Einbau einer Fußbodenheizung in der Sanierung
Eine Fußbodenheizung schafft Wohlbefinden und Behaglichkeit, spart Energie und Kosten und ist zudem umweltfreundlich. Dieser Beitrag beschreibt die drei grundlegenden Arten von Fußboden- Heizsystemen und die dafür zur Verfügung stehenden Verlegesysteme.
Ein angenehm temperierter Boden sorgt für ein behagliches Wohnambiente. Eine Fußbodenheizung bietet nicht nur diesen Komfort, sondern leistet mit ihrer Energieeffizienz auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Je größer eine Wärmefläche ist, desto geringerer kann die Vorlauftemperatur der Heizanlage sein. Das spart Energie und Kosten.
Eine Fußbodenheizung kann auch nachträglich, zum Beispiel im Rahmen einer Wohnraumsanierung, eingebaut werden, selbst dann, wenn nur geringe Aufbauhöhen möglich sind. Dafür stehen verschiedene, nachfolgend beschriebene Systeme zur Verfügung.
System I: Warmwasser-Heizleitungen nachträglich in den Estrich eingefräst
System I: Warmwasser-Heizleitungen nachträglich in den Estrich eingefräst
Abbildung: PCI
Bei diesem System ist keine zusätzliche Konstruktionshöhe erforderlich. Die Heizrohre werden in den vorhandenen Estrich integriert, indem Nuten in dessen Oberfläche gefräst werden, die die Heizleitungen aufnehmen. Vor dem Aufbringen des neuen Oberbelags müssen die Nuten nur noch verspachtelt werden.
Die Vorgehensweise ist somit: Altbeläge entfernen, saubere Estrichoberfläche herstellen, Grundieren, Nuten fräsen und Heizung einbauen lassen, Nuten mit Ausgleichsmasse nach Herstellerangaben auffüllen und Verlegen eines neuen Oberbelags mit flexiblem Verlegemörtel.
System II: Dünnschicht-Warmwasser-Heizsysteme
System II: Dünnschicht-Warmwasser-Heizsystem
Abbildungen: PCI
Dieses System wird auf dem vorhandenen, tragfähigen Boden (Beton, Estrich, Trockenbau) angebracht. Dazu werden selbstklebende Trägerplatten aufgelegt, in die die Heizleitungen eingeclipst werden. Darauf erfolgt ein dünnschichtiger Bodenausgleich, der die Wirkung eines Heizkörpers übernimmt. Die erforderliche Konstruktionshöhe beträgt etwa 15 mm plus Oberbelag.
System II: Vergießen der Trägerplatten mit faserverstärkter Ausgleichsmasse
Foto: PCI
Vorgehensweise: Sauberen Verlegeuntergrund herstellen, Grundieren, Verkleben der Trägerplatten, Einclipsen der Heizrohre, Vergießen mit faserverstärkter Ausgleichsmasse und Verlegen des Oberbelags mit flexiblem Verlegemörtel.
System III: Elektrisches Heizsystem – Kabel
System III: Elektrisches Heizsystem – Kabel
Abbildung: PCI
Bei diesem System werden elektrische Kabel, die meist auf einem Gewebe fixiert sind, auf den Untergrund aufgelegt. Je nach Hersteller werden die Heizmatten mit Fliesenkleber aufgeklebt oder mit Tellerdübeln mechanisch befestigt. Es sind auch selbstklebende Matten erhältlich. Die zusätzliche Aufbauhöhe ergibt sich aus der Dicke der Heizkabel. Diese variiert je nach Hersteller zwischen 2 und 8 mm.
System III: Aufkleben der Heizmatte
Foto: PCI
Vorgehensweise: Sauberen, tragfähigen Untergrund herstellen, Grundieren, Anbringen der Heizmatten nach Herstellerangaben und Aufbringen einer Ausgleichsschicht, bei Bedarf Verlegen von Fliesen.
Weitere Systeme: Elektrisches Heizsystem – Anstrich, Folie, Gewebe
Neben den oben genannten Heizkabeln werden auch Systeme angeboten, bei denen Strom durch einen leitfähigen Anstrich, durch eine Folie oder ein Gewebe fließt und dadurch Wärme erzeugt. Dieses System punktet dadurch, dass es keine nennenswerte Aufbauhöhe erfordert und somit praktisch überall eingesetzt werden kann. Fliesenverlegeprodukte müssen auf die Heizsysteme abgestimmt sein.
AutorMarkus Balleisen ist Leiter der Zentralen Anwendungstechnik bei der PCI Gruppe in Augsburg.