Gefüllte Dämmstoffziegel und kohlegebrannte Wasserstrichziegel
Beim Bau eines Einfamilienhauses im Münchner Süden im Stadtteil Harlaching hat das Büro Schindhelm Architekten auf die Ziegelbauweise gesetzt. Der mit Dämmstoffen gefüllte Ziegel „Coriso“ sorgt für den Wärmeschutz. Kohlegebrannte Wasserstrichziegel verleihen der Fassade ihr charakteristisches Aussehen. Diese entstehen, indem Ton mithilfe von Wasser durch eine Handform gestanzt wird. Sie werden deshalb auch als Handformziegel bezeichnet. Der geformte Ton reagiert nach dem Verlassen der Stanze in Kontakt mit Wasser und Luft. Infolge dessen entsteht die typische Oberfläche mit Schlieren. Mit der Entscheidung für eine zweischalige Ziegelbauweise ließen sich die Vorteile traditioneller Handformziegel mit den bauphysikalischen und ökologischen Pluspunkten moderner Hintermauerziegel verknüpfen. „Der hohe Anspruch an die Nachhaltigkeit erforderte beim Hintermauerwerk den Einsatz eines hochwärmedämmenden Mauerziegels“, so die Architektin Nicola Schindhelm. Die Wahl fiel auf den „Unipor W08 Coriso“-Ziegel. Er hat eine rein mineralische Dämmstoff-Füllung. So erreicht der „Coriso-Ziegel“ mit seiner Wärmeleitfähigkeit von 0,08 W/mK bei einer Wanddicke von 36,5 cm einen Wärmedurchgangskoeffizienten der Außenwand von 0,21 W/m²K. Der Mauerziegel ließ sich ebenso wie ungefüllte Planziegel problemlos zuschneiden, ohne dass die Dämmstofffüllung herausrieselte. Nach dem Setzen und Aushärten der Ziegel entstand ein fast fugenloses Mauerwerk.