Hölzerner Wal in
Friedrichskoog gestrandet

Von weitem sieht es fast so aus, als wäre im Hafen von Friedrichskoog ein Wal gestrandet. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine rund 2000 m2 große Indoorspielfläche, die man unter der wärmegedämmten Holzkonstruktion der Halle freilich nicht sieht. Das beein­druckende und außergewöhnliche Gebäude ist Teil eines Entwick­lungskonzeptes, durch dessen Umsetzung die Attraktivität der Region als touristisches Ausflugs­ziel gesteigert werden soll. Die Idee zum Gebäude entstammt aus der Zusammenarbeit der Bauplan Nord GmbH & Co. KG aus Flensburg und dem Büro rimpf Architektur aus Eckernförde. Ein imposantes Holztragwerk aus 25 Holzleimbindern von 125 m Länge, 25 m Breite und 15 m Höhe umfasst einen Brutto­rauminhalt von 13 500 m3. Die vordere Halle ist großzügig ver­glast und gewährleistet einen optimalen Tageslichteinfall. Durch den Schwanz des „Meeresgiganten“ gelangt man in das Innere und durch das Maul in die Außenbereiche des Spielparks.

Aber nicht nur unter planerischen, sondern auch unter verarbeitungstechnischen Ge­sichtspunkten handelt es sich um ein außergewöhnliches Bauprojekt, das eben auch außergewöhnliche Fertigkeiten von den Dachdeckern verlangte. Der verantwortliche Dachdeckermeister Karsten Poppner erinnert sich: „Das Holzske­lett sollte von unten, also vom Halleninneren sichtbar bleiben. Auf der darauf montierten Holz­außenschale haben wir zunächst eine Bitumenabdichtung mit AL-Einlage als Dampfsperre und Notabdichtung verlegt. Darauf folgte eine Dämmschicht aus nichtbrennbaren und druckbelastbaren  Steinwolleplatten in einer Dicke von 120 mm.“ Hierbei stellte die ungewöhnliche Dachgeometrie gleich mehrere Herausfor­derungen an das Baustellenteam um den erfahrenen Dachdeckermeister. „Zum einen konnten unsere Mitarbeiter an 85 Prozent aller Stellen nur mit einer speziellen Leinensicherung oder mit Hebebühnen, die wir an die Halle ge­fahren haben, arbeiten. Zum anderen mussten die verwendeten ,Durock’ Dämmplatten von Rockwool an allen vier Eckpunkten sowie in der Fläche der Platten mehrmals verdübelt werden, um den Dämmstoff eng an die geschwungene Bauwerkskontur zu schmiegen. Hier war natürlich auch ein milli­metergenauer Zuschnitt der Platten gefragt.“ Auf die Dämmung wurde anschließend eine thermisch und mechanisch hoch beanspruchbare, polyestervlieskaschierte Kunststoff-Dachabdichtungsbahn verlegt. Die einzelnen Abdichtungsbahnen haben die Dachdecker im Überlappungsbereich zusammen mit der Dämmung mechanisch befestigt und abschließend mit einem Kaltquellkleber beziehungsweise mit Heißluft ver­schweißt.

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