Netzputz mit Ziegelstruktur
Ein Putz, der Spannungen und Bewegungen aus dem Untergrund absorbieren kann, ist eine perfekte Grundlage für den Wiederaufbau einer Fassade. Die allseits bekannten Probleme, wie Rissbildungen, Krakelierungen und Abschälungen können mit einem Netzputz mit entsprechendem Gewebe vermieden werden. Zudem kann auf einem solchen Putz ein Ziegelsteinmuster aufgebracht werden.
Die Firma Skalflex A/S hat ein System der Netzputzrenovierung entwickelt, das einen sehr stabilen und flexiblen Untergrund für nachfolgende Putzarbeiten bietet. Dieses System besteht aus dem Skaltherm Grundputz, dem eingefärbten Oberputz Skalcem 2000, dem Beto-Binder und einem alkalifesten Armierungsnetz. Dem Grundputz ist ein entsprechender Füllstoff beigesetzt, so dass er eine Unterlage bildet, die Bewegungen und starken Temperaturschwankungen standhält, ohne dass sich Risse bilden. Selbst bei dunklen Farben wird man damit keine Probleme bekommen.
Verarbeitung von Netzputz
Hinzu kommt eine einfache Verarbeitung des Systems, die jedem Handwerker entgegenkommt. Dieser muss die zu bearbeitende Fassade zunächst reinigen und von allen losen Partikeln befreien. Eventuell müssen Fugen nachgebildet werden, so dass ein tragbarer Untergrund entsteht. Bei großen Setzungsrissen kann der Handwerker das Problem durch Einmauerung von Tentor-Stahl-Armierungsstangen lösen.
Ausgehend von einem mineralischen Untergrund, wird die Fassade zunächst vorgenässt und mit der Traufel eine etwa 5 mm dicke Schicht Grundputz aufgetragen. In den noch nassen Putz werden dann das alkalifeste Armierungsnetz und die Eckprofile eingearbeitet. Der mit den Arbeiten beauftragte Maler, Putzer, Stuckateur oder Maurer sollte das Gewebe in einem Arbeitsgang dichtputzen.
Nach zwei Tagen ist der Putz bereits ausgehärtet und fertig zur Endbeschichtung mit dem Oberputz und dem Beto-Binder. Zum Aufbringen des Oberputzes werden die Wände zunächst wieder leicht vorgenässt und parallel dazu der Oberputz mit dem Beto-Binder angerührt. Danach sollte der Handwerker den Oberputz etwa 1,5 bis 2 mm stramm aufziehen und mit einem trockenem Fliesenschwamm leicht abfilzen. Der Putz ist nach 24 Stunden staubtrocken. Die Aushärtungszeit beträgt insgesamt 28 Tage. Es empfiehlt sich daher, die Mauern 2 bis 3 Tage vor Regen zu schützen.
Ziegelstruktur im Grundputz
Eine einmalige Oberflächenbehandlung kann der Handwerker durch das Aufbringen einer Ziegelsteinoptik erreichen. Mit dafür speziell entwickelten Fugenkellen ist es dem Maler, Putzer, Stuckateur und Maurer möglich, in dem Grundputz einen Verband herzustellen, der einem Mauerwerk gleicht. Nach einer Endbehandlung mit Oberputz ist es fast nicht mehr möglich, einen Unterschied zwischen echtem Mauerwerk und dieser Putzstruktur festzustellen.
Da sich auch hier die Verarbeitung für den Handwerker vergleichsweise einfach gestaltet, ist diese Technik eine gute Alternative, um alte Ziegelstrukturen wieder herzustellen. Gerade bei einer Netzputzrenovierung oder beim Aufbringen eines Wärmedämmverbundsystems werden in der Regel die alten Oberflächen nicht mehr hergestellt. Bauherren, die zuvor eine Fassade aus Ziegelmauerwerk hatten, wollen sich nicht immer mit einer glatten Oberfläche abfinden. Mit dem Ziegelsteinmuster im Grundputz behält man die alte Optik auch nach der energetischen Sanierung mit einem WDV-System.
Aufbringen des
Ziegelsteinmusters
Nachdem der Netzputz wie zuvor beschrieben als Grundputz aufgetragen wurde, werden weitere 2 mm Grundputz mit der Traufel aufgezogen und mit der Fugenkelle das Ziegelsteinmuster im feuchten Putz herstellt. Danach muss der Handwerker wieder einen Tag warten. Erst dann erfolgt die Endbeschichtung mit dem farbigen Oberputz in einer Schichtdicke von etwa 1,5 bis 2 mm. Abschließend kann die Putzoberfläche mit einem Schwamm abgerieben werden.
Dieselben Arbeitsgänge gelten beim Wärmedämmverbundsystem, nur dass der Handwerker hier auf die Dämmplatten aufputzt. Außerdem kann im Außenbereich auch auf Putzträgerplatten das Ziegelsteinmuster aufgetragen werden. Im Gebäudeinneren lässt sich – je nach Untergrund – das Muster auch ohne Netz herstellen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.skalflex.de