Knauf-Museum in Iphofen erweitert
Seit 1983 beherbergt das Knauf-Museum in Iphofen eine der weltweit renommiertesten Reliefsammlungen der großen antiken Kulturepochen. Nun erhielt das Museum einen Erweiterungsbau nach Plänen des ortsansässigen Architekturbüros Böhm & Kuhn, in dem künftig alle Sonderausstellungen gezeigt werden.
Rund 30 000 Besucher finden jedes Jahr den Weg in das Knauf-Museum, dessen Ausstellungsräume in einem 1688 erbauten, ehemaligen Wirtshaus am Marktplatz von Iphofen eingerichtet sind. Speziell für die zum Museumsprogramm gehörenden Sonderausstellungen hat Knauf einen Erweiterungsbau auf dem Nachbargrundstück realisiert. Dies war nötig geworden, weil die Leihgabe von Kunstgegenständen in der Regel mit detaillierten Anforderungen an den Schutz und die Versicherung der Preziosen sowie das Raumklima der Ausstellungsräume verbunden ist – Forderungen, die in dem Barockbau nicht ausreichend realisiert werden konnten.
Der Neubau ersetzt ein ehemaliges Kaufmannshaus und entspricht mit seiner Silhouette Richtung Marktplatz in puncto Trauf- und Firsthöhen und Dachneigung dem Vorgänger-Gebäude. Die Fassade des Stahlbetonbaukörpers ist an der Front zum Marktplatz mit nicht brennbaren Steinwolleplatten (Knauf Insulation) gedämmt und mit Schönbrunner Sandstein bekleidet. Hinter diesem „Eingangsbauwerk“ verbirgt sich ein höheres Gebäude, das so genannte „Schatzkästchen“, in dem drei etwa 100 m² große Ausstellungsräume Platz finden. Dieser Trakt ist aus statischen, konstruktiven, brandschutz- und sicherheitstechnischen Gründen ebenfalls aus Stahlbeton errichtet und außen mit einem 20 cm dicken WDVS Warm-Wand plus auf Mineralfaserbasis gedämmt, das mit bräunlich eingefärbtem Knauf SM 700-Putz verputzt ist.
Erschlossen werden die Ausstellungsebenen des Neu- und des Altbaus behindertenfreundlich direkt vom Eingangsfoyer aus über einen Glasaufzug. Den rückwärtigen Gebäudeteil im Erdgeschoss nimmt der erste Ausstellungsraum ein. Mit einer voll verglasten Breitseite direkt zum als Oase im Stadtkern konzipierten Innenhof ausgerichtet, lässt er sich auch gemeinsam mit diesem Hof für Veranstaltungen nutzen. Eine Verschattung aus
6 mm dickem, in Anlehnung an die Ornamentik des Portales im Altbau gelasertem Alublech macht es möglich, den Raum ganz oder teilweise zu verdunkeln. Dank 8,50 m Raumhöhe erlaubt dieser zudem die Präsentation von überdimensionalen Skulpturen und Bildern. Zwei weitere Ausstellungsräume mit 3 m beziehungsweise 3,50 m Raumhöhe befinden sich in den beiden oberen Geschossen. Sie alle entsprechen der Feuerschutzkasse F 90. Die Wände aller drei Räume sind flurseitig jeweils mit Knauf-Vorsatzschalen aus zwei Lagen Diamantplatten auf 50er UA-Profilen bekleidet und mit eingefärbtem SM 700 Mörtel von Knauf verspachtelt.