Wie Verklebungen von Festverglasungen einfach und schnell gelingen

Bei Arbeiten auf Baustellen bieten Geräte mit Akkuantrieb eine besonders hohe Flexibilität – auch bei Verklebungen: Mit dem „PowerCure Dispenser“ von Sika können Verklebungen von Festverglasungen einfach vor Ort durchgeführt werden. Das Sika-System basiert auf beschleunigten Klebstoffen.

Bei Reparatur- oder Festverglasungen werden die Isolierglasscheiben direkt auf der Baustelle mit den Fensterrahmen verklebt. Weil diese mobilen Arbeiten Klebstoffe erfordern, die sich besonders einfach verarbeiten lassen, kommen bei der Baustellenverklebung häufig einkomponentige Silikonklebstoffe zum Einsatz. Der Nachteil ist, dass ihre Durchhärtegeschwindigkeit von der Umgebungsfeuchtigkeit, der Feuchtigkeitsdiffusion in die Klebstofffuge und der Temperatur abhängig ist.

Ein zweikomponentiger Silikonklebstoff ist zwar unabhängig von klimatischen Bedingungen, erfordert jedoch einen höheren Aufwand und spezielles Equipment. Ein geringer Materialaustrag und ein hohes Abfallaufkommen sind Nachteile von vielen zweikomponentigen Klebstoffsystemen.

In nur zehn Sekunden einsatzbereit

Die Mischerdüse wird aufgesetzt. Hierdurch wird der Beutel automatisch im Dispenser geöffnet
Foto: Bernd Hegert/vor-ort-foto.de

Die Mischerdüse wird aufgesetzt. Hierdurch wird der Beutel automatisch im Dispenser geöffnet
Foto: Bernd Hegert/vor-ort-foto.de
Die Lösung gegenüber herkömmlichen Klebstoffen bietet die Sika Deutschland GmbH mit ihrer patentierten PowerCure-Technologie: Das System besteht aus einem akkubetriebenen Verarbeitungsgerät, dem Sika „PowerCure Dispenser“ sowie „PowerCure“-Mischerdüsen, und beschleunigten einkomponentigen Klebstoffen. Es vereint die Vorteile von ein- und zweikomponentigen Systemen, indem es weitestgehend klimaunabhängig aushärtet und sich gleichzeitig einfach handhaben lässt. Der Klebstoff verursacht bis zu 60 Prozent weniger Verpackungsmüll, da er in Schlauchbeuteln verpackt ist. In nur zehn Sekunden sind Beutel und Mischer eingesetzt und die Verarbeitung kann beginnen.

Bei beschleunigten Klebstoffen wird durch die Zugabe einer Booster-Paste Feuchtigkeit in das einkomponentige Material eingemischt. Diese lässt ihn gleichmäßig und schnell aushärten. Insbesondere wenn der Einbruchschutz bei der Verglasung eine besondere Rolle spielt, erweisen sich beschleunigte Klebstoffe als besonders vorteilhaft. Sie erfüllen gemäß DIN EN 1627 schon nach einem Tag die Anforderung einer sicheren Glasanbindung an die Rahmenkonstruktion.

Volle Festigkeit nach kurzer Zeit

Nun kann der Klebstoff „Sikasil WT-66 PowerCure“ verarbeitet werden. Der Akkuantrieb gewährleistet einen flexiblen Einsatz. Auch die Applikation in tiefen und engen Spalten ist problemlos möglich
Foto: Bernd Hegert/vor-ort-foto.de

Nun kann der Klebstoff „Sikasil WT-66 PowerCure“ verarbeitet werden. Der Akkuantrieb gewährleistet einen flexiblen Einsatz. Auch die Applikation in tiefen und engen Spalten ist problemlos möglich
Foto: Bernd Hegert/vor-ort-foto.de
Da sie weitestgehend unabhängig von Luftfeuchtigkeit aushärten, erreichen sie ihre volle Festigkeit nach kurzer Zeit. Aufgrund der hohen Austragsleistung des „PowerCure Dispensers“ lässt sich der Klebstoff bis zu zweimal so schnell und damit wesentlich zeitsparender verarbeiten als mit herkömmlichen Systemen.  Handwerker arbeiten mit zweikomponenten Kartuschen mit Statikmischer, bei denen der Klebstoff mit Druckluft oder Akkupistole appliziert wird. Der Dispenser ist mit einem dynamischen Mischer ausgestattet. Dies ermöglicht die Verarbeitung des Klebstoffs wie mit einer handlichen Pumpanlage, ohne jedoch in ein umfangreiches Anlagenequipment investieren zu müssen.

Ist die Verklebung abgeschlossen, kann der Klebstoff bis zu sieben Tage im Dispenser bleiben ohne aus­zuhärten. Er wird bei der nächsten Glasverklebung ressourcenschonend weiterverwendet. Hierzu wird lediglich der Mischer ausgetauscht. Die „Sikasil PowerCure“-Klebstofftechnologie ist mit Randverbundmaterialien verträglich, haftet auf PVC, Glas und Isolierglasdichtstoff und ist damit auf unterschiedlichen Klebepositionen einsetzbar. Die Anforderung einer sicheren Glasanbindung an die Rahmenkonstruktion gemäß DIN EN 1627 ist ab dem ersten Tag gewährleistet.

Autoren

Anja Staiger ist Marktfeldmanagerin Industry und  Frank Feller Produktingenieur bei Sika in Stuttgart.

 

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