Neugestaltung des Sushi-Restaurants Fuji Yama in Nürnberg mit Fichtenholzlamellen
Sushi ist angesagt. Nicht nur in Nürnberg. Dort eröffnete Mitte vergangenen Jahres mit dem Fuji Yama in der Altstadt ein Sushi-Restaurant, das die Bermüller + Niemeyer Architekturwerkstatt als begehbare Raumskulptur aus Fichtenholzlamellen entwarf.
In Nürnberg gibt es mittlerweile über 25 Sushi-Restaurants. Als neuestes kam Mitte vergangenen Jahres eines mit 130 Sitzplätzen auf über 300 m2 Fläche inmitten der mittelalterlichen Altstadt hinzu, dessen Innenarchitektur aus 2400 Holzlamellen und Filzelementen eine Wellenstruktur erzeugt, die besonders beeindruckt. „Für das neue Sushi Restaurant im Herzen Nürnbergs haben wir ein ganzheitliches Konzept für den Umbau und die Neugestaltung des Bestandes entwickelt. Dieses sieht eine in Farbigkeit und Materialität moderne Interpretation fernöstlicher Esskultur vor“, sagt Matthias Niemeyer, Architekt und Geschäftsführer der Bermüller + Niemeyer Architektur werkstatt aus Nürnberg. In diesem Sinne wurde die hochwertige Gastronomiefläche für das Sushi-Restaurant Fuji Yama im Erdgeschoss des Adina Hotels Nürnberg während des laufenden Betriebs komplett umgebaut.
Über der Bar des Sushi-Restaurants Fuji Yama hängen goldfarbene Zylinder-Pendelleuchten, dahinter an der Wand eine Tapete mit abstrahiertem Kirschblütenmuster
Foto: Simeon Johnke
CNC-gefräste Formteile aus Fichte-Leimholzplatten
Die Holzlamellen fräste die Georg Schrepfer GmbH mit einer CNC-Maschine aus Fichte-Leimholzplatten
Foto: Bermüller + Niemeyer Architekturwerkstatt
Die Holzlamellen befestigten die Schreiner unter anderem an abgehängten schwarz lackierten Metallprofilen
Foto: Bermüller + Niemeyer Architekturwerkstatt
Über Formfedern fügten die Handwerker die Formteile untereinander zu einer nahezu fugenlosen Raumskulptur zusammen
Foto: Bermüller + Niemeyer Architekturwerkstatt
„Auch für die erfahrenen Mitarbeiter des CNC-Zentrums Georg Schrepfer GmbH war dieses Projekt eine Chance Prozesse im Team weiterzuentwickeln. Durch stetiges Optimieren der Fräsqualität in Verbindung mit der Nesting-Technology wurde der Verschnitt minimiert und so eine nachhaltige Fertigung gewährleistet. Die Schreinerei Blos sah die außergewöhnliche Holzstruktur als technische sowie logistische Herausforderung und reizvolle Abwechslung“, sagt Matthias Niemeyer.
Akustikbaffeln aus recycelten PET-Flaschen mit LED-Leuchten dazwischen
Die zu den hellen Holzlamellen parallel laufenden dunklen Akustikbaffeln der Decke tragen nicht nur zur Gestaltung des Sushi-Restaurants bei. Sie sind natürlich auch akustisch wirksam, regulieren zudem die Raumfeuchte und leisten darüber hinaus auch einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Design des Restaurants, denn die Schweizer Firma Impact Acoustic stellte die Akustikbaffeln in Luzern aus einem Akustikfilz aus recycelten PET-Flaschen des Akustikspezialisten EchoJazz her.
Der Filz der dunklen Akustikbaffeln an der Decke besteht aus recycelten
PET-Flaschen. An einer der massiven Stützen „fließen“ die hellen Holzlamellen im Raum in einer Tropfenskulptur als Stalaktit von der Decke herunter
Foto: Simeon Johnke
Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.
Baubeteiligte (Auswahl)
Bauherr Invesco (Asset Manager)
Betreiber Fujiyama Restaurant, Yongqiao Wu, Nürnberg, https://fujiyama-nuernberg.de
Innenarchitektur Bermüller + Niemeyer Architekturwerkstatt, Sophie Bermüller, Matthias Niemeyer, Janina Weissmann, Tassio Meyer zu Düttingdorf, Nürnberg, www.bermueller-niemeyer.de
Statik Breyer Ingenieurbüro, Burgthann und Neumarkt, https://ib-breyer.de
Innenausbauarbeiten Schreinerei Blos, Offenhausen, www.schreiner-blos.de
CNC-Fräsarbeiten Georg Schrepfer, Nürnberg, www.georgschrepfer.de
Trockenbauarbeiten Trockenbau Thiele, Nürnberg
Akustikbaffeln Impact Acoustic, CH-Luzern, www.impactacoustic.com