Mauerwerkskongress von Schlagmann Poroton punktet mit hochkarätigen Vorträgen und kritischen Tönen

Nach über 20 Jahren Mauerwerkskongress fand das Branchen-Event von Schlagmann Poroton aufgrund der Corona-Pandemie erstmals als reiner Live-Stream statt. In neuem Format und live aus den Münchner Eisbach Studios übertrug das Schlagmann-Team seine beliebte Veranstaltung für Architekten, Planer, Bauphysiker, Bauträger und Verarbeiter. „Das war hart, kennen wir unseren Mauerwerkskongress doch Jahr für Jahr als lebendige Veranstaltung und neben den hochkarätigen Vorträgen als regen Austausch“, begrüßte der geschäftsführende Gesellschafter Johannes Edmüller die Teilnehmer an ihren Bildschirmen.

In Anwesenheit von Kerstin Schreyer, Bayerns Staatsministerin für Wohnen, Bauen und Verkehr, äußerte sich Edmüller – der das Unternehmen Schlagmann Poroton in dritter Generation führt und seit drei Jahren Präsident der Bayerischen Ziegelindustrie ist – über die aus seiner Sicht aktuellen Fehlentwicklungen in der Ausgestaltung politischer Rahmenbedingungen. „Holz dient uns Menschen genau wie Lehm- und Tonziegel seit Tausenden von Jahren als wichtiger Baustoff für unsere Häuser – und ich denke, die Kombination, die Symbiose macht es aus“, so Edmüller. „Und ich weiß, dass auch unser Ministerpräsident erkannt hat, dass der Wald einer unserer wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel ist. Wir brauchen also mehr Wald und einen gesunden Wald.“

Plädoyer gegen die staatlich initiierte Holzbauoffensive

Völlig kontraproduktiv sei hier allerdings eine Regierungserklärung mit der Ankündigung einer staatlich initiierten Holzbauoffensive in Bayern mit der Aufforderung an alle staatlichen Hochbauämter, wenn möglich alles mit Holz zu bauen. Das sei „eine staatlich verordnete Zweiklassengesellschaft beim staatlichen Bauen“, so Edmüller. Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seinem Unternehmen, sondern alle etwa 92.000 Beschäftigten rund um den Mauerwerksbau würden somit als zweitklassig eingestuft, so seine Kritik an der Politik.

Die Privilegierung eines Baustoffes würde unter dem „Deckmantel des Klimaschützers Wald“ geschickt verpackt. Und namhafte „Ideologen“ sähen das Klimaproblem als gelöst, wenn 90 Prozent der Häuser weltweit in Holz gebaut würden. Eine „gewagte These“, die Johannes Edmüller anhand des Beispiels Deutschland mit eindeutigen Zahlen klar zu widerlegen weiß. 

Die hierzulande benötige Menge an Holz könne der heimische Wald überhaupt nicht liefern, und Importe aus dem Ausland seien weder nachhaltig, zudem logistisch unsinnig und außerdem viel zu teuer. Unbestritten sei jedoch, „dass wir kostengünstig bauen wollen und müssen, denn Bauen muss bezahlbar bleiben“.  Edmüller: „Wir fordern keine Bevorzugung, wir wollen Neutralität von staatlicher Seite. Ein Bauen erster und zweiter Klasse darf es nicht geben. Nur gemeinsam können wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen.“ Der Ziegelbau und seine über 90.000 im Mauerwerksbau Beschäftigten seien die Lösung für ein klimaresilientes, wohngesundes und dennoch kostengünstiges Bauen.

Staatsministerin Kerstin Schreyer: Baufamilien sollen frei entscheiden können, womit sie ihre Gebäude bauen

Die Politik habe alle Baustoffe im Blick und bevorzuge keinen, versicherte Kerstin Schreyer. Richtig angewendet, seien zahlreiche Baustoffe durchaus nachhaltig – wie Beton, Betonprodukte, Ziegel oder Lehm. „Wie gebaut wird, ist von den einzelnen Projekten und den jeweiligen Anforderungen abhängig“, so die Ministerin. Nicht jeder Baustoff sei für jede Bauaufgabe geeignet und Investoren sowie Baufamilien sollten frei entscheiden, womit sie ihre Gebäude bauen.

Nach einem spannenden und informativen Fachprogramm mit renommierten Referenten beendete der Kabarettist Django Asül den Mauerwerkskongress und die Veranstalter äußerten ihre Hoffnung, den nächsten Kongress in 2024 wieder als gut besuchte Präsenzveranstaltung abhalten zu können.

Schlagmann Akademie: Umfangreiches Seminarprogramm im ersten Halbjahr

Wie in den Vorjahren, so fällt auch in diesem Jahr mit dem Mauerwerkskongress der Startschuss für die vielfältigen Fachseminare von Schlagmann Poroton. In den kommenden Wochen bietet die Schlagmann-Akademie ein umfangreiches Themen-Angebot –  von Brandschutz, Baurecht, Schallschutz, Wärmeschutz über Digitalisierung bis hin zur Statik – mit einem Mix aus Live-Stream und „live vor Ort“. Und auch die „Webinare Bauberatung“ mit tagesaktuellen Themen legen die Veranstalter den Teilnehmern ans Herz. Weitere Infos hierzu und Anmeldungen unter www.schlagmann.de/akademie.

Den Anfang macht am 23. Februar das „Baurechts-Seminar“ im Live-Stream. Prof. Dr. Uwe Meiendresch, Vorsitzender Richter am Landgericht Aachen, referiert zum Thema „Der VOB/B-Vertrag: Inhalt, Rechtsfolgen und Fallen“, warnt vor den möglichen Folgen eines Baustellenunfalls und gibt ein Update über Neuerungen im Baurecht.

Dipl.-Ing. Josef Mayr gilt als Spezialist für den vorbeugenden Brandschutz. Auf den „Brandschutz-Seminaren“ – am 8. März in Ulm und am 22. März in Regensburg als Präsenzveranstaltungen sowie am 6. April als Live-Stream, erläutert der Bauingenieur, Brandschutzsachverständige und Hauptautor des „Brandschutzatlas“ das bauaufsichtliche System der horizontalen, vertikalen und zweiten Rettungswege und informiert über die Darstellung der Rettungswege in den Brandschutzplänen.

Digitalisierung im Wohnungsbau

Als Live-Stream findet das Seminar „Digitalisierung im Wohnungsbau“ (am 15. März) statt. Zum Thema „Digitalisierung und Planungsoptimierung durch BIM“ spricht Andreas Damrau, Geschäftsführer „Dacoda“, während Julian Goertz-Bergolte, Leiter Kompetenzbereich BIM bei der Interboden-Gruppe, die „Digitalisierung und Open BIM in der Praxis“ in den Fokus nimmt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Möglichkeiten einer ganzheitlichen Planung.

In einem Live-Stream erläutert Prof. Dr.-Ing Detleff Schermer von der OTH Regensburg im „Statiker-Seminar“ am 30. März die Grundlagen eines sicheren Mauerwerksbaus (Nachweise in EC 6) und bespricht in diesem Zusammenhang Faktoren wie Feuerwiderstandsdauer, die Besonderheiten bei Staffelgeschossen, die Konstruktion und Baustoffwahl. 

Für das „Schallschutz-Seminar“ sind drei Termine vorgesehen: die beiden Präsenzveranstaltungen am 26. April in Fürth und am 4. Mai in Unterföhring sowie ein Live-Stream am 5. Mai. Prof. Dr. Ing. Alfred Schmitz, Geschäftsführer der TAC-Technische Akustik in Grevenbroich, referiert über die Anforderungen des Schallschutzes im Wohnungsbau nach DIN 4109-S und präsentiert Vorschläge zur baulichen Umsetzung im Detail. Hierbei wird es unter anderem über die Konstruktion von Aufzugsschächten, Installationswänden und Treppen gehen sowie über die baulichen Anforderungen an Balkone und Loggien. 

Für die „Wärmeschutz-Seminare“ konnte der Veranstalter Dipl.-Ing. Architekt Stefan Horschler als Experten gewinnen. Im Zentrum seines Vortrags steht das Thema „Lüften im Wohnungsbau“. Der Referent thematisiert dabei die Grundlagen zum Lüften und das technische Regelwerk und stellt darüber hinaus Möglichkeiten zur Vermeidung von Schimmel vor; Horschler wird zudem auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lüftungssysteme eingehen. Die „Wärmeschutz-Seminare“ finden statt am 10. Mai in Ulm und am 17. Mai in Regensburg sowie am 18. Mai als Live-Stream.

In den Webinaren der Bauberatung – die als Live-Stream am 1. März, 5. April, 3. Mai, 7. Juni und 5. Juli ausgestrahlt werden – referieren Schlagmann-Bauberater jeweils über tagesaktuelle Themen aus dem Mauerwerksbau.

Alle Fachseminare der Schlagmann Akademie sind anerkannte Fortbildungsmaßnahmen; Teilnehmer können je nach Thema unterschiedliche Fortbildungspunkte erhalten. (bhw/ela)

Weitere Informationen unter www.schlagmann.de

 


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