Holding-Gesellschaft der Ziegler Group stellt Insolvenzantrag

Die Holdinggesellschaft der Ziegler Group, die Ziegler Holding GmbH, hat beim zuständigen Amtsgericht in Weiden Insolvenzantrag gestellt. Als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Nürnberger Rechtsanwalt Volker Böhm von Schultze & Braun. Das teilt die Kanzlei Schultze & Braunaus Achern (Baden-Württemberg) mit.

Stefan Ziegler, Geschäftsführer der Ziegler Group, befindet sich bereits im Gespräch mit dem Insolvenzverwalter
Foto: Ziegler Group

Stefan Ziegler, Geschäftsführer der Ziegler Group, befindet sich bereits im Gespräch mit dem Insolvenzverwalter
Foto: Ziegler Group
Böhm befinde sich bereits am Sitz der Gesellschaft in Plößberg/Oberpfalz und mache sich in Gesprächen mit den beiden Geschäftsführern Stefan Ziegler und Jörg Artmann ein Bild der Lage. In den nächsten Tagen und Wochen werde Böhm die zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen sowie geeignete Maßnahmen einleiten und umsetzen.

Böhm beabsichtigt, soweit möglich den Geschäftsbetrieb der Ziegler Holding GmbH während des vorläufigen Verfahrens in vollem Umfang fortzuführen. Bisher hat keine der mehr als 30  Gesellschaften der Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Inwieweit einzelne dieser Gesellschaften ebenfalls Insolvenzantrag stellen müssen, ist noch offen und wird zur Zeit geprüft.

Insolvenzverwalter sieht gute Chancen

Der Hauptsitz der Ziegler Group in Plößberg in der Oberpfalz. Das markante Bürogebäude hat eine Fassade aus Holzstämmen
Foto: Ziegler Group

Der Hauptsitz der Ziegler Group in Plößberg in der Oberpfalz. Das markante Bürogebäude hat eine Fassade aus Holzstämmen
Foto: Ziegler Group
„Die Ziegler Group ist eine innovative Unternehmensgruppe, die in zahlreichen Wachstums- und Zukunftsbranchen engagiert ist“, betonte Böhm. „Nach einer ersten Einschätzung bestehen gute Chancen, die Gruppe mittels Insolvenzverfahren neu zu ordnen. Mein oberstes Ziel ist der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in der Region und darüber hinaus. “

Böhm hat laut Pressemitteilung bereits die Mitarbeiter der Ziegler Group über den Stand der Dinge unterrichtet. Während des Verfahrens würden die Arbeitnehmer regelmäßig Informationen über die weiteren Entwicklungen erhalten. Die Löhne und Gehälter der rund 170 Beschäftigten seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.

Die Ziegler Group beschäftigt nach eigenen Angaben rund 3000 Mitarbeiter in drei Ländern (Deutschland, Schweden und Rumänien) und erwirtschaftet einen Gruppenumsatz von rund 1 Milliarde Euro im Jahr. Die Gruppe hatte in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Zukäufe einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen. Neben dem Kerngeschäft, der Holzproduktion und -verarbeitung für die Bauindustrie, ist die Ziegler-Gruppe mittlerweile unter anderem in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Haus- und Fensterbau sowie in der Haustechnik tätig. Allerdings wurde die Gruppe inmitten ihrer Wachstumsphase durch den Einbruch der Bauindustrie infolge des Ukraine-Krieges schwer getroffen.

bauhandwerk berichtet aktuell in der Dezember-Ausgabe

Bisher hat keine der mehr als 30  Gesellschaften der Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Die Naturheld GmbH gehört zur Ziegler Group und stellt Holzfaserdämmplatten her
Foto: Ziegler Group

Bisher hat keine der mehr als 30  Gesellschaften der Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Die Naturheld GmbH gehört zur Ziegler Group und stellt Holzfaserdämmplatten her
Foto: Ziegler Group
Die bauhandwerk-Redaktion hat im September die Ziegler Group und die dazu gehörende Naturheld GmbH besucht und Einblicke in die Produktion des Sägewerks in Plößberg und die Dämmstoff-Fertigung erhalten. Unsere Berichterstattung finden Sie in unserer Dezember-Ausgabe. Informationen über die neue Holzfaserdämmplatte „Naturheld 100" finden Sie hier. (bhw/ela)

 


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