Fachgerechter Fenstertausch
Luftdichte Montage nach den Anforderungen RAL-Gütegemeinschaft
Die Energieeinsparung ist nur so gut, wie die im Zuge einer Sanierung ausgeführten Montagearbeiten. Daher ist es für Schreiner und Fensterbauer wichtig, den Einbau fachgerecht nach den Anforderungen der RAL-Gütegemeinschaft und luftdicht auszuführen.
Im Zuge der Modernisierung eines typischen Siedlungshauses aus den 1950er Jahren entstand aus einem maroden Altbau ein modernes KfW-Effizienzhaus 55. Damit die strengen Anforderungen an den energetischen Standard erfüllt werden konnten, waren hoch wärmedämmende Fenster mit Zwei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung Voraussetzung. Die Bauherren entschieden sich für die Kunststoff-Fenster KF 454 S von Kneer-Südfenster, die über einen sehr guten Ug-Wert von 1,1 W/m²K verfügen. Mit diesen Fenstern war nicht nur ein einfacher Austausch möglich, sondern die Fensterflächen ließen sich auch problemlos vergrößern. So erhielt der Wohnraum eine großzügige Hebe-Schiebe-Tür; die bodentiefen Fenster schaffen neue Transparenz und beste Aussichten.
Sorgfältige Vorarbeit
Die alten Fenster waren bereits im Vorfeld entfernt worden, so dass die neuen Fenster vom Keller bis zum Dach an nur zwei Tagen fertig eingebaut werden konnten. Das Montageteam setzte den Fenstertausch zuverlässig und fachgerecht um. In diesem Fall gab es vergrößerte Fensteröffnungen, die genau auf das Fenstermaß zugeschnitten waren.
Im ersten Schritt hat das Montageteam – nachdem die Schutzfolie am Rahmen entfernt worden war – die selbstklebenden Dichtbänder sorgfältig an den Fensterrahmen angebracht. Sie wurden an den Außenkanten innen und außen umlaufend aufgeklebt – in der Version wind- und schlagregendicht, aber diffusionsoffen für die Außenseite und diffusionsdicht für den Innenraum.
Fenster einsetzen und abdichten
Damit der Rahmen richtig in der Fensteröffnung sitzt, ist ein genaues Einjustieren erforderlich. Die Abstände des Rahmens zum Mauerwerk mussten daher genau ausgemessen und der Rahmen mit Kunststoffkeilen unterlegt werden, so dass die Last dauerhaft nach unten abgetragen wird. Der lot- und waagerechte Einbau wurde dabei mit der Wasserwaage laufend von außen und innen kontrolliert. Überprüft wurde sowohl die horizontale als auch die senkrechte Ausrichtung beim Einbau, und zwar auf allen vier Rahmenteilen. Dann konnte das Fenster mit Holzkeilen fixiert werden.
Anschließend verankerten die Monteure das Fenster mit Spezialschrauben im Mauerwerk. Nun konnte der Fensterflügel eingebaut werden. Bei größeren Fensteröffnungen oder Hebe-Schiebe-Türen wurden die Glaselemente erst nachträglich mit Hilfe von Saugern in die eingebauten Rahmenelemente eingesetzt. Zur Vermeidung von Wärmebrücken verfüllten die Fachleute die mittlere Ebene der Bauanschlussfuge mit Montageschaum, der sowohl den Wärme- als auch den Schallschutz sicherstellt. Die ausgehärteten Montageschaumreste wurden abgeschnitten. Schließlich konnte die Schutzfolie vom umlaufenden Montageband entfernt und das Dichtband über diese Fuge bis an das Mauerwerk verklebt werden. Dazu wurde auf der Innenseite des Bandes ein spezieller Fugenkleber aufgetragen und das Band mit einem Holzkeil fixiert. Auch die Anschlussfuge am Boden schäumten die Monteure zunächst aus und dichteten sie nach Trocknung mit der Spezialfolie ab.
Autor
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans-Jürgen Aigner ist als Assistent der Geschäftsleitung bei der Firma Kneer-Südfenster in Westerheim tätig.
Damit der Rahmen richtig in der Fensteröffnung sitzt, ist ein genaues Einjustieren erforderlich