Selbständige Brandschutzdecke in der Berliner Charlie-Chaplin-Grundschule
Bei der Modernisierung der 1972 erbauten Berliner Charlie-Chaplin-Grundschule wurde die abgehängte Unterdecke als selbständige Brandschutzeinheit mit 30 Minuten Feuerwiderstand (F 30) erneuert. Ursprünglich sollten 2013 nur die Fenster ausgetauscht werden, was die ebenfalls noch aus der Erbauungszeit stammenden Unterdecken nur am Rande berührt hätte. Doch beim Herausnehmen der ersten Deckenplatten im Anschlussbereich der Fenster zeigte sich, dass die vorhandenen Unterdecken in keiner Weise mehr den heutigen Anforderungen an den vorbeugenden baulichen Brandschutz entsprachen. Die Bauaufsichtsbehörde erteilte darum die Auflage, alle Unterdecken nach der aktuellen DIN 4102 mit einem Feuerwiderstand F 30 von unten in beiden Geschossen komplett zu erneuern. Benötigt wurde hierfür eine Unterdecke als selbständige Brandschutzeinheit, die 30 Minuten Feuerwiderstand beim Brandangriff leistet, sich aber gleichzeitig auch technisch und optisch elegant in die vorgegebene Gebäudegeometrie einfügen ließ. Architekt Joachim Peter Schnabel vom Berliner Büro JPS, der die Schulsanierung plante und leitete, entschied sich für das Deckensystem F 30 barriere B aus der Produktlinie OWAcoustic premium der Odenwald Faserplattenwerk GmbH.
Diese Bandrasterdecke kann mit verdeckten Querprofilen und herausnehmbaren Plattenelementen von Wand zu Wand frei gespannt werden, so dass sich auch große Flächen ohne sichtbare und optisch eventuell störende Querträger ausführen lassen. Ihre Flexibilität bewies die Decke vor allem am Fensteranschluss, wo statt einer Standardlösung ein höhenversetzter Deckenrandfries für die ungehinderte Fensteröffnung erforderlich wurde. Der Architekt entwickelte gemeinsam mit dem OWA-Fachberater Matthias Trunk die Sonderlösung des Höhenversatzes mit dem Fries, den die Handwerker teils aus Gipskartonplatten, teils aus silikatischen Platten herstellten.