Wohnturm aus Ziegeln in Regensburg
Beinahe 20 Jahre lang wurde in Regensburg über die Bebauung eines historischen Grundstücks gestritten. Einige Bauherren scheiterten an der schwierigen Aufgabe, zahlreiche Entwürfe renommierter Architekten wurden verworfen. 2012 dann die Einigung nach zähen Verhandlungen: ein erneuter Wettbewerb in Form eines kooperativen Verfahrens brachte die Entscheidung. Bauherr Andreas Astaller und das Preisgericht favorisierten den Sieger-Entwurf von Florian Nagler Architekten aus München. Trotzdem dauerte es noch weitere zwei Jahre bis mit dem Bau des zehngeschossigen Wohnturms, der sich an der Fläche der Denkmal-Topografie und Vorgängerbebauung orientiert, begonnen werden konnte. Denn erst die Entwurfsplanung von Architekt Martin Scheuerer vom ortsansässigen Büro AIS brachte das Projekt zur finalen Stimmigkeit. Im Juli 2013 wurde die Baugenehmigung erteilt; im Frühjahr darauf konnte das Bauunternehmen Karl Schmid aus Painten mit dem Bau beginnen. Der Großteil der Wohnungen war zügig verkauft. Fertigstellung sowie Bezug der Wohnungen erfolgte im Herbst 2015.
Die 42,5 cm dicken Außenwände des Neubaus wurden aus dem hoch wärmedämmenden, perlitgefüllten Ziegeln „Poroton-S9“ von Schlagmann Poroton errichtet. So konnten ohne zusätzliche Außendämmung 21 Wohnungen im Energiestandard eines KfW-Effizienzhauses-70 erreicht werden. Diese reichen vom kleinen Appartement bis zur Fünfzimmerwohnung. Die Gesamtwohnfläche umfasst rund 1270 m2. Hier findet man von der großzügigen Gartenwohnung bis zur traumhaften Turmwohnung, die sich über vier Etagen erstreckt und einen fantastischen Blick über die Regensburger Altstadt bietet, auch „vernünftige“ Wohnungen für Singles und Familien, die zwischen 25 und 140 m2 variieren. Zwei Dachgärten sowie ein Keller für Abstellräume kamen dazu. Auf 300 m2 wurden Terrassen und Rasenflächen angelegt. „Das ist viel Grün für die Altstadt“, sagte Bauherr Andreas Astaller.
Die Quadratmeterpreise liegen mit 4200 bis 5970 Euro allerdings selbst für Regensburg im Spitzenbereich.