Kellerdeckendämmung aus Steinwolle verbessert Optik und Brandschutz
Eine gedämmte Kellerdecke spart gerade im Zuge einer Altbausanierung viel Energie.
Darüber hinaus kann je nach gewählter Dämmausführung die Optik und der Brandschutz der Decke wesentlich verbessert werden.
Bei dem Thema Dämmung denkt man sofort an die Außenfassade und die Möglichkeit, mit hohen Dämmstärken den Energieverlust der Wand stark zu reduzieren. Aber wer kennt das nicht, die Heizung läuft, die Wände sind optimal gedämmt und trotzdem bleiben die Füße kalt. In vielen Altbauten werden die Keller und insbesondere deren Decken nur selten gedämmt beziehungsweise instandgesetzt. Gerade aber bei einer durchgeführten Dämmung der Außenwände wird diese vorliegende Wärmebrücke verstärkt. Die Ursache findet sich meist im Keller, denn besonders in Altbauten ist eine Kellerdeckendämmung nur selten vorhanden. So kann Wärme ungehindert in den Kellerraum abfließen. Eine nachträgliche Kellerdeckendämmung führt zu einer Verbesserung des Wärmeschutzes und des Wohnklimas.
Materialauswahl
Für den Einsatz einer Kellerdeckendämmung und die Auswahl der Materialien sind die Ebenheit der Decken, die Tragfähigkeit des Untergrunds und die gewünschte Optik der Decke ausschlaggebend. Für ebene, glatte Innen- beziehungsweise Kellerdecken können alle Dämmstoffausführungen verwendet werden. Hier entscheiden letztlich die Oberflächenqualität und die Anforderungen an den Brandschutz über die zu verwendenden Materialien. Bei Kellergewölben sollte der zu verwendende Dämmstoff der vorhandenen Rundung folgen können. Idealerweise können an dieser Stelle Steinwoll-Lamellen (zum Beispiel „Heck MW-Lamelle II 040“) verwendet werden.
Sind keine Anforderungen an den Brandschutz bekannt beziehungsweise gibt es kein Brandschutzkonzept, ist im Zweifelsfall die Wahl nichtbrennbarer Steinwoll-Dämmstoffe sinnvoll.
Für die Anforderungen an die Optik der Oberflächen ist einmal die Art und Weise der Nutzung der Räume und das ästhetische Empfinden des Auftraggebers ausschlaggebend. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Oberflächen-Beschaffenheiten:
für erhöhte Anforderungen an die Optik – Glasvlies mit indifferenter Musterung,
für mittlere Anforderungen an die Optik – Glasvlies mit Beschichtung,
für geringe Anforderungen an die Optik – Glasvlies ohne Beschichtung oder Dämmplatte mit / ohne Silikatbeschichtung.
Ein weiteres Kriterium für den Einsatz der Kellerdeckendämmung ist die Tragfähigkeit des Untergrunds für eine reine Verklebung. Ist diese nicht gegeben, müssen zusätzlich Dübel vorgesehen werden. Sollen diese Dübel nicht optisch in Erscheinung treten, wird eine zusätzliche Armierungsspachtelung mit Armierungsgewebe (zum Beispiel mit „Heck K+A light 085“) erforderlich.
Untergrundprüfung und Vorbereitung
Die Untergrundprüfung kann analog der Untergrundprüfungen nach BFS Merkblatt 21 erfolgen. So kann mit einfachen Mitteln, zum Beispiel mit dem Klebebandtest, der Wischprobe die Oberflächenbeschaffenheit festgestellt werden.
Die Klebeeignung muss man gegebenenfalls durch Reinigen und zusätzliches Grundieren herstellen. Kann dadurch keine Klebeeignung hergestellt werden, müssen die Dämmplatten durch WDVS-Dübel, mit einem Nachweis zur Verwendung an Deckenuntersichten, gesichert werden (zum Beispiel „Heck Schraubdübel HTR / Heck Schraubdübel STR-U2G“). Bei größeren Dämmstoffdicken muss das Gewicht der Dämmung gemäß MVVTB geprüft werden. Die Ausführungen hierzu sind im Abschnitt Beschichtung enthalten. Dübelmengen müssen Seitens der Planung vorgegeben werden.
Verkleben
Die Verklebung der Dämmplatten erfolgt vollflächig. Sollte bei der Untergrundprüfung festgestellt worden sein, dass der Untergrund leicht saugend ist, empfiehlt es sich, den Kleber auch auf die Deckenuntersicht aufzuziehen (Kombiniertes Verfahren). Bei Steinwoll-Dämmstoffen ohne werkseitige Beschichtung muss der gewählte Klebemörtel in die Oberfläche einmassiert werden (Pressspachtelung). Der Klebeauftrag erfolgt vollflächig mit einer Zahntraufel. Die Dämmplatten werden sofort anschließend an die Decke geklebt und mit einem Reibebrett zur Verminderung von mechanischen Beschädigungen und Verschmutzungen angeklopft. Bei höheren Dämmstoffdicken werden gegebenenfalls Unterstützungsmaßnahmen notwendig, bis der verwendete Kleber seine erste Klebewirkung entfaltet hat. Im Grunde genommen sind hiermit die Arbeiten beendet, es sei denn, es soll noch eine Beschichtung aufgetragen werden.
Beschichtung
Vor Beginn der Beschichtungsarbeiten muss geprüft werden, ob gemäß der MVVTB der Punkt „D 2.2.2.22 der Kleber und / oder Dübel (Verankerungsmittel) von an Decken angebrachten Dämmstoffen im Innenbereich, wenn das Gesamtgewicht aus Wärmedämmung und Beschichtung 15 kg/m² nicht übersteigt; ausgenommen ist die Verwendung von Klebstoffen auf Kunstharzbasis im Innenbereich“ eingehalten wird. Wird das Gesamtgewicht Wärmedämmung und Beschichtung von 15 kg überschritten, ist auch bei klebegeeigneten Untergründen eine statische Verdübelung, wie im Abschnitt „Untergrundprüfung und Vorbereitung“ beschrieben, erforderlich.
Fazit
Der Einsatz einer Kellerdeckendämmung trägt auch zur Erreichung der Ziele der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) gerade bei einer Altbausanierung bei. Der Grenzwert für den U-Wert liegt bei 0,30 W/m²K. Diesen erreicht man mit 120 mm dicken „Heck Kellerdecken-Dämmplatten Ceilrock Top“ in der Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK.
Bei Beachtung der genannten Punkte können Deckendämmungen ohne große Probleme angeboten und angebracht werden. Diese Arbeiten eignen sich besonders zur Überbrückung von Zeiten mit ungünstiger Witterung.
AutorinDipl.-Ing. Heike Pfaff ist Rajasil Bauberaterin bei der Heck Wall Systems GmbH in Marktredwitz.