Kellersanierung des Bolongaro-Palastes in Frankfurt-Höchst

Deutschlands größter Privatbau der Barock-Epoche, der Bolongaro-Palast in Frankfurt-Höchst, wurde umfangreich saniert und unter anderem um ein Museum, einen Konzertsaal und ein Restaurant erweitert. Ermöglicht wurde die Kellersanierung mit Lösungssystemen von Remmers.

Der Bolongaro-Palast in Frankfurt wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und über viele Jahre hinweg nicht genutzt
Foto: Kunze GmbH / Remmers

Der Bolongaro-Palast in Frankfurt wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und über viele Jahre hinweg nicht genutzt
Foto: Kunze GmbH / Remmers
Von 1772 bis 1774 wurde der Palast von den Brüdern Bolongaro, zwei italienischen Kaufleuten und Tabakfabrikanten, in Frankfurt erbaut. Sie nutzten den Gebäudekomplex im Barockstil als privaten Wohnsitz. Gelegen am Hochufer, wo die Nidda in den Main mündet, überblickt der Bolongaro-Palast den Stadtteil Höchst. Die drei Flügel des hufeisenförmigen Baus umschließen einen terrassierten Park. Bis zu ihrem Tod lebten die Brüder mit ihren Familien in dem Palast. Aufgrund anhaltender Erbstreitigkeiten wurde die gesamte Anlage 1861 an den Mainzer Gasfabrikanten Friedrich August Sonntag verkauft, der dort eine ­Fabrik zum Bau von Gas- und Wasserleitungen einrichtete. Schon bald kam es jedoch zu einem weiteren Verkauf, woraufhin Palast und Garten unter zahlreichen Eigentümern aufgeteilt wurden. Aufgelöst wurde die Parzellierung im Jahr 1907 als die Stadt Höchst begann, Anteile des Palastes sukzessive anzukaufen. Ab 1909 wurde der Bolongaro-Palast als Rathaus und Verwaltungssitz genutzt. Nach der Eingemeindung Höchsts nach Frankfurt am Main im Jahr 1928 blieb der Palast ein Verwaltungsgebäude und wurde von Außenstellen städtischer Behörden, wie dem Standesamt, bezogen.

Über 50 Millionen Euro investiert

Im Jahr 2016 wurde der Beschluss gefasst, den Palast zu revitalisieren und allen Frankfurtern und Interessierten als „Bürgerpalast“ zu eröffnen. Über 50 Millionen Euro investierte die Stadt Frankfurt in das Projekt. Neben Bildungs- und Kulturangeboten entstand im Mittelbau auch ein Restaurant. Um die Großküche und ein Lager zu beherbergen wurden die Kellerräume des Palastes denkmalgerecht instandgesetzt, abgedichtet und gedämmt.

Aufgrund langjähriger Vernachlässigung war der historische Gewölbekeller in einem unbrauchbaren Zustand. Durchfeuchtungsschäden an den Wänden, aufstauendes Niederschlagswasser, fehlende Dämmung und mangelnde Klimatisierung haben das Tonnen- und Rippengewölbe aus rotem Sandstein stark beeinträchtigt. „Wir haben den Keller von Grund auf wiederhergerichtet. Es waren ausgiebige Maßnahmen an Abdichtung und Innendämmung verlangt, um die Räumlichkeiten gastronomiegerecht zu sanieren“, erklärt Ulrich Flacht vom Büro Architekten Rimpl + Flacht BDA.

Abdichtung und Dämmung der Innenräume

Die Fachleute der Kunze GmbH arbeiteten sich im Keller von der Betonbodenplatte Schicht für Schicht am Bruchsteinmauerwerk hoch
Foto: Kunze GmbH / Remmers

Die Fachleute der Kunze GmbH arbeiteten sich im Keller von der Betonbodenplatte Schicht für Schicht am Bruchsteinmauerwerk hoch
Foto: Kunze GmbH / Remmers
Zu Beginn der Kellersanierung haben die Spezialisten der Kunze GmbH aus Heldrungen die Sockel- und Wandflächen sandgestrahlt und gereinigt. Im Vorfeld wurden einige wasserführende Risse mit „ICS 2K“- Injektionsleim verpresst. Die Fachleute begannen anschließend mit dem Übergang zur neu eingebauten Betonbodenplatte und arbeiteten sich Schicht für Schicht am Bruchsteinmauerwerk hoch. Zunächst wurde das Verkieselungskonzentrat „Kiesol“ (1:1 mit Leitungswasser gemischt) gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen. Im nächsten Schritt folgte „Frisch-in-Frisch“ als Haftbrücke die mineralische Dichtungsschlämme „WP Sulfatex.“

Verputzt wurden die kompletten Gewölbeoberflächen mit dem Remmers-Wärmedämmputz, einem mineralischen Material
Foto: Kunze GmbH / Remmers

Verputzt wurden die kompletten Gewölbeoberflächen mit dem Remmers-Wärmedämmputz, einem mineralischen Material
Foto: Kunze GmbH / Remmers
Das Egalisieren der Wandoberflächen erfolgte schließlich mit „WP Top basic.“ Das Einbringen der Dichtungskehle nahmen die Handwerker mit dem Dichtspachtel „WP DS Levell“ vor. Auf den Übergang von Wand zur Bodenplatte wurde anschließend die multifunktionale Bauwerksabdichtung „MB 2K“ aufgetragen und mit einem speziellen Fugenband zusätzlich abgesichert.

Dämmung aus Schaumglas

Im Anschluss applizierten die Techniker der Firma Kunze eine Haftbrücke aus „Sulfatex“-Schlämme und einem Spritzbewurf („SP Prep“). Die senkrechten Wandflächen erhielten eine stoßunempfindliche Dämmung aus Schaumglas. Der Übergang zum Gewölbe wurde zusätzlich mit einem Gewebeband gesichert. Die kompletten Gewölbeflächen verputzten die Handwerker anschließend mit Remmers-Wärmedämmputz, einem mineralischen Material. Alle Oberflächen wurden schließlich mit dem schimmelwidrigen Dünnschichtputz „iQ Top SLS“ abgeglättet. Den Abschluss bildete das Anstrichsystem „iQ-Paint“, eine emissionsarme Innenwandfarbe ohne Lösemittel und Weichmacher.

Autor

Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma Remmers in Löningen.

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