Siebtes tubag Sanierungsforum in Leipzig im November 2010
Das siebte tubag Sanierungsforum fand mit mehr als 80 Teilnehmern im November vergangenen Jahres in der Alten Nikolaischule in Leipzig statt. Das Forum beleuchtete unter dem Motto „Historische Baustoffe mit Zukunft“ geologische Aspekte und neue Forschungsmethoden und Forschungsergebnisse aus Mineralogie und Geochemie rund um den Baustoff Trass. Den wissenschaftlichen Teil ergänzten Erfahrungsberichte aus der Praxis.
Die Vorträge zeigten, dass ein zu striktes Festhalten an den historischen Befunden sehr schnell zu Bauschäden führt, wenn die tatsächlich vorliegenden Belastungen nicht entsprechend bei der Baustoffrezeptur und der Verarbeitung berücksichtigt werden. Walter Simon, technischer Leiter bei tubag, sprach sich deshalb dafür aus, im Zweifelsfall ein Forschungsinstitut oder eine Materialprüfanstalt mit ins Boot zu nehmen. Nur dadurch ließen sich gesicherte Rezepturgrundlagen für die Mörtel zur Sanierung schaffen. Frei nach dem Grundsatz: „Erst untersuchen, dann sanieren.“
Zum Abschluss des Forums präsentierten zwei Vorträge besondere Projekte mit Mörteln und Putzen nach historischem Vorbild aus der Baustellenpraxis: Die kleine Emmauskirche wurde komplett auf einen Schwertransporter gesetzt, ins 12 km entfernte Borna gefahren und dort saniert (siehe auch bauhanadwerk 12/2007). Die größte deutsche Festungsanlage Ehrenbreitstein wird zurzeit durch umfangreiche Instandsetzungsarbeiten auf die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz vorbereitet.