Feuchtesperre mit Gewährleistung

Die Baupraxis zeigt, dass Anschlüsse der Feuchtigkeitssperren an die Mauerwerkssperren so gut wie nie planmäßig funktionieren. Die Mauerwerkssperren befinden sich entweder auf falscher Höhe, reichen zu kurz aus dem Mauerwerk heraus, sind verschmutzt oder nass.

Wie kann eine Feuchtigkeitssperre des Bodens an die Mauerwerkssperre fachgerecht angeschlossen werden? Der Ursprung aller Irritationen um dieses Anschlussdetail ist die DIN 18 195. Darin sind die DIN-gerechten Bitumen- und PVC-Bahnen beschrieben, die unter anderem auch als Feuchtigkeitssperren geeignet sind. Bei der Verarbeitung von Bitumen- und PVC-Bahnen sind Schweißtechniken üblich. Die Verbindungen der Bahnen untereinander sind durch die Verschweißung zwangsläufig auch wasserdicht. Daraus entwickelte sich die irrige Annahme, die Feuchtig­keitssperre des Bodens müsse an die Mauerwerkssperre wasserdicht angeschlossen sein. Diese Annahme entspricht nicht der Anforderung an dieses Detail. Die Aufgabe einer Feuchtigkeitssperre ist die Unterbrechung kapillarer Strukturen oder die Trennung feuchter Bauteile, beispielsweise einer frisch betonierten Bodenplatte, von trockenen Schichten. Die DIN 18 195, Teil 4, fordert lediglich ein Heranführen, schreibt deshalb auch vom „Heranführen oder Verkleben ... dass keine Feuchtigkeitsbrücken ... entstehen können“ und nicht von der Herstellung eines Wasserduck standhaltenden Anschlusses, wie er im Teil 6 der Norm beschrieben ist.

Eine der praxiserprobten Lösungen, die Kingspan-Unidek jetzt mit einer Zehn-Jahres-System-Gewährleistung empfiehlt, ist denkbar einfach: Die dampfsperrende Gefitas PE 3/300 kann bei allen Bodenbelägen eingesetzt werden. Die Bahnen werden auf dem Boden bis ans Mauerwerk ausgerollt und untereinander mit den längsseits integrierten Butylklebestreifen verklebt. Dann folgt das „Heranführen“ der Feuchtigkeitssperre an die Mauerwerkssperre. Dazu dient der spezielle Systemanschlussstreifen R 300. Dieser leicht zu konfektionierende Streifen ist 200 mm breit und besitzt ebenfalls zwei längsseits integrierte Butylklebestreifen. Einer dieser Klebestreifen wird auf die am Boden ausgerollte Bahn aufgeklebt und an der Wand hochgeführt. Ob der zweite Klebestreifen die Mauerwerkssperre trifft oder nicht ist ohne Belang. Entscheidend ist, dass dieser Streifen die Mauerwerkssperre überlappt beziehungsweise an diese „herangeführt“ ist. Der zweite Butylklebestreifen kann willkürlich an der Wand angeklebt werden und hilft lediglich den Anschlussstreifen an der Wand zu halten, bis der Estrich in die aus der Feuchtigkeitssperre Gefitas errichtete Wanne eingebaut ist. Bei diesem Detail muss die Mauerwerkssperre nicht verklebt beziehungsweise angeschlossen werden. Damit ist auch die Frage, ob die Sperre sauber oder trocken ist, ohne Belang. Entscheidend ist, dass der kapillare Transport unterbrochen ist.


Entscheidend ist, dass die Feuchtigkeitssperre den kapillaren Transport unterbricht

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