisierung auf die unterschiedlichen Formen der Geschossdämmung.
AutorHelmut König ist seit 1980 im Markt der energetischen Sanierung tätig. Er arbeitet für verschiedene Unternehmen im Bereich Energieeffizienz.
„Wir kommen mit einer dünnen Platte aus,
weil der Dämmwert sehr gut ist“
Detailschnitt und Broschüre
Hier finden Sie einen Detaildeckenschnitt mit Wandanschluss sowie eine Broschüre als PDF zum Dowmload. Den Verlegeplan finden Sie am Ende der Bildergalerie.