Türen-Hersteller Lebo aus Bocholt fühlt sich in der Hörmann Gruppe gut integriert
Seit drei Jahren gehört der Bocholter Türen-Hersteller Lebo zur Hörmann Gruppe. Die Übernahme hat Synergien und neue Produkte hervorgebracht. „Listello“ mit querlaufender Maserung ist ein komplett neues Furniersortiment.
Sich ständig weiterentwickeln, nie stehen bleiben: Lebo ist der älteste Hersteller von Innentüren und Zargen in Deutschland. Das familiengeführte Unternehmen aus Bocholt hat es seit seiner Gründung 1871 geschafft, sich stetig im Markt zu behaupten. Standardtüren, Stiltüren, Designtüren und Funktionstüren werden mit vielfältigen Oberflächen „made in Germany“ produziert. Hinzu kommen gesonderte Türwünsche, die ab Stückzahl 1 angefertigt werden.
Die Lebo-Geschäftsführer Lothar Strick (links) und Henning Stowermann fühlen sich in der Hörmann Gruppe gut aufgehoben
Foto: Michaela Podschun
Seit drei Jahren gehört Lebo zur Hörmann Gruppe im ostwestfälischen Steinhagen, die ihr Sortiment im Bereich der Zimmertüren aus Holz damit vergrößert hat. „Lebo wird weiterhin eigenständig am Markt agieren“, hatte Martin J. Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann Gruppe, bei der Firmen-Übernahme betont. „Und das spüren wir auch. Wir fühlen uns weiterhin als Lebo“, sagen die beiden Geschäftsführer Lothar Strick und Henning Stowermann. „Wenn zwei familiengeführte Unternehmen zusammen gehen, dann passt das. Strukturen werden nicht aufgedrückt, sondern ergänzen sich“, so Lothar Strick. Durch die Übernahme würden sich auch Synergien in vielen Bereichen ergeben, zum Beispiel im Marketing und in der Ausbildung. Denkbar seien gemeinsame Schulungs-Angebote, zum Beispiel Workshops für Azubis.
Neues Rohmateriallager gebaut
Mehr als 200 Mitarbeiter arbeiten für Lebo. Die Messe BAU in München Mitte April war die erste Möglichkeit, sich in der Hörmann Gruppe mit einem eigenen Stand zu präsentieren. Die bisherigen Gesellschafter, Hans-Wilhelm und Matthias Löhr, hatten sich aus Altersgründen zurückgezogen. Ihr Anliegen war es, dass das Unternehmen mit seinen bestehenden Mitarbeitenden in ihrem Interesse weitergeführt und durch ein umfangreiches Investitionsprogramm weiter gestärkt werde. Ein 6000 m2 großes neues Rohmateriallager, das im August fertig gestellt wurde, bietet bereits mehr Flexibilität in der Produktion.
Lebo-Produktmanager Nikolas Schmenik zeigt eine Innentür der Serie „Roots“ mit querlaufender Maserung im Echtholz-Furnier
Foto: Michaela Podschun
Laut Martin J. Hörmann passe Lebo wegen des großen Sortiments, insbesondere im Bereich der CPL-Türen und der Echtholzfurnier-Türen, sehr gut zur Hörmann Gruppe. Am Standort Bocholt im Münsterland werden Türen und in Krakow am See im Landkreis Rostock Zargen gefertigt und in 40 Länder exportiert. Die Tür-Stile sind vielfältig. Es gibt den Landhaus-Look mit verspielten Elementen, die Serie „Roots“ mit naturbelassenem Holz-Design samt Astlöchern, die handlackierten Türen „Pure“, die ein puristisches Aussehen haben, sowie die Serie „Timeless“ mit ruhigen und neutralen Farben.
Thermo-Tür verhindert Zugluft
Schleifroboter und Handspritzstand, eine vollautomatische Bohranlage für die Montage von Bändern und Schlössern, die Erweiterung des Ganzglassortiments, der Ausbau des Funktionstüren-Sortiments um RC3-Türen: Lebo hat in seiner langjährigen Fimengeschichte Produktion und Produkte immer weitergedacht. Zum Beispiel kam 2010 die Thermo-Tür auf den Markt, wie Lothar Strick berichtet. Der dreiseitige Einfachfalz und die Türblattkdicke von 42-43 mm bilden das Grundgerüst. Eine spezielle Wärmedämmplatte mit PUR-Hartschaum und eine absenkbare Bodendichtung sorgen dafür, dass die Wärme im Zimmer bleibt und keine Zugluft entsteht.
Das mittig angebrachte Treibriegel-Schloss ermöglicht das rückenschonende Öffnen und Schließen von zweiflügeligen Türen
Foto: Michaela Podschun
In diesem Jahr stellten die Bochholter beispielsweise zweiflügelige-Türen vor, die auf Brusthöhe mit einem Treibriegel-Schloss ausgestattet sind, das ein rückenschonendes Öffnen und Schließen ermöglicht. „Listello“ mit querlaufender Maserung ist ein komplett neues Furniersortiment. Schmale Furnierstreifen in Riemchenoptik sorgen für eine interessante Optik – erhältlich sind die Oberflächen Nussbaum, Weißeiche und Räuchereiche.
Michaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.