Baum-Haus
Die Fassade eines Gebäudekomplexes der Wohnstätten Cuxhaven eG in der Rathausstraße wurde saniert und nach einem Farbkonzept neu gestaltet. Außerdem brachten die Handwerker an der Giebelwand einen fast 6 x 12 m großen stilisierten Kastanienbaum auf einem Spezialgewebe von Caparol an.
Seit dem Bau 1930 war die Fassade des aus fünf Häusern und insgesamt 46 Wohnungen bestehende Gebäudekomplex der Wohnstätten Cuxhaven eG zwar immer wieder überstrichen, doch nie richtig saniert worden. Und so fanden sich insgesamt neun Schichten in drei verschiedenen Farben an der Fassade des Gebäudes an der Rathausstraße, zudem wies der Putz Risse auf.
Bevor die eigentliche Sanierung beginnen konnte, entfernten die Mitarbeiter von Maler- und Lackierermeister Torsten Süß mit einem 500 bar Heißwasser-Hochdruckreiniger die alten Farbschichten, und Maurer sanierten den so freigelegten Putz. Dann waren die Maler wieder dran: Sie brachten den faserverstärkten Rissgrund „FibroSil“ zur Überarbeitung von Putzrissen auf, bevor sie die gesamte Fassadenfläche mit der hochdiffusionsfähigen Siliconharz-Fassadenfarbe „Muresko SilaCryl“ im Spritzverfahren zwei Mal beschichteten. Es war eine Grundsatzentscheidung der Wohnstätten Cuxhaven eG von dem bisherigen elastischen Farbsystem zu dieser diffusionsoffenen Farbe zu wechseln. Hier sorgt das Zusammenspiel der Basiskomponenten Siliconharz und Reinacrylatdispersion für sehr guten Feuchteschutz und Wetterbeständigkeit, Kreidungsstabilität, Haftvermögen sowie eine hohe Farbtonstabilität. Darüber zeichnet sich das Produkt durch einen hohen Wasserdampf- und ausreichenden CO2-Durchgang aus, was das Raumklima im Gebäude begünstigt.
Edle Grautöne mit farbigen Akzenten
Die Farbgestaltung mit den unterschiedlichen Grautönen und den Akzenten in Grün und Gelb entspringt einer Idee von Jürgen Garms, Vorstandsvorsitzender der Wohnstätten Cuxhaven eG. Zuvor hatte er sich von der zuständigen Caparol-Außendienstmitarbeiterin Silvia Bösenberg von den vielfältigen und umfassenden Beschichtungs- und Gestaltungsmöglichkeiten des Farbenherstellers überzeugen lassen. Sie gab seine Gestaltungswünsche an das FarbDesignStudio weiter. Dort entwickelte Farbdesignerin Pia Schillo-Hartounian das ansprechende Farbkonzept.
Als Fassadengrundton und für die Pilasterumrahmungen wählte sie ein helles Grau aus dem Farbkonzept „Caparol Spektrum 3D Venato 50“. Für Erdgeschoss und Fensterbrüstungen sah die Designerin einen etwas dunkleren Grauton („3D Venato 40“) vor; der noch ein wenig dunklere, anthrazitfarbige Sockel mit den Sockelfenstern („3D Venato 30“) gibt dem Gebäude Halt. Stilisierte Blüten in Gelb und Grün (Melisse, Mai und Pinie) sowie die aus dem Logo der Genossenschaft bekannten Möwen in Weiß, setzen pfiffige Akzente auf dem eleganten Fassadenhintergrund. Vier verschiedene Grautöne, mit denen Schmuckelemente, wie die Pilaster in den Eingangsbereichen und die Gurt-, Gauben- und Dachgesimse gefasst wurden, heben die architektonischen Stilmerkmale des Gebäudes hervor.
Fassadengestaltung, die die Nachbarn freut
Ein echtes Highlight befindet sich an der Giebelseite mit der 12 m hohen und fast 6 m breiten fotorealistischen Darstellung eines Kastanienbaums. Damit wollte Jürgen Garms den Mietern des Nachbarhauses, das quer dazu steht, einen „Blick ins Grüne“ vermitteln – wenn schon kein Platz für einen echten Baum da ist. Er fand das Motiv nach langer Internetrecherche in einer Bilddatenbank und ließ es dann von einer Werbeagentur überarbeiten. Der Kastanienbaum, der wie von Künstlerhand auf die Fassade gemalt wirkt, ist ein Fotodruck auf einem „Capatect PhotoVision“-Spezialgewebe, auf das sich Bildmotive jeder Art und in fast jeder Größe applizieren lassen. Der fertige Motivträger wird zum Wunschtermin in Rollenform geliefert und dann wie eine Tapete an die möglichst glatt geschliffe Fassade geklebt.
Die Handwerker der Rudolf Süß Malerei und Gerüstbau oHG brachten das Motiv mit einem Spezialkleber Bahn für Bahn, Stoß an Stoß, im Kleberbett auf die Trägerfläche auf. Das Konzept mit PhotoVision war das erste in der Gegend und kam gleich so gut an, dass die Wohnstätten Cuxhaven eG. sofort weitere Fassadenflächen ihrer Häuser damit schmückte. Auch Malermeister Torsten Süß war wieder mit dabei: „Diese Art der Fassadengestaltung ist einfach eine super Möglichkeit, um einzigartige Blickfänge zu schaffen, die sonst nur ein Kunstmaler gestalten könnte. Die Verarbeitung ist gut zu bewerkstelligen. Bei so großen Objekten müssen jedoch ausreichend Gesellen gleichzeitig aufs Gerüst. Nur so kann die Verarbeitung nach dem Verlegeplan rasch erfolgen.“