Mauern mit Mörtelpads von Maxit auf einer Baustelle in München
Das Mörtelpad soll – so die Angaben des Herstellers – die Errichtung von Wänden mit Dünnbettmörtel einfacher, schneller, sauberer und sicherer machen. Ob das neue Verfahren wirklich so einfach und zuverlässig funktioniert, haben wir von der Redaktion der Zeitschrift bauhandwerk selbst ausprobiert.
Überraschungen auf der Baustelle
Auf der Baustelle erwarten uns gleich mehrere Überraschungen. So ist das Erdgeschoss des 21 m breiten und 14 m tiefen Gebäudes nahezu fertig, für uns bleiben nur noch wenige Lagen zu mauern. Ein Indiz für den Zeitvorteil beim Mauern mit den Mörtelpads? „Die Arbeit geht auf alle Fälle schneller voran“, bestätigt Vorarbeiter Stefan Reitmeier. Auf einen prozentualen Faktor möchte er sich aber noch nicht festlegen, schließlich ist das Gebäude an der Agricolastraße die erste Baustelle, an der seine sechsköpfige Kolonne die Mörtelplatten verarbeitet.
Überraschung Nummer zwei: Zum Team gehört auch eine Frau! Julia Obermaier, Tochter des Firmeninhabers, ist Auszubildende im Maurerhandwerk und absolviert gerade das zweite Lehrjahr. „Ich möchte den Betrieb eines Tages übernehmen, und da ist es gut, wenn man die Abläufe auf der Baustelle kennt“, erläutert sie ihre Entscheidung für den Maurerberuf, in dem Frauen noch immer sehr selten sind. Auf die Dauer sei ihr die Arbeit auf der Baustelle aber körperlich zu schwer. „Die Mörtelpads sind aber eine große Erleichterung“, sagt sie und demonstriert uns die fachgerechte Verarbeitung.
Verarbeitung
Traditionellerweise braucht man zum Mauern – neben den Ziegeln – Mörtel, der entweder als Siloware geliefert oder als Trockenmischung unter Zugabe von Wasser mit einer Mischmaschiene oder einem Rührwerk in einen gebrauchsfertigen Zustand versetzt wird. Beim Dünnbettverfahren trägt der Maurer den Mörtel dann mit einem Mörtelschlitten auf, der in gefülltem Zustand bis zu 25 kg wiegen kann.
Ganz anders beim Mörtelpad. Nachdem die Kimmschicht mit einem Mörtel der Mörtelgruppe 10 angelegt wurde, können alle nachfolgenden Schichten mit dem Pad nach der Devise „Packung auf – Wasser drauf!“ belegt werden. Die Mörtelplatten bestehen aus einem mit Glasfasergewebe verstärkten Leichtdünnbettmörtel und einem wasserlöslichen Schmelzkleber und sind für verschiedene Ziegelformate lieferbar.
Im ersten Schritt wird das Mauerwerk vorgenässt. Dazu kann man jeden handelsüblichen Schlauch mit Brause verwenden, Maxit bietet aber ein Set aus zwei Schlauchtrommeln mit Druckminderern, Brausen und Weiche an, das an jede Bauzapfstelle angeschlossen werden kann und beste Ergebnisse garantiert.
Auf die vorgenässte Ziegellage legt man anschließend die Mörtelpads in Längsrichtung bündig auf. Überstände können mit einem Messer abgeschnitten und an anderer Stelle verwendet werden. Es entsteht praktisch kein Abfall. „Wenn Sie normalerweise auf eine Baustelle kommen, sehen sie Mörtelbatzen am Wandfuß, weil natürlich mal etwas herunterfällt“, erklärt Werner Paul. Der gelernte Maurermeister und Baubiologe arbeitet als Anwendungstechniker für die Ziegelwerke Leipfinger Bader in Vatersdorf und gilt – zusammen mit Matthias Adam von Franken-Maxit – als einer der Väter des Mörtelpads. Auch in der Bauschuttmulde finde man viel Mörtel, wenn am Ende des Arbeitstages Reste nicht mehr aufgebraucht werden könnten. „Mit den Pads kann man immer genau bis zum Feierabend arbeiten und steht nie vor der Entscheidung: Lohnt es sich noch, eine Mischmaschine zu füllen oder verbringen wir die letzte halbe Stunde damit, die Baustelle zu fegen?“, schmunzelt Werner Paul.
Im nächsten Schritt werden die Mörtelpads mit Hilfe des Schlauchs so lange bewässert, bis das Wannenprofil auf der Oberseite gefüllt ist. Dadurch löst sich der Schmelzkleber, und es entsteht eine gleichmäßige Mörtelschicht. Ist das Wasser eingezogen, was maximal drei Minuten dauert, kann man die nächste Lage Plansteine aufsetzen und an der Schnur ausrichten. Durch leichte Schläge mit einem Gummihammer wird der Ziegel ausgerichtet und in das Mörtelbett eingetrieben.
Unser Fazit von der Arbeit mit den Mörtelpads
Ganz ohne Mischmaschine geht es auch mit dem Mörtelpad nicht. Schließlich muss die Kimmschicht in ein Mörtelbett gelegt werden, und auch an bestimmten Details, zum Beispiel beim Einbau von Rollladenkästen, benötigt man einen Plansteinergänzungsmörtel.
Trotzdem spart man bei der Arbeit mit dem Mörtelpad viel Zeit, weil man viel seltener Mörtel anmischen und am Ende eines Arbeitstages keine Mörtelschlitten oder Mischmaschinen reinigen muss. Außerdem spart der Bauunternehmer Geld, weil es bei den Mörtelpads praktisch keinen Ausschuss mehr gibt. Vor allem kann die Arbeitszeit und das Material produktiver genutzt werden, da zum Feierabend kein Mörtel fehlt oder übrig bleibt. Auch hinsichtlich Ergonomie und Gesundheit haben die Pads Vorteile, da man keine Mörtel-Eimer über die Baustelle schleppen und mit schweren Mörtelschlitten hantieren muss. Außerdem entsteht viel weniger Staub, was nicht nur gut für die Atemwege der Maurer ist, sondern auch die Sauberkeit auf der Baustelle verbessert. Da das mit den Mörtelpads errichtete Mauerwerk qualitativ dem mit herkömmlichem, deckelndem Dünnbettmörtel hergestellten Mauerwerk in nichts nachsteht, spricht also allenfalls der etwas höhere Preis gegen dieses neue Mauer-Verfahren. Der wird allerdings durch die zahlreichen Vorteile der Pads mehr als wett gemacht.
bauhandwerk und dach+holzbau.
Web-Service
Hier finden Sie Informationsmaterial zum Mörtelpad von Franken-Maxit.