Hanseatischer Mut: Einfamilienhaus in Hamburg-Volksdorf
Dass man in Hamburg mit Ziegeln baut, wird niemanden wundern. Es ist eher die Art des Ziegels und Weise, in der das Haus nach Plänen des Hamburger Büros LA´KET Architekten gebaut wurde, die beeindruckt: Der in der Hansestadt typische rotbraun-bunte Klinker – zum Teil noch im Kohlebrand gefertigt – wurde wieder aufgenommen, jedoch modern interpretiert in der Gestalt und auch in der Art der Verarbeitung: Die Maurer verwendeten einen Kohlebrandklinker von Gima Girnghuber aus Bayern, der in traditioneller Salzbrand-Technologie in dem außerordentlich schmalen Riegelformat 390 x 90 x 40 mm hergestellt wurde. Zusammen mit dem hohen Fugenanteil sieht das Mauerwerk eher wie eine Tapete aus. Und das ist gar nicht abschätzig gemeint, denn der spezielle Mauerwerksverband lässt tatsächlich Diagonalen im Fugenbild entstehen, das den gewebeartigen Eindruck nachzeichnet. Im Übrigen ist es die großflächige Komposition aus Ziegel und Glas, die die Fassadenflächen gliedert. Im Inneren sind es Sichtbetonwände, Eichendielen und hellen Linoleumbelägen, die den Charakter der Wohnräume bestimmen.