Kongress „Zukunft Handwerk“ geht in München in die zweite Runde
Der Kongress „Zukunft Handwerk“ geht nach seiner Premiere in die zweite Runde. Vom 28. Februar bis 1. März sind Handwerker wieder zum Netzwerken nach München eingeladen. Frauen auf dem Bau, Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Robotik sind Themen, die von prominenten Speakern begleitet werden.
Nach der gelungenen Premiere 2023 findet „Zukunft Handwerk“ in diesem Jahr wieder unter der Federführung der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) in München statt. Handwerksbetriebe sind vom 28. Februar bis 1. März ins Internationale Congress Center eingeladen. Ziel der Veranstaltung ist es, gewerkeübergreifend zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung zu bieten. Im Zentrum stehen diesmal Themen wie Gründung und Übergabe im Handwerksbetrieb, Gesundheit in handwerklichen Berufen sowie Fortschritt durch Digitalisierung. Wir stellen die einzelnen Kongress-Bereiche und Speaker vor.
„Zukunft Handwerk“ lädt in München zum Netzwerken ein
Foto: GHM
Im Rahmen des Fokusthemas Fachkräftemangel rückt das Thema Frauen im Handwerk ins Zentrum und zeigt mit der Podiumsdiskussion „Gründung und Übergabe im Handwerksbetrieb: Gründen Frauen anders als Männer?“ vielfältige Perspektiven auf. Es diskutieren Tatjana Lanvermann, Bundesvorsitzende der Unternehmer-Frauen im Handwerk, Tijen Onaran, Unternehmerin, Global Digital Woman und bekannt aus der TV-Sendung „Höhle der Löwen“, und Mateja Mögel, Chefredakteurin der Zeitschrift freundin.
Gesundheit im Handwerk
Der ehemalige Profisportler Felix Neureuther gibt Tipps, wie man im Handwerkeralltag fitter, schneller und gesünder arbeiten kann. Die IKK classic zeigt zudem ein Praxisbeispiel zu klimabewusster und gesundheitsfördernder Mobilität im Handwerk. Zu den Speakern gehören außerdem: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Zukunftsforscher Lukas-Pierre Bessis, Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), TV-Moderator Wolfram Kons, Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages und Stefan Körzell vom Bundesvorstand Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB).
Betriebe für Aufträge zusammen bringen
Das Start-up „Cocrafter“ stellt seine neue digitale Plattform vor, die Auftraggeber und Nachunternehmen vernetzt. Die jungen Leute aus Erding haben ihre Online-Plattform erst vor einem Jahr gegründet, bekommen aber nach eigenen Angaben schon sehr guten Zulauf. „Wir haben an der Technischen Uni München studiert und das Know-How zum Aufbau einer Web-Präsenz gelernt. Zudem kommen wir alle aus Handwerks-Familien und wissen, wie schwierig es ist, Fachkräfte zu finden“, berichtet Geschäftsführer Johannes Lutz. Hier erfahren Sie mehr über das Start-up.
Robotik und Exoskelette
Robotik und Automation, hier ein Roboterarm zum Schleifen von Holz, halten Einzug ins Handwerk
Foto: GHM
Ein Highlight des Kongresses wird der Bereich Innovationsparcours und Robotik sein. Hier erleben die Besucher hautnah, wie digitale Fertigungssysteme dem Handwerk helfen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Co-Robotik, die nicht nur effizient, sondern auch einfach in der Anwendung ist. Co-Roboter sind speziell darauf ausgelegt, Handwerker in ihrem täglichen Arbeitsablauf zu unterstützen. Sie können ohne aufwendige Programmierung genutzt werden. Die Co-Roboter arbeiten nicht isoliert, sondern kooperieren unmittelbar mit dem Menschen.
Außerdem stehen Exoskelette im Fokus: Sie helfen bei schwierigen Tätigkeiten, wie beim Heben von schweren Lasten. Hinzu kommen die neuesten Entwicklungen im 3D-Druck und ein täglicher Hackathon, bei dem alle Kongressteilnehmer testen können, wie Künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag erleichtert.
Hybrides Format für optimale Vernetzung
Es gibt eine Ausstellungsfläche sowie zwei Bühnen im International Congress Center München. Ein digitaler Stream aller Programmpunkte steht über eine digitale Plattform und neu auch mobil über eine App zur Verfügung. Diese erleichtert nicht nur den Zugriff auf Tickets, Ausstellerlisten und das Programm, sondern ermöglicht auch ein Netzwerken mit Video-Calls und die Veröffentlichung von Stellenausschreibungen über das integrierte Job-Board, so dass Besucher und Aussteller gleichermaßen profitieren.
Die Wahl von Miss und Mister Handwerk findet 2024 erstmals bei „Zukunft Handwerk“ statt. Hier haben Publikum und Jury Einfluss darauf, wer ein Jahr lang das Deutsche Handwerk repräsentieren wird. Im Anschluss an die Wahl erwartet die Besucher das Get-together mit den frisch gewählten Miss und Mister Handwerk – eine ungezwungene Abendveranstaltung, die Raum für persönliches Kennenlernen bietet. Am zweiten Abend lädt der Kongress alle Teilnehmer zum Netzwerkabend ein.
Wettbewerb für Neugründer und Nachfolger
Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) werden im Handwerk in den nächsten fünf Jahren mindestens 125 000 Familienbetriebe eine Unternehmensnachfolgerin oder einen Unternehmensnachfolger suchen. „Zukunft Handwerk“ bietet Handwerkern die Möglichkeit, zum Thema Nachfolge oder Neugründung an einem Wettbewerb teilzunehmen. Es ergibt sich eine gute Gelegenheit, innovative Ideen und seine eigene Geschichte live auf der Bühne zu präsentieren.
Durch die Einreichung von kurzen Videos, die auf der Website des Kongresses veröffentlicht worden sind, stellen sich Handwerksfirmen vor. Noch bis zum 9. Februar kann die Öffentlichkeit über die eingereichten Beiträge online abstimmen. Die drei besten Einreichungen erhalten die Chance, live auf der Bühne zu stehen und um die beiden ersten Plätze mit einem Preisgeld von 5000 Euro zu pitchen.
Nicht zu vergessen: Der Innovationspreis des Handwerks, der Seifriz Preis, wird wieder im Rahmen von „Zukunft Handwerk“ verliehen. Im Blickpunkt stehen erfolgreiche Projekte und der Wissenstransfer zwischen Handwerk und Wissenschaft.
Tickets und weitere Informationen zum Kongress gibt es unter: www.zukunfthandwerk.com
AutorinnenMichaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.
Silvia Ludwig ist Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) in München.