Schwamm drüber
Die Wischtechnik bietet die Möglichkeit, Innenräumen ein mediterranes Flair zu verleihen. Dazu wird ein Naturschwamm in kreisenden Bewegungen über die Wand gewischt. Um ein hochwertiges Arbeitsergebnis zu erreichen, sollten geeignete Werkzeuge und Materialien eingesetzt werden.
Beim letzten Urlaub in der Toskana war die Kundschaft in dem Ferienhaus vom mediterranen Flair der Innengestaltung sehr angetan. Die Familie möchte, dass es in den eigenen vier Wänden genauso aussieht wie im Urlaub. Ein Malerbetrieb bekommt den Auftrag diesen Wunsch zu erfüllen. Eine Möglichkeit bietet die Wischtechnik. Diese wird mit einem Naturschwamm ausgeführt. Wie der Name sagt, wird das Material auf der Wandoberfläche mit dem Schwamm in kreisenden Bewegungen gewischt. Auch wenn es sich sehr einfach anhört, bedarf diese Maltechnik ein wenig Übung und Fingerspitzengefühl.
Werkzeuge und Materialien
Um den Untergrund für diese Maltechnik vorzubereiten, werden Werkzeuge wie Flächenstreicher, Heizkörperpinsel, Farbrolle, Farbwanne, Farbdeckel, Farbeimer und Bürste benutzt. Für die Ausführung der Wischtechnik kann man alternativ zu einem Naturschwamm auch einen passend zurecht geschnittenen künstlichen Schwamm nehmen.
Vor der Ausführung am Objekt empfiehlt sich die Analyse des Raums. Auf ihrer Basis sollte ein Gestaltungskonzept erstellt werden. Zusammen mit der Kundschaft muss dann entschieden werden, welcher Farbentwurf umgesetzt wird. Als Materialien kommen Wandfarben (Dispersionsfarbe), Abtönfarben und eine lang offene Lasur zum Einsatz. Werden andere Beschichtungsstoffe verwendet, sollten vorher die technischen Praxisblätter der jeweiligen Hersteller beachtet werden, ob sich diese Beschichtungen für diese Maltechnik und den vorhandenen Untergrund überhaupt eignen. Es ist zu empfehlen, die Wischtechnik vorher auszuprobieren und nicht gleich auf der zu gestaltenden Wand oder Decke loszulegen. Auf einem Probeuntergrund können sämtliche Fehler erkannt und für die saubere Ausführung vermieden werden.
Vorbereitung des Untergrunds
Eine Beschichtung kann nur so gut sein wie der Untergrund. Deshalb sollte der Handwerker den Untergrund durch Augenschein-Prüfung, Kratzprobe, Abrissprobe, Benetzungsprobe und Wischprobe prüfen. Vorhandene Fehler oder Mängel kann man durch Reinigen, Isolieren, Spachteln, Schleifen und Grundieren beseitigen. Nachdem die Beschichtung aufgetragen ist, muss diese vollständig trocknen, bevor es mit der Maltechnik weitergeht.
Die Wischtechnik sollte nur auf einer tragfähigen, ebenen, sauberen und trockenen Wand oder Decke ausgeführt werden. Am besten geeignet für diese Maltechnik sind Untergründe mit einer feinkörnigen Struktur. Die Wischtechnik kommt am besten zur Geltung, wenn das zu bearbeitende Objekt weiß beschichtet wurde.
Die Arbeitsschritte im Detail
Zunächst wird die Wandfarbe wird im Rollverfahren auf den Untergrund aufgetragen. Anschließend mischt der Maler den Farbton aus dem Gestaltungskonzept aus weißer Dispersionsfarbe, Abtönfarben und Lasur. Den Naturschwamm sollte man vor der Ausführung nass machen, damit er den Beschichtungsstoff besser aufnehmen kann. Dann kann der Handwerker den Schwamm erstmals in den Beschichtungsstoff eintauchen und am besten vor der Ausführung auf einem Karton abtupfen, damit er nicht zu viel Farbe enthält. Außerdem empfiehlt es sich, die Wischtechnik auf einer Musterplatte ausprobieren, bis der gewünschte Technikeffekt erreicht ist. Erst dann die Wischtechnik in kreisenden Bewegungen, die nie nur in einer Richtung erfolgen dürfen, ausführen und dabei regelmäßig von links nach rechts wechseln. Dabei sollte man Fehler tunlichst vermeiden, denn Ausbesserungen bleiben immer sichtbar. Es empfiehlt sich, eine Wandfläche ohne Pause in einem Zug auszuführen, sonst entstehen Ansätze. Die Wischtechnik wird auf Wänden oder Decken in Wohnungen im Privatbereich, Geschäften und Restaurants ausgeführt. Sie kann auch in Kombination mit einer Bordüre oder durch Linieren ausgebaut werden.
Autor
Rafael Raaber ist Malermeister und arbeitet als freier Autor in Oberbayern.