Trockenes Dach für die „Schatzkammer“
Seit 2005 wird die Staatsbibliothek Berlin saniert und ergänzt. Insbesondere sticht ein Glaskubus hervor, der den Lesesaal beherbergt. Zu seinen Füßen liegt eine gepflasterte Freifläche, die mit einem Schutz- und Drainsystem ausgestattet wurde, um Wasser abzuleiten und Staunässe im Belagsaufbau zu verhindern.
Im Zweiten Weltkrieg hatte der wilhelminische Prachtbau „Unter den Linden“ sehr gelitten. Dabei wurde auch der von einer Glaskuppel gekrönte oktogonale Lesesaal im hinteren Innenhof des Gebäudekomplexes komplett zerstört. Im Zuge der Generalsanierung sollte die renommierte Bibliothek ihr altes Herzstück zurück erhalten. Sieger eines Architektenwettbewerbs wurde das Berliner Architekturbüro HG Merz. Sein Entwurf greift das Thema „gläserne Kuppel“ auf und interpretiert es neu: als gläserner Kubus, dessen transluzentes Dach nachts als Leuchtkörper über dem Bau zu schweben scheint. Im Frühjahr 2012 wird die feierliche Wiederöffnung des Allgemeinen Lesesaals stattfinden.
Schutz von oben für das Weltkulturerbe
Zu Füßen des neuen Lesesaals entstand eine gepflasterte Freifläche mit zwei unterirdischen Tresorgeschossen, in denen auf rund 3000 m2 die kostbarsten Schätze der Bibliothek gelagert werden. Hier finden sich fast 80 Prozent aller erhaltenen Handschriften von Johann Sebastian Bach, Autographe von Lessing, Goethe und Kleist oder Briefe von Thomas Mann und Albert Einstein. Das meiste davon gehört zum Weltkulturerbe. Diese Kulturschätze sollen natürlich sicher und vor allem trocken lagern. Da auf der Freifläche aber mit viel Niederschlags-, Oberflächen- und Fassadenwasser zu rechnen ist, war eine Flächendrainage erforderlich. Um das Wasser rasch und sicher abzuleiten und Staunässe im Belagsaufbau zu verhindern, kam die Spezialnoppenbahn Delta-Terraxx von Dörken zum Einsatz.
Die zweilagige Sandwichbahn bietet bei nur wenigen Zentimetern Aufbauhöhe eine besonders hohe Drainagekapazität, die – bei geringer statischer Belastung – deutlich über der eines klassischen Kies- oder Splittbettes liegt. Wirtschaftlich von der Rolle auf der Abdichtung verlegt, bietet sie Schutz gegen mechanische Belastungen, dauerhafte Filterstabilität und hohe Druckbelastbarkeit des Materials von 400 kN/m².
Sandwichbahn mit Mehrfachnutzen
Delta-Terraxx ist für unterschiedliche Anwendungen bei der Horizontaldränung optimiert. Der Verbundaufbau aus einer Noppenbahn mit einem aufgeschweißten Geotextil bildet eine wirksame Drain-
schicht: Das nach oben gerichtete Geotextil wirkt als Filterebene für die von der darunter liegenden Noppenbahn gebildeten Hohlräume. Bei Kies-, Splitt-und Erdüberschüttungen verhindert das thermisch verfestigte und damit filterstabile Geotextil das Zuschlämmen der Noppenstruktur und gewährleistet so eine vollständige und ungehinderte Ableitung von überschüssigem Wasser. Die durchgängie Verklebung der Bahnen mit Hilfe des integrierten Selbstkleberbandes vereinfacht die Verlegung und verhindert, dass sich die Bahnen gegeneinander verschieben oder dass einzelne Bahnenränder vom Wind angehoben werden können. Dem Unterwandern mit Materialpartikeln einer später aufgebrachten Schüttung aus Kies oder Substrat wird ebenfalls zuverlässig vorgebeugt. Durch die glatte Rückseite der Bahn wird eine gleichmäßige und vollflächige Lastverteilung auf der Abdichtung erreicht. So können alle druckstabilen Abdichtungen schon während der Bauphase problemlos begangen werden und sind gegen mechanische Beschädigungen und vor schädlicher thermischer Beanspruchung geschützt.
Spezialnoppenbahn schützt unterirdische Tresorgeschosse der Berliner Staatsbibliothek