Sonnenstrahlen auf Ziegelfassade nutzbar machen

Wissenschaftler der FH Münster haben den so genannten „Energieklinker“ entwickelt. Damit könnten Ziegelsteine als temporäre Energiequelle zum Betrieb einer Wärmepumpe im Winter und zur Warmwassererwärmung im Sommer genutzt werden. „Wir haben Mehrschichtver­bund­rohre in genutete Klinkersteine eingesetzt“, erklärt Prof.Dr. Dietmar Mähner das Projekt, das in Ko­operation mit dem Klinkerhersteller Hagemeister durchgeführt wurde. In diesen Röhrchen zirkuliert ein von einem Kühlaggregat heruntergekühltes Fluid. Die Kombination des  durchströmtenVerbundrohrs und sonnenbestrahltem Klinker stelle einen einfachen Wärmetauscher dar, der die Sonnenstrahlen zum Erzeugen von Heizwärme nutzbar mache.

Das funktioniert so: Die Sonnenstrahlen treffen auf die Klinkeroberfläche und werden in thermische Energie umgewandelt. Ein Teil dieser Energie wird jedoch wieder an die Umgebung abgegeben. Die im Mauerwerk verbleibende Energie führt zur Erwärmung des Klinkers. Sie wird im Versuch mithilfe der Flüssigkeit in den Verbundrohren einer Wärmepumpe zugeführt. „Um die Systemintegration des Energieklinkers in Wärmepumpenanlagen tatsächlich beurteilen und erfolgreich durchführen zu können, muss nun in weiteren Forschungen die Brücke zu den Herstellern von Wärmepumpen oder Fachplanern geschlagen werden“, sagt Mähner. Bis der Energieklinker auf den Markt kommt, wird es also noch etwas dauern. Ihre Erfindung haben Prof. Dr. Dietmar Mähner, Jacob Lengers und Carina Brand vom Fachbereich Bauingenieurwesen schon jetzt zum Patent angemeldet.

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