4. Internationale Fachkonferenz von Remmers mit Fokus auf der Gebäudesanierung
An der 4. Internationalen Fachkonferenz von Remmers nahmen am 19. und 20. März 2025 im Kompetenzzentrum des Unternehmens in Löningen mehr als 120 Architektinnen und Architekten, Planerinnen und Planer sowie Sachverständige teil. Im Zentrum der Fachkonferenz stand das Bauen im Bestand. Daher drehte sich alles um die energetische Sanierung, den Fassadenschutz und die Fassadeninstandsetzung.
Die beiden Moderatoren Jens Engel, Leiter Bereich Bautenschutz bei Remmers, (rechts im Bild) und Joao Sibin, Remmers UK, (links im Bild) führten fachkundig durchs Programm
Foto: Remmers
Der erste Tag startete nach den einführenden Worten durch die Moderatoren Jens Engel, Abteilungsleiter Produktmanagement Bautenschutz bei Remmers, und Joao Sibin, Remmers UK, mit dem Vortrag „Vom Bauwissen zur BAU-DNS“ von Dr. Simon Schmidt vom Fraunhofer Institut IBP. Dabei gab der Experte interessante Einblicke in das von sieben Fraunhofer-Instituten gemeinsam entwickelte Leitprojekt, das sich mit Verfahren für eine modulare, ganzheitliche und zirkulare Gebäudesanierung befasst. „Unser Ziel ist, die Produktivität im Bereich der Gebäudesanierung zu steigern, die Kosten zu halten, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und eine CO2-Neutralität von Materialien und Systemen auf den Weg zu bringen“, so Dr. Simon Schmidt. Im Anschluss stellte Dirk Meyer von der Remmers Fachplanung die Umnutzung der ehemaligen Phrix-Papierfabrik in Hattersheim am Main zu einer luxuriösen Wohnanlage vor und beleuchtete die komplexe Sanierungsplanung inklusive der fachgerechten Abdichtung der Gebäudesockel sowie der denkmalgerechten Innendämmung.
Von der Bestandsanalyse zum Sanierungskonzept
Mehr als 120 Architekten, Planer, Sachverständige und weitere Experten aus der Baubranche waren ins Kompetenzzentrum von Remmers nach Löningen angereist
Foto: Remmers
Im folgenden Vortrag von Dipl.-Ing. Heike Sonntag vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden ging es um eine praxisorientierte Guideline für die energetische Sanierung des Gebäudebestands mit Innendämmung. Sie erklärte dabei die einzelnen Bausteine – von der bauphysikalischen Bestandsanalyse und der Ermittlung der Materialkennwerte sowie des Fassaden-Sanierungskonzepts bis hin zum Dämmkonzept und Nachweis der Feuchtebeständigkeit. Die Architekturikone Elbphilharmonie in Hamburg nahm Dr.-Ing. Toralf Burkert von der Jäger Ingenieure GmbH in den Blick und konzentrierte sich dabei auf die bauphysikalischen Untersuchungen des Bestandsmauerwerks sowie die daran anschließende Entwicklung von Lösungen für die Restaurierung der Fassaden. Außerdem referierten am ersten Tag Dr. Georg Hilbert, Geschäftsführer DenkMalPlan aus Magdeburg, zum Thema „WTA-Merkblatt – Instandsetzung von historischem Ziegelmauerwerk“. Er sprach über die erheblichen Unterschiede von Ziegeln bezüglich ihrer bauphysikalischen Werte auch an ein und derselben Fassade. Auch die Fugen und der Fugenmörtel, die zum Teil 30 Prozent der Fassade ausmachen, müssen untersucht werden. Zudem spielen die Salze, die in den Fugen sitzen, eine wichtige Rolle. Im Anschluss referierte Prof. Dr. Siegfried Siegesmund von der Universität Göttingen über den Einsatz von Marmor als Bauverblendung für hinterlüftete Fassaden.
Analyseverfahren, Praxisvorführungen und Innenreinigung von Notre Dame
Am Folgetag informierte zunächst Otto Koops, Direktor der Wildvank Gevelspecialisten/Niederlande, über eine gelungene Fassadensanierung von 153 Häusern in Kampen, bevor sich Dr. Markus Boos, Geschäfts-führer des Bernhard Remmers Instituts für Analytik GmbH, mit aktuellen Analyseverfahren zur zielgerichteten Bauwerksuntersuchung befasste. Dabei stellte der Experte die Leistungen des nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditierten Prüflaboratoriums vor – zum Beispiel im Hinblick auf die Untersuchung beziehungsweise Analyse von Mauerwerk in Bezug auf Feuchtigkeit und Salzbelastung.
Spannend waren auch die beiden praktischen Vorführungen. Hier zu sehen die Verarbeitung der neuen Innendämmung iQ-Therm 2.0. Außerdem wurde die Verarbeitung des neuen ACM-Funktionsmörtels zur Sanierung stark salzhaltiger Untergründe gezeigt
Foto: Remmers
Spannend waren die Live-Vorführungen im Anschluss zu aktuellen Remmers Systemen. Dabei zeigten die Remmers Experten zum einen die Verarbeitung der multifunktionalen Innendämmung IQ-Therm 2.0 für die energetische Sanierung von Altbauten. Ein Video der Praxisvorführung finden Sie auf dem Instagram-Kanal der bauhandwerk. Zum anderen wurde die Anwendung des noch ganz neuen ACM-Funktionsmörtel (Absorption Control Mortar) zur Sanierung stark salzhaltiger Untergründe im Praxiseinsatz gezeigt. Der neue Mörtel soll noch im Laufe des Jahres auf den Markt kommen. Auch hierzu finden Sie ein Video der Praxisvorführung auf dem Instagram-Kanal der bauhandwerk.
Abschließend wartete ein echtes Highlight auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Jens Engel berichtete über die Konzeption und Durchführung der Innenreinigung in der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame – zum Einsatz kam hier „Arte Mundit“ von Remmers. Dazu erklärte Jens Engel: „Das größte Problem war, dass der beim Brand in 2019 entstandene Bleistaub auf den Innenwänden nicht einfach abgesaugt oder abgewischt werden konnte – das hätte ihn erneut aufgewirbelt. Stattdessen war eine Methode gefragt, die die Partikel sicher bindet. Zum Glück hatten wir mit ,Arte Mundit‘ schon eine fertige und vielfach erprobte Lösung im Portfolio, die eine Reinigung im Peel-off-Verfahren ermöglichte.“
Weitere Informationen unter www.remmers.com