Wie Handwerksbetriebe beim Kauf eines Firmenwagens unterstützt werden
Die Service Gesellschaft Deutsches Handwerk (SDH) hilft, den richtigen Firmenwagen zu finden. Zum Netzwerk gehören Automobilhersteller und Mobilitätspartner, die Rabatt-Aktionen und Sonderkonditionen anbieten. Auch kleine Handwerksbetriebe haben die Chance, bezahlbare Preise zu bekommen.
Handwerker müssen mobil sein. Wer von Baustelle zu Baustelle fährt, braucht robuste und geräumige Fahrzeuge. Auch der Preis muss stimmen. Sich einen Überblick über Automarken, Konditionen und Rabatten zu verschaffen, ist allerdings zeitaufwändig. Die Service Gesellschaft Deutsches Handwerk (SDH) mit Sitz in München hilft Handwerksbetrieben, passende Firmenwagen zu finden. Auf der Messe BAU in München Mitte April stellte sich die SDH vor.
Auf der Messe BAU in München stellte sich die SDH vor. Marketing-Projektleiterin Nicola Ziganki und Azubi Dimitry Ilinykh erläuterten das Konzept des Netzwerks
Foto: Michaela Podschun
„Unser Netzwerk ist 2011gestartet“, sagt Marketing-Projektleiterin Nicola Ziganki. Grundidee war, Handwerkern günstige Konditionen beim Fahrzeugerwerb anzubieten. SDH-Geschäftsführer Ralf Baumeister begann zunächst mit nur einer Mitarbeiterin und sieben Automobilpartnern. Mittlerweile unterhält die SDH Rahmenverträge mit 25 Automobilherstellern. Zudem sind 23 Servicepartner dabei. 12 Mitarbeiter gehören derzeit zum SDH-Team. Laut SDH erhielten bislang rund 50 000 Handwerksbetriebe über SDH neue Firmenwagen. „Wir sind gewerkeübergreifend aufgestellt. Auch kleine und mittelständische Betriebe haben die Chance, passende und preislich stimmige Angebote zu bekommen“, betont Nicola Ziganki.
Automobilmarkt erholt sich nach den Krisen
Corona- und Materialkrise hätten auch den Automobil-Herstellern arg zugesetzt. „Das haben wir schon gespürt. Gerade in Bezug auf Sonderkonditionen. Aber der Markt erholt sich und wir haben es durchgängig geschafft, Handwerksfirmen Aktionen zu vermitteln“, so Ziganki. Anhängerkupplungen, Dachboxen, Relingträger und weiteres Zubehör stehen in bestimmten Zeiträumen zur Verfügung. Die Preisnachlässe auf Firmenwagen variieren je nach Hersteller und können bis zu 29 Prozent betragen.
SDH sei es zudem wichtig, dass Handwerker ihre Fahrzeuge (Pkw, SUV, Pick-up, Kleintransporter, Kastenwagen) bei einem lokalen Händler erwerben. „Im Bereich Elektromobilität haben wir ebenso einen Partner, der Hilfestellung gibt“, so die Marketing-Projektleiterin. Denn der bürokratische Aufwand sei doch oftmals sehr hoch, wenn es um Förderprogramme ginge. Die Beratungsfirma „e-cuno“ entwickele beispielsweise Förderkonzepte für den individuellen Bedarf. Dabei würden auch standort- und themenbezogene sowie nutzungs- und anwenderabhängige Faktoren berücksichtigt.
Kostenlose Mitgliedschaft
Wer das Netzwerk nutzen möchte, schließt eine Mitgliedschaft ab. Und so funktioniert‘s: Firmen registrieren sich kostenlos auf www.sdh.de und gehen damit eine Mitgliedschaft bei SDH ein. Der Erwerb eines Firmenwagens läuft über einen Abrufschein. Gewerblich tätige Handwerker mit Betriebssitz in Deutschland sind bezugsberechtigt für einen Abrufschein und können von Kfz-Rabatten profitieren.
Voraussetzung: die Einreichung von gewerblichen Unterlagen mit Bezug zum Handwerk – beispielsweise Handwerkerkarte, Gewerbeanmeldung oder Handelsregisterauszug mit Bezug zum Handwerk. Die Bearbeitungspauschale für einen Abholschein beträgt 49 Euro. Bei Mitgliedschaft in einer Innung entfällt diese Bearbeitungspauschale. Ansonsten fallen keine Mitgliedsbeiträge an.
Welcher Neuwagen soll es sein?
Auch kleinere Handwerksbetriebe haben die Chance, Firmenwagen zu bezahlbaren Konditionen zu bekommen
Foto: SDH
„Ganz egal ob Handwerker ihr Wunschmodell bereits gefunden haben oder ob sie noch unschlüssig sind – im Mitgliederbereich finden sie alle Modelle der Automobilpartner mit den aktuellen Nachlässen. Diese gelten in den meisten Fällen sowohl für Barkauf als auch Finanzierung oder Leasing“, erklärt Natalie Jokisch aus dem Bereich „Kommunikation & Kooperation“ bei der SDH und ergänzt: „Unsere Mitarbeiter können natürlich keine umfängliche Kaufberatung für einen Firmenwagen machen. Interessiert sich der Handwerker für einen speziellen Wagen, beispielsweise Kleintransporter, stöbert er bei uns im Online-Portal und sieht dort verschiedene Anbieter mit ihren Rabatten. Hat der Handwerker dann ein Modell ins Auge gefasst, geht er am besten in sein Autohaus vor Ort. Dort lässt er sich beraten und vereinbart eine Probefahrt.“
Bestellt wird das ausgewählte Fahrzeug bei dem regionalen Vertragshändler. Handwerker legen dort den Abrufschein vor. Die Fahrzeugauslieferung erfolgt auch durch das Autohaus. „Bei der SDH muss kein Auto anonym übers Internet bestellt werden. Unsere Mitglieder wenden sich an Autohäuser, die ihnen vertraut sind.“
Servicepartner: Tankkarten, Versicherungen, Autovermietung und mehr
Zum SDH-Netzwerk gehören auch verschiedene Servicepartner aus den Bereichen Handwerker-Software, Fahrzeugeinrichtungen, Versicherungen, Tanken, E-Mobilität, Autovermietung und mehr. Wer sich für diese Angebote interessiert, kann auch im geschlossenen SDH-Nutzerbereich schauen und erhält als Mitglied verschiedene Vergünstigungen.
Handwerker mobil machen: Die Service Gesellschaft Deutsches Handwerk (SDH) arbeitet mit Servicepartnern, wie dem Fahrzeugeinrichter Reca Maxmobil, zusammen
Foto: Michaela Podschun
Auf der Messe BAU in München stellte sich Fahrzeugeinrichter „Reca Maxmobil“ aus Kupferzell (Stuttgart) am SDH-Stand vor. Modulblöcke in Stahl- oder Aluminiumausführung, Wand- und Bodenverkleidungen, Unterflursysteme und verschiedenste Boxen sowie eine Auswahl an Ladungssicherungstechniken bieten Möglichkeiten für die passende Einrichtungslösung. Per CAD-Planungsprogramm konfiguriert ein Außendienstmitarbeiter gemeinsam mit dem Handwerker die maßgeschneiderte Einrichtung. Laut „Reca Maxmobil“ umfasst das Produktsortiment knapp 40 000 Artikel. Vollautomatisierte Lagerbewirtschaftung und elektronische Anbindungen und gehören ebenso zum Portfolio.
Michaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.