Neue Park-Ansicht in Hamburg
Sanierung der Tiefgaragen unter den Hamburger Deichtorhallen

Die Sanierung der Tiefgarage unter den Hamburger Deichtorhallen führte auch zu einem Neuaufbau der darüber liegenden Parkflächen, um das Eindringen von Feuchtigkeit durch die neu gegossene Betondecke zu verhindern. Die Flüssigabdichtung brachten die Verarbeiter mit einer speziellen Maschine auf.

Die 1989 restaurierten Hamburger Deichtorhallen genießen nicht nur in der Hansestadt hohes Ansehen. Die beiden ehemaligen Großmarkthallen mit ihrer eindrucksvollen Industriearchitektur zählen zu den größten und schönsten Ausstellungsräumen in Deutschland und sind international bekannt. 

Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen wurde 2010 die Abdichtung, Isolierung und energetische Sanierung der gesamten Tiefgarage durchgeführt. Dabei wurde der Parkplatz vor dem Haus der Photographie mit Kemperol BR abgedichtet. Die 2500 Quadratmeter große Betonfläche fungiert auch als Dach der Tiefgarage.


Doppeldecke mit Dehnfuge

Da sich unter der oberirdischen Parkfläche die Stellplätze der Tiefgarage befinden, sollte das Eindringen von Feuchtigkeit unterbunden werden. Die Zerstörung an der rund 100 Jahre alten Betondecke der Tiefgarage war so weitgehend, dass eine neue Betondecke mit Gefälle aufgebracht werden musste. Diese 20 cm dicke Schicht wurde direkt auf die vorhandene Betondecke gegossen. Frischbeton verbindet sich nachträglich nicht mit ausgehärtetem Beton. Um potentielle Schubspannungen aufzunehmen, wurde die obere Platte außenseitig zweilagig als Dehnfuge mit eingelegter Schlaufe ausgebildet. Und um Feuchtigkeit jeden Weg nach unten zu versperren, wurde die gesamte Konstruktion auch an den Seiten fast 50 cm tief abgedichtet.

Das zuständige Architekturbüro hatte eine Flüssigabdichtung ausgeschrieben. Den Auftrag für die Abdichtungsarbeiten vor den Deichtorhallen erhielt die Rolf Könsen Bedachung GmbH aus Bremen. Als verschleißfeste Nutzschicht kam zweilagig Gussasphalt zur Ausführung, deshalb entschied man sich für Kemperol BR. Diese hoch hitzebeständige Flüssigabdichtung kann ohne Funktionseinbuße mit 250 °C heißem Gussasphalt kombiniert werden und empfiehlt sich für Parkdecks mit starker Verkehrsbelastung. Gussasphalt allein ist in den Überlappungsbereichen nicht wasserdicht.

Zu Beginn der Arbeiten wurde der neue Betonuntergrund kugelgestrahlt und vorhandene Ausbrüche mit Kempertec Kratzspachtel, ein Gemisch aus Kempertec EP-Grundierung und Kempertec KR Quarzsandmischung, egalisiert. Der gesamte Untergrund erhielt eine haftvermittelnde Grundierung mit der EP-Grundierung mit Kempertec NQ 0408 Naturquarzeinstreuung, bevor die Kemperol BR M-Abdichtung aufgebracht wurde. Kemperol BR M heißt die zweikomponentige, vorbeschleunigte Produktvariante, die sich für die maschinelle Verarbeitung mit dem Kemperator eignet.


Der Kemperator als helfender Gefährte

Der Parkplatz bot ein ideales Einsatzfeld für den Kemperator, der speziell auf größeren Flächen die Flachdach-Verarbeitung rationalisiert. Die Verlegemaschine von Kemper System schafft in kürzerer Zeit mehr Fläche als einzelne Mitarbeiter. Ein Vorteil, der sich auch in der Kalkulation niederschlägt. Die Bedienung ist einfach und unkompliziert: Die Vliesrolle wird eingespannt und die Flüssigabdichtung in die Wanne eingefüllt. Beim Durchlauf in der Maschine wird das Armierungsvlies vollflächig durchtränkt, durch ein Walzensystem geführt und faltenfrei auf der Fläche aufgebracht. Eventuell vorhandene Luftblasen lassen sich mit der Perlonrolle ausstreichen.

Kemperol wurde auf der gesamte Fläche durchgehend einlagig verlegt und an den Rändern der Tiefgaragenplatte etwa 50 cm nach unten gezogen. Den oberen Abschluss bildete die schleißfeste Nutzschicht, der zweilagig aufgebrachte Gussasphalt.

Dachdeckermeister Sven Könsen zeigte sich nach Ende der Baustelle zufrieden. „Durch den Kemperator-Einsatz beschleunigen wir auf einer glatten Fläche die Verlegung der Flüssigabdichtung und sparen etwa 40 Prozent Arbeitszeit. Das spielt natürlich bei der Kalkulation eine Rolle, aber auch bei unsicheren Witterungsverhältnissen. Je schneller wir arbeiten, desto eher ist die Abdichtung regenfest.“


Autorin


Elvira Döscher ist Journalistin und betreibt ein Redaktionsbüro in Rheinbreitbach.


„Durch den Maschieneneinsatz haben wir rund 40 Prozent Arbeitszeit eingespart“

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