Gewinner der 14. Rigips Trophy 2024 I 2025 geehrt
Am 15. Februar fand die Preisverleihung der 14. Rigips Trophy 2024 I 2025 im Albertinum in Dresden statt. Verliehen wurden Preise in den Kategorien „Kultur Bildung Freizeit“, „Büro Produktion“ und „Deckenlösungen“ sowie vier Sonderpreise – darunter erstmals einer für Nachwuchs- und Ausbildungsarbeit.
Die erste und offensichtlichste Veränderung gegenüber den Wettbewerben der vergangenen Jahre ist die neue Struktur in den Wettbewerbskategorien. Diese ergibt sich aus der Anpassung an die Vorgaben der Saint-Gobain Gypsum International Trophy – der inoffiziellen Weltmeisterschaft im Trockenbau. Die drei Sieger aus den Kategorien „Kultur Bildung Freizeit“, „Büro Produktion“ und „Deckenlösungen“ sind automatisch qualifiziert, sich und ihr Projekt bei der internationalen Trophy zu präsentieren.
Erster Platz in der Kategorie „Deckenlösungen“: Musikakademie in Staufen
Der erste Platz in der Kategorie „Deckenlösungen“ ging für die Akademie in Staufen an die Günter Nagel Bauleistungsservice GmbH aus Teningen
Foto: www.makis-photography.com
Mit dem Neubau der Musikakademie in Staufen sollten Räumlichkeiten für Aufführungen, Proben und Seminare geschaffen werden und gleichzeitig Unterbringungsmöglichkeiten für Studierende sowie Seminarteilnehmende entstehen. An die Decken und Wände der Probe- und Aufführungsräume wurden höchste raumakustische Anforderungen gestellt. Schallabsorption und Schallreflektion stellten große Ansprüche an die Ausbauspezialisten der Günter Nagel Bauleistungsservice GmbH aus Teningen. Diese habe die Räume so konzipiert, dass sie den höchsten raumakustischen Ansprüchen gerecht werden, so das Votum der Fachjury. Das Ausbauteam aus Teningen habe sich den 1. Platz in der Kategorie Deckenlösungen redlich verdient.
Erster Platz in der Kategorie „Büro Produktion“: Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude, Gebäude 26, in Göttingen
Auf vier Geschossen finden sich das Technikum sowie zahlreiche Labore und Büros des neuen Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäudes. Das Atrium ist der soziale Mittelpunkt des Gebäudes. Als kreatives Gestaltungselement findet sich hier die „grüne Wand“, die mit ihrer Bepflanzung sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist. Die Ausbauprofis der Okel GmbH & Co. KG aus Diemelstadt hatten hierfür eine Standsicherheit von 20 m zu gewährleisten, die Beplankung erfolgte mit der Schallschutzplatte „Rigips Die Blaue“. Zudem galt es, hohe Anforderungen an den Brandschutz umzusetzen. Von der beispielhaften Umsetzung des Forschungsbaus in Holz-Hybridbauweise zeigte sich die Jury überzeugt. Als herausragend bewerteten die Juroren die raumhohe, in Q4-Qualität und mit raffinierter Be- und Entwässerung ausgeführte „grüne Wand“ sowie die individuelle Umsetzung der Deckensegel von Saint-Gobain Ecophon mit einem von den Ausbauprofis aus Diemelstadt eigens entwickelten System zur Kantenbehandlung.
Erster Platz in der Kategorie „Kultur Bildung Freizeit“: Kunstpalast in Düsseldorf
Der erste Platz in der Kategorie „Kultur Bildung Freizeit“ ging für den Kunstpalast in Düsseldorf an die Ruben Peter Ausbau GmbH aus Floh Seligenthal
Foto: Stefan Josef Mueller
Das Museum Kunstpalast ist mit 10 000 m2 Grundfläche eine der wichtigsten Kultureinrichtungen des Rheinlandes. 1913 wurde das heute denkmalgeschützte Museum gegründet und in den Folgejahren mehrfach umgebaut. Verantwortlich für den Komplettausbau der 2023 abgeschlossenen Sanierung war die Ruben Peter Ausbau GmbH aus Floh-Seligenthal. Eine der Herausforderungen der Trockenbauprofis war der nach statischen Vorgaben ausgeführte Bau schmaler, bis zu 6 m hoher Vorhangschalen beziehungsweise Wände mit höchsten Anforderungen an Oberflächenqualität und -ebenheit. Als Sonderkonstruktion erstellten die Ausbauprofis zudem ein hinterlüftetes Sheddach mit indirektem Licht hinter der Schattenfuge. Die Jury lobte die in hohem Maße raum- und gestaltprägende Umsetzung des Trockenbaus. Die Ruben Peter Ausbau GmbH habe das Bestandsgebäude überzeugend weiterentwickelt und dabei die Aufgaben, zu denen der Einbruchschutz, die Lastenbefestigung und die Optik gehörten, mit Bravour gemeistert.
Sonderpreis in der Kategorie „Trockenbau“: Villa Michels in Andernach
Die Villa Michels wurde von 1893 bis 1897 im neobarocken Stil von der Industriellenfamilie Franz Xaver Michels und seiner Frau Maria errichtet. Das imposante Gebäude mit konkavem Mansarddach wurde als repräsentatives Wohnhaus genutzt. Der Ausbau des fast 400 m2 großen Dachgeschosses mit runder Mansarde bildete den Abschluss der hochwertigen und anspruchsvollen Sanierung durch die G+K Ausbau u. Sanierung GmbH. Besondere Herausforderungen waren unter anderem die konvexen Flächen, die scharfkantige Ausbildung aller Versprünge und die Einbindung der Stützbalken mit Kopfbändern. Die Auskleidung der großen, geschwungenen Dachgauben war handwerklich besonders komplex und zeitaufwendig. Der Ausbau sei von großer Liebe zum Detail geprägt, erkannte die Trophy-Jury, die mit ihrem klaren Votum die G+K Ausbau u. Sanierung GmbH mit dem Sonderpreis Trockenbau auszeichnete.
Sonderpreis in der Kategorie „Oberflächen“: Porsche-Zentrum in Altötting
Am Standort Altötting entstand ein neuer zentraler Treffpunkt für Porsche -Enthusiasten – verantwortlich für den Ausbau war die Veicht Trockenbau GmbH aus Untergriesbach. Zum Treffpunkt gehören ein Showroom mit 1950 m2 Grundfläche sowie eine Werkstatt mit einer Grundfläche von 1450 m2. Der Neubau besteht aus Stahlbeton mit aufgesetzten Stahlbauteilen. Alle tragenden Betonteile mussten vollständig in den Trockenbau integriert und somit „unsichtbar“ werden. Die im Showroom realisierten Kuben sollten quasi „schwebend“ auf den Stahlstützen stehen. Alle Oberflächen waren in bester Q4-Qualität auszuführen. Die Juroren der 14. Rigips Trophy zeigten sich begeistert von der erstklassigen Behandlung der Oberflächen, die trotz starker Streiflichteinwirkung durchweg in bester Q4-Qualität ausgeführt wurden. Darüber hinaus seien Fugen und Anschlüsse nahezu millimetergenau ausgeführt worden. Den Sonderpreis Oberflächen habe sich die Veicht Trockenbau GmbH mehr als verdient.
Sonderpreis in der Kategorie „Akustik“: Akustikraum im Gasometer Oberhausen
Der Sonderpreis in der Kategorie „Akustik“für den Akustikraum im Gasometer Oberhausen ging an die Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH aus Oberhausen
Foto: www.nielinger.de
Der Gasometer in Oberhausen war bis 1988 Europas größter in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter. Heute ist er Industriedenkmal und mit einer Höhe von mehr als 117 m Europas höchste Ausstellungshalle. Im Rahmen der Ausstellung „Planet Ozean“ hatte die Bauunternehmung J. Brinkmann die Aufgabe, für die Installation der immersiven Klanginstallation „Klang der Tiefe“ einen runden, hoch schallgedämmten und multifunktionalen Akustikraum in Trockenbauweise zu errichten. Die Aufgabenstellung sah einen annähernd schalldichten, in die Tragstruktur der denkmalgeschützten Gasdruckbehälterscheibe integrierten Besucherraum vor, dessen Wände zusätzlich für die Aufnahme von Ausstellungsexponaten ausgerüstet werden sollten. Die Vielzahl intelligenter Lösungen für besonders knifflige Aufgabenstellungen überzeugte die Fachjuroren auf Anhieb. So mussten die Spezialisten der Bauunternehmung J. Brinkmann die Raum- und Bauakustik stets parallel im Blick haben.
Sonderpreis für herausragende Nachwuchs- und Ausbildungsarbeit
Erstmals im Rahmen der Rigips Trophy verliehen wurde in diesem Jahr der eigens ausgelobte Sonderpreis für herausragende Nachwuchs- und Ausbildungsarbeit im Trockenbau. Der Preis ging an die Jaeger Ausbau Beteiligung GmbH und Co. KG aus Dortmund, vertreten durch Geschäftsführer Thomas Weinrich.
Autoren
Karin Melder ist Projektmanagerin und Trophy-Koordinatorin, Martin Büsch Leiter Marketing-Kommunikation bei der Saint-Gobain Rigips GmbH in Düsseldorf.