Mädchen erproben Bauberufe: Girls‘ Day in den BZB

Die 14-jährige Annika Loosen lernt beim Girls‘ Day die Bauberufe besser kennen und mauert eigenhändig eine Mauer
Foto: BZB

Die 14-jährige Annika Loosen lernt beim Girls‘ Day die Bauberufe besser kennen und mauert eigenhändig eine Mauer
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Mehr Mädchen und Frauen in männerdominierten Berufen: Dies will der bundesweite Girls‘ Day erreichen, indem junge Mädchen in Berufe schnuppern können, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. Auch die Bildungszentren des Baugewerbes e. V. (BZB) wollen Mädchen auf eine berufliche Zukunft in den Bauberufen aufmerksam machen und boten daher am 25. April 2024 praktische Workshops in den Werkhallen in Krefeld und Düsseldorf an.

„Ich möchte eine handwerkliche Ausbildung machen“, weiß Annika Loosen, Teilnehmerin des Girls‘ Day im BZB Krefeld, bereits jetzt. Die 14-jährige Gymnasiastin ist eine Unternehmertochter – ihr Vater führt den Schadstoffsanierungsbetrieb AsbestBusters GmbH. Über den Girls‘ Day erfuhr sie durch eine Info-E-Mail der Schule und recherchierte im Anschluss selbstständig. So entdeckte sie das Angebot der BZB und meldete sich prompt an.

Mit Kelle, Mörtel und Zollstock aktiv

Gemeinsam mit anderen Mädchen lernte die Schülerin bei einem Rundgang durch die Hallen die unterschiedlichen Gewerke kennen. Anschließend ging es an die Praxis: Bei den Maurern erstellte sie in Teamarbeit eine 24er Mauerscheibe im Binderverband. Nach einer Einweisung des Maurermeisters und eines Auszubildenen aus dem ersten Lehrjahr machte sie sich an die Arbeit. Mit Kelle, Mörtel und Zollstock entstand eine selbst gemauerte Wand.

Doch nicht alle Jugendlichen haben bereits so früh ein berufliches Ziel vor Augen. Im BZB Düsseldorf schnupperten vier Teilnehmerinnen in drei Gewerke: das Maurer-, Zimmerer- sowie Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk. Die Schülerinnen von Düsseldorfer und Hildener Gymnasien haben keine Vorkenntnisse oder Berührungspunkte zum Bauhandwerk. Aus dem Interesse heraus, mehr über handwerkliche Berufe zu erfahren, melden sie sich beim BZB an. Aktives Mitmachen, Ausprobieren und Austausch standen an diesem Tag im Fokus – und natürlich die Faszination, wie ein Gebäude entsteht.

Nur 10 Prozent Frauen im Bauhandwerk

Nur etwa 10 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe sind Frauen. „Dabei hat eine berufliche Laufbahn in einem Bauberuf gute Perspektiven und Aufstiegschancen – für Frauen und Männer zugleich“, berichtet Claudia Burggraf, BZB-Beraterin des Projektes Passgenaue Besetzung, das Jugendliche und junge Erwachsene mit Ausbildungsbetrieben zusammenbringt. „Veraltete Rollenbilder und zu wenig Berührungspunkte mit handwerklichen Berufen sorgen dafür, dass nur wenige Mädchen sich für diese Laufbahn entscheiden“, so Burggraf. „Aktionstage wie der Girls‘ Day sind daher wichtig.“

„Mein Ziel ist es, das Familienunternehmen zu übernehmen“, erläutert die handwerklich begabte Annika. Ihr Interesse dafür entstand, als ihr Vater die Achtklässlerin mit auf die Baustelle nahm. „Wenn man in so einem Betrieb aufwächst, lernt man alles von Grund auf kennen.“ Nach dem Girls‘ Day hat sie nun auch eine genauere Vorstellung von einer Ausbildung im Bauhandwerk.

Umfangreiche Informationen rund um die Themen Ausbildung, Praktikum, Auslandsaufenthalte und Duales Studium gibt es auf www.bzb.de. (bhw/ela)

 

 


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