Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015 verliehen

Deutscher Bauherrenpreis 2015 verliehen

Am 10. November 2015 wurden die Preise des Wettbewerbs zum Deutschen Bauherrenpreis 2015 in der Kategorie Modernisierung verliehen. Zehn Projekte zeichnete die Jury mit diesem wichtigsten nationalen Wohnungsbauwettbewerb mit einem Preis aus, zehn weitere Projekte erhielten eine Besondere Anerkennung. Darüber hinaus wurde der Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“ vergeben.

Mit seinem Leitbild „Hohe Qualität zu tragbaren Kosten“ steht der Wettbewerb wie kein anderer Wettbewerb dafür, dass nachhaltiges Bauen baukulturell vorbildlich, aber auch kostengünstig sein muss, und zwar betrachtet über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Eine besondere Herausforderung stellt diese Betrachtungsweise für denkmalgeschützte Wohnbauten dar, weshalb sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ebenfalls am Wettbewerb beteiligte.


Die Baugenossenschaft Hegau, die in Singen zusammen mit Hermann + Bosch Architekten fünf achtgeschossige Punkthäuser aus den 1960er Jahren an heutige Wohnstandards angepasste, erhielten einen der Preise.



Ein weiterer Preis ging an die Sanierung der denkmalgeschützten Eisenbahnersiedlung aus den 1920er/1930er Jahren in Wustermark. Die Deutsche Wohnen AG hat als Bauherrin gemeinsam mit Blumers Architekten den ursprünglichen Charakter der Siedlung wiederhergestellt und mit einer weitreichenden energetischen Sanierung verbunden.



In Frankfurt am Main hat die Bauherrenfamilie Boy ein Reihenhaus in Praunheim so modernisiert, dass die ursprüngliche Gestaltung der als Beispiel des modernen Bauens der 1920er Jahre weit bekannten, aber durch private Sanierungen extrem überformten Siedlung von Ernst May wieder erlebbar ist und mit modernen Wohnansprüchen verbunden wurde.


Ebenfalls preiswürdig war aus Sicht der Jury die Neugestaltung eines in Plattenbauweise errichteten Ensembles am Marktplatz von Rathenow. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft hat gemeinsam mit Uli Krieg Architekten und unter Einbeziehung ihrer Mieterinnen und Mieter neue Grundrisse geschaffen, die Gebäude energetisch ertüchtigt und mit einem attraktiven neuen Erscheinungsbild zur Revitalisierung des Stadtzentrums beigetragen.



In Berlin-Charlottenburg hat das Psychosoziale Zentrum für Schwule als Bauherr gemeinsam mit roedig.schop architekten ein Wohn- und Geschäftshaus innerhalb der gründerzeitlichen Blockstruktur zu einem barrierefreien Mehrgenerationenhaus energetisch beispielhaft umgebaut, zu dem eine betreute Wohngemeinschaft, ein Cafe und ein großer Gemeinschaftsgarten gehören.


Die Gebäudewirtschaft Eisenhüttenstadt hat mit dem Ingenieurbüro Hoch- und Tiefbau eG den denkmalgeschützten ersten Wohnkomplex der Stahlarbeiterstadt aus den 1950er Jahren mit dem komplexen Sanierungskonzept „GenerationenWohnen“ neugestaltet, ohne die Belange des Denkmalschutzes und der Energieeinsparung zu vernachlässigen. Die neuen Grundrisse unterstützen das Zusammenleben von jungen und alten Menschen.


In München-Streitfeldstraße hat die Genossenschaft KunstWohnWerke gemeinsam mit Holzfurtner und Bahner Architekten bezahlbare Wohn- und Arbeitsräume in den Gebäuden einer ehemaligen Kleiderfabrik geschaffen. Der ehemalige Verwaltungsbau in Stahlbetonbauweise aus dem Jahr 1971 und gegenüberliegende Produktionshallen wurden so umgebaut und energetisch saniert, dass loftähnliche Einheiten entstanden sind, in denen sich Wohnen und Arbeiten gut miteinander verbinden lassen.


Das Studentenwerk AdöR hat in Berlin-Siegmundshof gemeinsam mit den Baupiloten eine Studentenwohnanlage aus den frühen 1960er Jahren zum „Haus für urbane Gartenfreunde“ umgebaut, indem die für heutige Ansprüche zu kleinen Zimmer zu zeitgemäßen Apartments zusammengelegt wurden, eine grundhafte energetische Ertüchtigung erfolgte und der Außenraum zur vielfältigen Begegnungsstätte gestaltet wurde.


In Luckau hat die kommunale Wohnungsbau und Verwaltungsgesellschaft mit den Architekten von der Bauplanung Bautzen GmbH eine mitten im Zentrum gelegene ehemalige Justizvollzugsanstalt zu Wohnungen so umgebaut, dass interessante Grundrisse unterschiedlicher Größe entstanden sind und gleichzeitig der historische Charakter der Anlage gewahrt blieb. Entstanden ist ein attraktives Angebot für preiswertes Wohnen in der historischen Innenstadt.


Der Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“ wurde für die beispielhafte Sanierung zweier Wohnhäuser am Marktplatz von Kraiburg/Inn nach dem Leitbild „Historisches Stadthaus weitergedacht“ vergeben. ARIS Architekten ist es gemeinsam mit der Bauherrin Angelika Anglhuber gelungen, grundlegend neue Wohnqualitäten mit hoher Energieeffizienz zu schaffen und gleichzeitig den anspruchsvollen Vorgaben des Denkmalschutzes Rechnung zu tragen.


Allen ausgezeichneten Projekten ist nach Einschätzung der Jury gemein, dass sie die komplizierten Ansprüche der energetischen Sanierung gemeistert haben, ohne die vorhandenen gestalterischen Qualitäten des Bestandes zu beschädigen. Vorbildlich waren die mit Blick auf heutige Wohnbedürfnisse notwendigen funktionalen Verbesserungen, der sensible Umgang mit der Bewohnerschaft und die Beachtung des städtebaulichen Kontextes – und das zu tragbaren Kosten. Das sind Qualitäten, die den Deutschen Bauherrenpreis seit jeher auszeichnen und die auch den diesjährigen Wettbewerb geprägt haben.


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