Sanierung der Dilldorfschule im Essener Stadtteil Kupferdreh
Nach einer umfassenden Gebäudesanierung und der kompletten Neugestaltung des Außengeländes ist die traditionsreiche Dilldorfschule im Essener Stadtteil Kupferdreh wieder in Betrieb. Zur erfolgreichen „Revitalisierung“ konnten die Bautenschutzsysteme von Remmers beitragen.
Die Dilldorfschule im Süden von Essen blickt auf eine lange Historie zurück. 1933 wurde das Gebäude als Grundschule eingeweiht, die bauliche Fertigstellung erfolgte 1935. Drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Schulbetrieb 1948 wieder aufgenommen. Zunächst war im Gebäude eine katholische Grundschule ansässig, ab 1968 dann eine städtische Gemeinschaftsgrundschule. 2010 musste die Schule aufgrund sinkender Anmeldezahlen geschlossen werden. Nachdem das Gebäude dann einige Jahre als Flüchtlingsunterkunft diente, stand es seit 2018 komplett leer.
Der Bestandsbau der Dilldorfschule wurde modernisiert und für die Anforderungen einer zweizügigen Gemeinschaftsgrundschule ausgerichtet
Fotos: Remmers/Georg Lukas
Umfangreiche Modernisierung
Auf der Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten verschiedener Grundschulstandorte entschloss sich die Stadt Essen 2018 zur Reaktivierung des in klassischer Ziegel- beziehungsweise Mauerwerksbauweise errichteten Gebäudes und beauftragte das ortansässige Architekturbüro Schröder/Partner Architekten GmbH mit der Planung und Bauausführung. Die Aufgabe: Im ersten Bauabschnitt sollte der Bestandsbau modernisiert und für die Anforderungen einer zweizügigen Gemeinschaftsgrundschule mit etwa 100 Kindern sowie eine offene Ganztagsbetreuung mit Mensa ausgerichtet werden. Dabei galt es auch, entsprechende Räume für die Schulverwaltung und weitere schulische Aktivitäten zu berücksichtigen.
Die Architekten planten umfangreiche Sanierungsarbeiten – unter anderem auch in den Bereichen Barrierefreiheit und Brandschutz. Zum Beispiel sollte ein neues außenliegendes Treppenhaus mit integriertem Aufzug als zweiter Rettungsweg errichtet werden und damit für mehr Sicherheit im Brandfall sorgen. Zudem waren aufgrund von starken Feuchtigkeitsschäden umfangreiche Abdichtungsarbeiten am Gebäudesockel sowie im Keller der Schule erforderlich.
Fachgerechte Ausführung der Sockelabdichtung
Für die Sanierung der Sockelfußpunkte des Gebäudes mussten die gesamten Außenwände freigelegt werden. Hierzu war zunächst eine statische Untersuchung der Tragfähigkeit des Bodens notwendig, denn der Erdaushub musste bis 3,50 m Tiefe erfolgen. Die Abdichtungsarbeiten führten die Experten von Holz- und Bautenschutz J. Puvogel durch. Geschäftsführer Jürgen Puvogel und sein Sohn Johannes erläutern: „Da das Gebäude auf gemauerten Ziegelstreifen-Fundamenten errichtet wurde, konnten nicht alle Bereiche in einem Arbeitsgang freigelegt werden. So sind wir abschnittsweise vorgegangen.“
Nach ausreichender Trocknung spritzten die Handwerker „Multi-Baudicht 2K“ in zwei Lagen mit Gewebeeinlage auf
Foto: Holz- und Bautenschutz J. Puvogel
Zunächst reinigten die Spezialisten die Wandflächen. Nach Abtragen der losen Putzstellen wurden die Ausbruchstellen mit dem salzspeichernden Ausgleichs- und Porengrundputz „SP Levell“ geschlossen. Nach ausreichender Trocknung spritzten die Handwerker die universell einsetzbare polymere Dickbeschichtung „MB 2K“ in zwei Lagen mit Gewebeeinlage auf. Die Bauwerksabdichtung besteht aus Polymerbindemitteln, Zement, Spezial-Füllstoffen sowie Additiven und vereint eine hohe Rissüberbrückung mit einer sehr hohen Druckfestigkeit und Belastbarkeit. Nach der Trocknung wurde der erforderliche „DS Systemschutz“ angebracht und mit einem Schienensystem fixiert. Danach wurde die Baugrube lagenweise verfüllt und verdichtet. Gleiches gilt für die Ausführung der nächsten Abschnitte.
Professionelle Abdichtung der Kellerböden und Wände
Zur Sanierung des Kellerbodens wurde die mineralische Dichtschlämme „WP Sulfatex“ aufgebracht
Foto: Remmers/Georg Lukas
Auch die Kellerräume der Schule wiesen umfangreiche Feuchtigkeitsschäden auf. Sämtliche aufgehenden Ziegelwände schützten die Handwerker zunächst durch Herstellen von Horizontal-Bohrungen und Einbringen der lösemittelfreien „Silancreme Kiesol C“ gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit. Im nächsten Schritt sanierten sie die Fußpunkte im gesamten Ziegelmauerwerk – hier ist der Putz bauseits entfernt worden. Dazu erfolgte das Auskratzen, Strahlen und Reinigen aller losen Fugen. Zudem egalisierten die Handwerker Ausbruchstellen sowie tiefer liegende Fugen mit mineralischem Dichtungsspachtel. Dabei wurde zur Untergrundverfestigung und als Grundierung „Kiesol“ 1 :1 mit Wasser verdünnt und zur Egalisierung der Grundputz „SP Levell“ eingesetzt. Zusätzlich wurde im Kiesol-System der Hinterfeuchtungsschutz mit der mineralischen Dichtschlämme „WP Sulfatex“ aufgebracht und die Dichtungskehle aus „WP DS Levell“ frisch in frisch ausgeführt. Diese Feuchteschutzmaßnahme unterbindet kapillaren Feuchtigkeitstransport in das Sanierputzsystem und wurde 50 cm hoch ausgebildet. Auf den Wandflächen kam das WTA geprüfte Sanierputzsystem mit Vorspritzmörtel „SP Prep“ und dem Sanierputz „SP Top White“ zum Einsatz. In einem weiteren Arbeitsschritt wurde die Bodenplatte kugelgestrahlt, gefräst, gereinigt und gewässert. Nach der Trocknung beschichteten die Handwerker die Bodenplatte als nachträgliche Innenabdichtung mit dem Kiesol-System.
Standorterweiterung im zweiten Bauabschnitt
Wenn der erste Bauabschnitt erfolgreich abgeschlossen ist, können sich die Schüler in Essen-Kupferdreh über ein rundum saniertes Gebäude freuen – nicht zuletzt dank der Bautenschutzsysteme von Remmers. Doch die Arbeiten an der Schule gehen weiter: In einem zweiten Schritt soll ein Erweiterungsneubau auf einem benachbarten Bolzplatz entstehen, der durch eine Brücke mit dem Bestandsgebäude verbunden sein wird. Insgesamt können dann zukünftig rund 200 Kinder die Schule besuchen.
Autor
Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Remmers in Löningen.