Wandbild „Vera“ zieht in Mannheim Blicke auf sich

Seit Spätsommer vergangenen Jahres blickt das Wandbild „Vera“ von einem Hochhaus in Mannheim in die Ferne. Das Wandgemälde zieht sich über 13 Stockwerke und ist 43 m hoch. Hinter dem Werk steckt Künstler Hendrik Beikirch. Mehr als 60 Beteiligte trugen ihren Teil zu der Gestaltung der Fassade bei. Über ein halbes Jahr dauerte die Vorbereitung, die  Umsetzung dagegen nur einen Monat. „Ein Wand­gemälde in dieser Dimension bringt alleine einen personlen Aufwand mit sich, den wir bei früheren Arbeiten so nicht hatten. Aber dafür haben wir jetzt nicht nur ein Werk eines echten Graffiti-Urgesteins in Mannheim, sondern unseres Wissens nach auch noch das größte Mural (Wandbild) Deutschlands“, sagt Projektleiter Sebastian Bader vom Kulturzentrum „Alte Feuerwache“ in Mannheim. Bevor der Küns­tler mit seiner Arbeit vor Ort loslegen konnte, waren allerdings einige Vorarbeiten am Gebäude zu treffen. Der verantwortliche Malermeister Sebastian Krippl wandte sich vor Beginn der Arbeiten an Caparol. Maler- und Lackierermeister Jan Chong-Su Leonhardt nahm für das Projekt eine Untergrundbewertung vor und sprach auf dieser Basis eine Aufbauempfehlung aus.

Zu Beginn der Arbeiten reinigte Krippl gemeinsam mit einigen Mitarbeitern die Blechfassade und raute die Oberfläche an. Als wässrige Grundierung brachte er „Capacryl“ Haftprimer auf. Es folgten eine Zwischen- und die Schlussbeschichtung mit Caparol „Amphibolin“-Farbe, die die Maler teils manuell und teils über ein Spritzverfahren aufbrachte. Die Betonflächen wurden mit „CapaGrund Universal“ grundiert und ebenfalls mit „Amphibolin“ zwischen- und schlussbeschichtet.

Sowohl die reine Fläche als auch die Höhe waren für die Handwerker eine Herausforderung: Die unteren zwei Drittel des Wohnblocks bearbeiteten sie von Hubsteigern aus. Um das obere Gebäudedrittel kümmerten sich dagegen Industriekletterer, die sich vom Hausdach abseilten. Temperaturen von um die 35 Grad brachten die Handwerker zusätzlich ins Schwitzen, erinnert sich Krippl: „Glücklicherweise befindet sich das Wandgemälde auf der Nordseite, so dass wir nicht in der prallen Sonne arbeiten mussten.“ Nun war Künstler Hendrik Beikirch an der Reihe. Er hatte am Computer simuliert, wie die Skizze auf dem Gebäude wirken würde, und übertrug sie dann, teils mit der Spraydose, teils mit Farbrolle frei Hand und in tausendfacher Vergrößerung auf die Fassade. Ein Video von der Gestaltung finden Sie unter www.stadt-wand-kunst.de/blog

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