Doppelhaus in Thann in Massivbauweise von Leipfinger-Bader mit Holzfassade

Im niederbayerischen Thann entstand ein Doppelhaus in Massivhausbauweise mit Holzfassade
Fotos: Peter Litvai

In Thann entstand ein Doppelhaus mit Holzfassade. Das Grundstück umfasst eine Gesamtfläche von etwa 958 m². Die Geschossfläche beläuft sich auf rund 400 m². Aufgrund der vorhandenen Grundstücksgeometrie entwarf das Architekturbüro feigel-dumps architekten aus Landshut einen schmalen, länglichen und abgewinkelten Baukörper. Das dreigeschossige Gebäude verfügt zudem über ein hangseitig eingegrabenes Untergeschoss. In letzterem befinden sich unter anderem die Zufahrt, Garagen, Eingang, Garderobe, Gäste-WC und die Haustechnik.

Erd- und Dachgeschoss werden zum Wohnen genutzt und setzen sich durch Materialität und Fassadenvorsprung optisch vom Untergeschoss ab. Vor die Außenwände dieser Geschosse wurde eine Holzfassade gesetzt, während im unteren Geschoss eine braun-rote Putzfassade vorherrscht. Aus dem Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss ist ein Zugang zu Terrasse und Garten möglich. Schlafräume und Bäder befinden sich im Dachgeschoss.

Kreislauffähiger Wandaufbau

Die 36,5 cm dicken Außenwände bestehen aus gefüllten Mauerziegeln „WS08 Coriso“ von Leipfinger-Bader. Der hochwärmedämmende Mauerziegel erreicht – dank seiner natürlich mineralischen Dämmstoff-Füllung – einen Wärmeleitwert von 0,08 W/mK. Das Besondere dabei: Im Falle eines Abrisses oder Rückbaus des Gebäudes kann der Hersteller den Ziegelbruch sauber vom darin enthaltenen Dämmstoffanteil trennen. Letzterer kommt dann erneut als Mauerziegelfüllung zum Einsatz. Ziegelreste verarbeitet das Unternehmen unter anderem zu einem Kaltziegel weiter, der keinen Brennvorgang benötigt.

Energieeffiziente Lüftung

Zum energetischen Konzept des neuen Doppelhauses gehört ein dezentrales Lüftungssystem mit bis zu 93 Prozent Wärmerückgewinnung. Es wurde werkseitig direkt in die Rollladenkästen integriert. Damit ist es von außen unsichtbar und erfüllt den architektonischen Anspruch an eine klare Formgebung. Das System ist sehr einfach aufgebaut, aber dennoch leistungsstark, so dass es sich auch für größere Räume eignet. Der verbaute Lüftermotor arbeitet geräuscharm und erweist sich überdies als sehr sparsam.

Intelligenter Bodenaufbau

Die Lastverteilschicht besteht aus Estrichziegeln
Foto: Leipfinger-Bader

Für einen zügigen Baufortschritt kamen im Boden als Lastverteilschicht Estrichziegel von Leipfinger-Bader zum Einsatz. Dabei entfallen Trocknungszeiten und Arbeitsschritte reduzieren sich deutlich. Das Format der Ziegel beträgt 200 x 555 mm bei einer Dicke von 18 mm. Sie lassen sich schnell und unkompliziert – zum Beispiel in Kombination mit Trittschalldämmung und geprüften Trocken-Fußbodenheizungssystemen – verlegen. In Thann wurde diese Lastverteilschicht hauptsächlich mit einem Holzboden versehen. In den Nassräumen kamen Fliesen zum Einsatz.

Lehmbausysteme

Der Gedanke, möglichst viele natürliche Materialien einzusetzen, wird auch beim Putz konsequent fortgeführt. So wurde hier auf einen Ober- und Unterputz aus Lehm gesetzt, dessen braune Farbe jedoch im Nachgang weiß überstrichen wurde, um ein modernes Erscheinungsbild und natürliches Raumklima gekonnt zu vereinen. Denn der Lehmputz reguliert die Feuchtigkeit im Raum, absorbiert Schadstoffe und kommt ohne künstliche Zusatzstoffe aus.

Autor

Michael Priller ist Leiter der Bauberatung bei der Firma Leipfinger-Bader in Vatersdorf.