Umbau der Tafelhalle in Nürnberg
Die ehemalige Schraubenfabrik in Nürnberg ist das Relikt eines großen Industriegeländes, das einst die Bedeutung der Stadt als Standort für die Schwermetallverarbeitung unterstrich. Nach seiner industriellen Nutzung wurde der dreigeschossige, 25 mal 25 Meter große Bau als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt. Seit 1987 ist er unter dem Namen „Tafelhalle“ bekannt und beherbergt seitdem einen Theatersaal für 500 Besucher, eine Probebühne, ein Theatercafé und die entsprechenden Nebenräume. Um als Interimsspielort für das Nürnberger Schauspielhaus genutzt werden zu können, wurde die Tafelhalle im Jahr 2006 für 3,35 Millionen Euro erneut umgebaut. Dabei wurden vor allem der Aufführungssaal und der Eingangsbereich den wachsenden Besucherzahlen angeglichen. Das Foyer beherbergt nun weiterhin das Theatercafé und den Servicebereich mit Abendkasse, bietet aber auch Raum für Lesungen, Vorträge und kleinere Konzerte, bei denen bis zu 120 Personen Platz finden.
Für den Trockenbau bot das Projekt verschiedene Herausforderungen. Vorsatzschalen, Metallständer- und Doppelständerwände in F30 und F90 mussten erstellt, Schachtwände mit Revisionsklappen und Kabeldurchführungen brandschutzsicher realisiert und Lochplattendecken und F30-Decken abgehängt werden. Die Ebenheit und Fluchtgenauigkeit der Bauteile war aufgrund des komplexen Beleuchtungssystems besonders wichtig und wurde in Q3- beziehungsweise Q4-Qualität ausgeführt.
Besondere Sorgfalt erforderte der Anschluss der Trockenbauwände und Vorsatzschalen an die Altbestandsdecken. Ein durchgehender, gleitender Deckenanschluss wurde parallel und quer zum Verlauf der Kappengewölbedecke angepasst, die Wände wurden über schräg angeschnittene Gipsriegel an der Unterkante der Kappengewölbedecken befestigt und die Gipsplatten dementsprechend angearbeitet. Die Deckenanschlüsse wurden von Hand zugeschnitten und folgen der Wellenbewegung des Gewölbes.