Kirche in Kloster Wulfshagen wiederhergestellt

Nach zehnjähriger Renovierung ist die Kirche in Kloster Wulfshagen vollständig wiederhergestellt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte zusammen mit vielen Spendern und Stiftern die Sanierung der Kirche zwischen 2007 und 2010 mit insgesamt rund 100 000 Euro. Die Dorfkirche von Kloster Wulfshagen, einem Ortsteil der Stadt Marlow in Mecklenburg-Vorpommern, ist ein großer Fachwerksaal, den an der Westseite ein niedriger Holzturm ergänzt. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert gebaut, das Fachwerk wurde mit Backstein ausgemauert. Als barocker Neubau ist die Kirche im nordöstlichen Mecklenburg eine Seltenheit. Im Inneren überwölbt den Kirchensaal eine flache Tonnendecke. Die bauzeitliche Ausstattung mit Patronatsloge, Pas­toren- und Gemeindegestühl hat sich erhalten. Der um das Jahr 1500 geschaffene Schnitzaltar und die in Renaissanceformen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandene Kan­zel stammen möglicherweise aus einem Vorgängerbau.

Aufsteigende Feuchtigkeit beeinträchtigte die untere Fachwerkkonstruktion und schädigte die Kirche schwer. Die Arbeiten an der Fachwerkkonstruktion erfolgten derart sensibel, dass sich trotz des schlechten allgemeinen Zustandes ein großer Teil der originalen Substanz erhalten ließ. Die Holztonne wurde 2009 fertiggestellt, danach kamen die Fenster, die Innenwände und die Ausstattung an die Reihe. Die kleine Wulfshagener Dorfkirche ist eines von über 450 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

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